Author Topic: Atomkraft - Vote for it!!!  (Read 92788 times)

Wills

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Atomkraft - Vote for it!!!
« Reply #165 on: March 15, 2011, 12:02:52 am »
Quote
Deutsche Reaktorexperten sind trotz der beunruhigenden Nachrichten von Reaktor 2  optimistisch, dass die befürchtete nukleare Katastrophe in Japan nicht eintritt.  Vor allem der Faktor Zeit spielt dabei eine entscheidende Rolle.  "Entscheidend sind die ersten 20, 30 Stunden nach der  Schnellabschaltung", sagte Antonio Hurtado, Professor für  Kernenergietechnik von der TU Dresden, und die seien inzwischen  verstrichen. Wenn ein Reaktor abgeschaltet werde, würden anfangs sieben  bis acht Prozent seiner Leistung als Nachzerfallswärme weiter  produziert. Diese Menge gehe dann jedoch schnell zurück.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,750906,00.html

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,750855,00.html

quidde

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« Reply #166 on: March 15, 2011, 12:16:06 am »
Quote from: Heusch
Dort sind von nicht mal einer woche >10k Menschen den Bach runtergegangen und die Deutschen haben nichts besseres zu tun als wegen der Atomkraft hier im Lande (!!!) Panik zu schieben. Die Massen fürchten sich und die Medien feuern mit gefährlichem Halbwissen weiter an (Bild: "Atom-Horror", SWR3: "atomare Höllensuppe"), während die Politiker wieder die Populistentrommel rühren und sich nur um ihren Wahlkampf scheren.
Ich bin absolut gegen geheucheltes Mitgefühl, aber für Japan sollte jeder mal einen ruhigen Gedanken übrig haben.

keine ahnung von welchem gefährlichen halbwissen du redest, aber wenn du die Bild zitierst...ok...
Ich für meinen Teil lese den guardian news stream (ziemlich exzellente Zeitung übrigens...falls die Studenten doch irgendwann mal merken, dass der Spiegel sowohl online als auch print der Bild nur noch geringfügig nachsteht, sollten sie dort oder bei der Zeit mitlesen...wobei die Zeit in letzter Zeit einige Schwachsinnsartikel liefert wo man sich fragt, wie Helmut Schmidt da ruhig schlafen kann) und auf der seite der japanischen nachrichtenagentur kyodo. Das klingt dort nicht weniger beunruhigend. Übrigens ist wohl grad das Gehäuse von Reaktor Nummero 2 in die Luft gegangen. Und an einer Hülle wurden Schäden festgestellt.

Außerdem kann ich dir versichern, dass ich mit den Japanern mitleide, mir dreht es den magen um wenn ich das ganze footage gedöns sehe, was bis jetzt existiert. Nur haben wir es da mit einer Naturkatastrophe zu tun, die so unausweichlich ist wie das nächste Beben bei San Francisco. Ich beschränke mich also auf die ausweichliche Katastrophe, dem nuklearen Desaster. Oder soll ich alle 6h den Japanern kondolieren? Oder so einen Schwachsinn wie Anne Will gestern verzapfen - da ist mir das MEsser in der Hosentasche aufgeklappt.
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Wills

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« Reply #167 on: March 15, 2011, 08:09:37 am »
welchen schwachsinn meinst du?

quidde

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« Reply #168 on: March 15, 2011, 08:23:43 am »
Sendung gesehen?

Dummes Rumgewitzel, Fragen wie "Wie geht es Japan mit dieser Katastrophe" erst an den Botschafter dann noch an Röttgen. Dann noch paar achso kritische Atomfragen. Und dann dieses enorm dämliche Skypegespräch mit irgendeiner Tochter von irgendwem in Tokio. Doppelt und Dreifache Fragestellung (Verlässt sie jetzt Tokio? Ja sie wird das wohl tun, ich lege ihr das Nahe....5 Min später...Verlassen sie Tokio?...blablabla) Dazu völlige Verplantheit im Gesicht (ich hatte mehrfach das Gefühl die war besoffen, bzw. hart Feiern)...
Das war sowas von blamabel, der arme Botschafter tat mir leid. Dann Röttgens Betroffenheitsmiene und das Wisseschaftlerblabla von dingen Ranga...

schlimme, peinliche sendung...so jetzt muss ich mich aber prüfen lassen...lest kyodo und guardian...es wird nicht besser...tokio befürchtet fallout, lange schlangen an Bahnhöfen, Börse seit gestern um 20% eingebrochen. Nun hat das AKW direkten einfluss auf die Machbarkeit der restlichen Katastrophe...
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Drasil

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« Reply #169 on: March 15, 2011, 09:36:38 am »
Schon komisch, ich hätte erwartet, dass hier im Thread eher über die Verbesserung der Sicherheit, als über den Atomausstieg philosophiert wird. Wird sind doch Maschinenbauer, keine Politikwissenschaftler...

quidde

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« Reply #170 on: March 15, 2011, 10:33:04 am »
siehste auf sowas hab ich gewartet...igoranz in seinen feinsten zügen. verbesser mal die sicherheit von nigerianern im uranbergbau mit deinem maschinenbauer wissen...oder sind das randnotizen die zu einem erfolgreichen akw betrieb nicht notwendig sind?

Die Sicherheit verbessern...noch n paar kraftwerke nach der trial & error methode hinsetzen...oh je oh je...Technik ist nicht 100% sicher. sollte dir als maschinenbauer eher klar sein als einem politikwissenschaftler (was auch immer der dummdreiste zusammenhang sollte, warum nicht gleich tree-hugger oder germanist, wenn wir schon stereotypen bedienen wollen) und bei Nutzung von Kernspaltung zur Erzeugung von Geld hat es kein Restrisiko zu geben. wären maschinenbauer so vernunftbegabt und sachlich wie sie immer tun, würden sie nicht dran denken auch nur eins von den teilen neu zu bauen oder einem 40 Jahre alten eine teilsanierung verpassen.
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Psirus

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« Reply #171 on: March 15, 2011, 11:40:29 am »
Quote from: Drasil
Schon komisch, ich hätte erwartet, dass hier im Thread eher über die Verbesserung der Sicherheit, als über den Atomausstieg philosophiert wird. Wird sind doch Maschinenbauer, keine Politikwissenschaftler...

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Immö

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« Reply #172 on: March 15, 2011, 12:05:03 pm »
Ich mag die Diskussionskultur hier gerade so gerne... sie ist ja so angenehm und nett, wie nie gehabt in diesem forum ;)

quidde, wenn du ein bißchen den ton runterfahren könntest wär das sehr angenehm für alle, die hier mitlesen und auch noch sinnvoller, weil deine argumente besser durchkommen :)

Du verschiebst derzeit die Debatte eher in Richtung "alles doff, alles weg, bloß weg", was ich nicht 100%ig sinnvoll finde.

Ja, die Kerenergie ist eine stark risikobehaftete Möglicheit Energie zu gewinnen.
Ja, schon bei der Urangewinnung wird durch Raubbau in Afrika oder direkt in unseren  Nachbarländern.

Ja, der Betrieb der Reaktoren ist alles andere als rosig, siehe in Deutschland z.B. Krümmel (Wobei der Trafo-Brand komplett irrelevant war, wäre soetweas in einem Kohlekraftwerk passiert wäre es komplett egal gewesen). Besonders in Japan sieht man derzeit das schöne "Restrisiko".

Ja, auch die "Endlagerung" ist alles andere als schön, ein ungelöstes Problem und auf unbestimmbare Zeit ein Umweltproblem, ein Gefahrgut, das für Millionen von Jahren da stehen muss etc.


Die Frage ist: Welche Alternativen haben wir, und wenn: wie schnell.
Das derzeitige Problem an den erneuerbaren Energien ist
a) der Wirkungsgrad (Photovoltaik ist z.B. in DE kompletter Schwachsinn, aber es wird ja weiterentwickelt und gibt andere tolle Technologien)
und b) die Speicherbarkeit. besonders, da die SOnne vornehmlich tagsüber scheint.

Das zweite Problem kann zwar durch eine Zwischenspeicherung in einem Energieträger wie Wasser oder Gas gut gelöst werden (iirc wurde Wasser genutzt), senkt aber wiederum den Wirkungsgrad. Unsere geliebten Federviehschredderer sind teilweise öfter ausgefallen oder mit Wartungsarbeiten versehen als unsere gehassten Atommeiler (keine Statistik als Quelle vorhanden, reine Polemik also) und für Wellenkraftwerke und große Staudämme ist Deutschland einfach geographisch ungeeignet (anders als die Schweiz, die ziehen einen Großteil des Stromes daraus).


Du hattest ein Projekt angesprochen, das Strom aus Norwegen importieren würde. Da die natürlich genügend Küstengebiete haben und eine nettere Wellenform als es die Ostsee hat wäre das eine sehr gute Möglichkeit, danke, dass du das genannt hast, das Projekt kannte ich noch nicht :) .

Es verbleibt trotzdem noch die Frage nach der Grundversorgung und besonders der Grundversorgung bis zum Jahr 2050, bis wohin ja erneuerbare Energien zu genüge ausbaubar wären und auch Projekte wie DeserTec (siehe Unileiter, der hat nen schönen VOrtrag dazu gehalten) machbar sind.

In dem Bereich verbleiben uns leider nur ide Technologien, die seit Jahrzehnten den Großteil des Stromes liefern:
[LIST=1]
  • Kohle
  • Gas
  • Erdöl
  • Atomkraft

Die ersten 3 haben ein großes Problem: [Latex]CO_2[/latex]

Bis 2050 muss der [Latex]CO_2[/latex]-Ausstoß dramatisch gesenkt werden um die Folgen des Traibhauseffektes wie z.B. Klimaveränderung in weiten Gebieten der Welt, Anstieg des Meeresspiegels etc zu verhindern. Somit fallen die ersten 3 Energieträger raus. Wer jetzt mit Ideen wie: "Wir speichern das [Latex]CO_2[/latex] unter Tage" kommt hat recht, damit wäre der Ausstoß auf 0 reduziert. Angeblich 10000Jahre sicher. Gegenfrage ala Dr.Brummack: "Was passiert im Jahr 10001?" Auch bei so einer Technologie holen wir uns ALtlasten ins Haus, die mitunter auch nicht kleiner sind als ein leckender Salzstock mit ein paar gelben Fässern drin (maßlose Untertreibung meinerseits, ich weiß). Auch wenn immer mehr Gasreserven gefunden und verfügbar gemacht werden und dadurch Gas das Erdöl als Energieträger ablösen könnte steht die Frage, ob [Latex]CO_2[/latex]-produzierende Technologien weltweit die Kernkraft ablösen können und sollen.

Letztlich stellt sich natürlich die Frage was passiert, wenn man die deutschen Meiler einfach laufen läßt.  Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit mehr Pannen, mehr Lecks, mehr Atommüll. Auch das ist keine sichere Alternative.

Allerdings sind diese Reaktoren auch nicht mehr die neuesten. Ich persönlich würde einen Reaktorneubau (sehr böses Wort) mit folgender sofortiger Abschaltung der "Uraltmeiler" favorisieren. Die Baufehler, fehlenden Sicherheitsanlagen, Pannenträchtigkeit etc könnten bedeutend gesenkt werden und die Reaktoren so sicherer (merke: nicht sicher) gemacht werden. Aber selbst das darf nur eien Übergangslösung hin zu einem tatsächlich nachhaltigen Energiekonzept sein.

Imho ist die Diskussion "Atomkraft Ja/Nein" eher irregeleitet und müsste eher eine Diskussion "Atomkraft: wie lange noch? Und was dann?" sein.

Aber ich bin auch nur ein armer kleiner Mechaniker und deswegen eh vollkommen ungebildet, was solch Dinge wie Energiekonzepte, Restrisiko und ähnliches betrifft. Es würde mich freuen, wenn mal Energietechniker sich hier dazu melden würden.
\"Slash and Burn!\" Aber nur unter der Voraussetzung ds > 0

Manche sagen ich hätte kein Nivea in diesem Forum... Dafür hab ich aber Vaseline und WD40, das ist beides nützlicher

quidde

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« Reply #173 on: March 15, 2011, 12:32:24 pm »
leider irgendwo halbgar...
das problem ist, dass man nicht vom status quo ausgehen darf. Es benötigt Milliarden Investitionen in Smart Grids...dann passiert nämlich das hier

http://www.volker-quaschning.de/artikel/grundlast/index.php

eine Grundlast im klassischen Sinne wird nicht mehr benötigt. Windflauten werden durch Mittel und Spitzenlastkraftwerke ausgeglichen (also Gas). Kohle und Kern wird bereits nicht mehr benötigt.

Und das dort ist ein Szenario bis 2020, vielleicht also etwas zu optimistisch, aber zwischen den berühmten 2050 und den 2020 aus dieser Studie sind noch 30 Jahre

Thema Norger:

du hast es irgendwie nicht ganz erfasst, ist mein Gefühl.
http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=6770834/1uxeb5l/index.html

Norwegische Wasserkraft ist in der Lage 60 (sechzig) europäische AKWs zu substituieren. Und nicht nur das, wir können Überschussstrom aus WKA Spitzenlastzeiten zurückschicken und die dortigen Pumpspeicher auffüllen...Strom der momentan verpufft oder nicht produziert wird, weil man sonst die armen armen AKWs oder KKWs runterregeln müsste. Da runterregeln beim AKW und KKW ja bereits ein Sonderlastfall ist, kommt das nicht so gut wenn man das 30 mal im Jahr macht...;)

Allein durch Energieeffizienz lässt sich um die 20% Strom in Dtl. sparen ohne dass irgendwer auch nur irgendein Stück seines Luxus' einbüßen müsste...

Das man Kohle nicht anstelle von Uran verstromen sollte nur um AKWs wegzukriegen ist mir schon klar...aber sowohl Kohle als auch AKWs lassen sich problemlos substituieren, man muss nur wollen...und keine Rücksicht auf Dividenden und Vorsteuergewinne nehmen.

Und deswegen ist die Diskussion absolut widerlich. Es ist möglich das zu ersetzen, es scheitert an Wirtschaftsbedenken (wars e-on oder rwe, die sich geweigert haben von einem WKA Park eine Leitung zu legen, weil die Anwohne gegen Überlandleitungen protestiert hatten, ohne weiteres aber eine vergrabene Leitung akzeptiert haben. Nur das hätte 20 statt dero 10 Milliönen gekostet, wirklich fatal bei 20 Milliarden Vorsteuergewinn der 4 großen Strokos im letzten Jahr).

Ein beliebtes Argument von AKW freunden ist, man könne doch den bekloppten WKA Strom nicht von der Nordsee nach Bayern schaffen...Das wäre Wahnsinn...jetzt bauen die Strokos eine Nordsüd-Trasse um Strom von zwei im Bau befindlichen KKWs in BaWü (wars glaube) in den Norden hochzuschicken und behaupten das glatte Gegenteil, nämlich, das wäre Milliardeninvestitionen für EE an der Nordsee...

Ich kann mit solchen Beispielen beliebig weiter machen, es regt mich einfach auf, wenn die Diskussion auf "Minderung des Restrisikos eines Nuklearunfalls" statt "Substitution von völlig überholten Dinosaurierkraftwerkstypen" hinausläuft.
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TheoS

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« Reply #174 on: March 15, 2011, 12:53:09 pm »
Ich muss sagen, als jemand der gerade die Grundlagenvorlesung Kernenergietechnik gehört hat, wundert es mich schon, was gerade in Japan passiert. Die Zirkaloy/Wasser Reaktion, durch die die Wasserstoffexplosion hervorgerufen wurde, ist sehr gut bekannt, wir hatten das auch in der Vorlesung. Es gibt dagegen problemlos nachrüstbare, passiv funktionierende Maßnahmen, zum Beispiel mit chemischen Katalysatoren die im Reaktorgebäude "rumliegen".
Ich möchte damit NICHT sagen das die Japaner bekamen, was sie verdienten, die Leute da haben mein Mitgefühl, aber man muss sich schon fragen warum so was Vorhersehbares nicht verhindert wird, denn zumindest nach meinem Kenntnisstand wurde es erst durch die Explosion von einem ernstzunehmend Problem zu einer echten Katastrophe.
Abgesehen davon bin auch kein Freund von Atomstrom, aber hauptsächlich wegen der Endlagerproblematik, die in meinen Augen nicht zufriedenstellend zu lösen ist. Es gibt auch durchaus Alternativen, wenn ich später noch etwas mehr Zeit habe schreib ich vielleicht noch was dazu.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.

Dose

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« Reply #175 on: March 15, 2011, 01:57:01 pm »
seht es doch endlich ein: Atomkraft ist einfach nix. Es gibt keine Sicherheit, jeder der was anderes behauptet lügt. Sicherheit ist doch nur das akzeptierte Restrisiko und eben das ist bei einem AKW einfach viel zu groß. Es gibt schon Gründe warum kein (!) AKW gegen sowas versichert ist. Das kann und will niemand bezahlen müssen.
Und das nächste Problem ist doch das "Sicherheitstechnik" Geld kostet, aber wer betreibt ein AKW? Ein gewinnortiertes Unternehmen. Da liegt doch die Wurzel des Übel in der Definition der Sache ansich. Ich möchte nicht sagen das staatl. Institutionen das besser können.
Die Sache in Japan hat doch der Welt nur eins vor Augen geführt: Selbst in einem Hochtechnologieland wie Japan kann soetwas passieren. Keiner kann diesmal sagen, wie damals in der Ukraine, das ist ein unsicheres AKW, da wurde gepfuscht, das ist tiefste Sowjettechnologie - nein diesmal hat es eine Hightech-Nation erwischt die auf die gleichen Technologien setzt wie deutsche AWKs. Da gibts einfach keine Ausreden mehr.
Und jetzt wollen sie auf einmal 7 AWKs hier abstellen und keiner (!) aus der Energiebranche erzählt was von Stromlöchern oder sonstigen Einschränkungen - alle bleiben sie lieber in ihren Löchern und halten am Märchen von der "billigen, sauberen, völlig sicheren Energie" fest.

stoffi

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« Reply #176 on: March 15, 2011, 03:46:29 pm »
@guddie: komm mal runter und bleib sachtlich - damit bringst du deinen Standpunkt eh besser rüber

@ThoeS: naja leider hab ich gehört, dass auch von japanischen Experten die Betreiber wegen angeblichen Vertuschungsversuchen von Störfällen und erheblichen Wartungsmängeln unter Kritik stehen (gestern in den Nachrichten wurde es erwähnt -ARD,ZDF oder RTL).
Es ist halt wie überall: die "Geiz ist geil" Mentalität greift um sich zu Lasten der Sicherheit und es kommt erst der Aufschrei und die Nachbesserung wenn etwas passiert.
Ich fühle abslout mit mit den Japanern und bewundere ihre Fassung und ihre Selbstdisziplin, nicht in Panik zu geraten - überall anders wäre Anarchie. Ich hoffe einfach dass man weitere Kernschmelzen verhindern kann und danach die Verantwortlichen ernsthafte Konsequenzen erfahren. Denn soetwas muss immer wieder die Bevölkerung ausbaden und darum verstehe ich nicht warum man gerade an Sicherheit, wo andere Menschenleben dran hängen sparen kann.

Letzendlich ist das große Problem mit den erneuerbaren Energien die Einbindung in das Stromnetz und die Speicherung. Man hat unglaubliche Verluste wenn man elektrische Energie erst in mechanische und wieder zurück wandeln muss - bei einem Pumpspeicherwerk mit 80% Wirkungsgrad sind die 20% dann für die Katz. Wenn man ein paar weiter Punmpspeicherwerke baut stehen doch eh wieder die Grünen auf der Matte - Hilfe mit dem Bau wird die Gattung Rotbackenpfeiffdrüsling in ihrem Lebensgebiet vertrieben.
Eigentlich muss man darauf bauen dass in nächster Zeit eine effektive Speichermethode entwickelt wird, solange hat man leider "Brückentechnologien" wie Kohlekraftwerkte und Atomkraftwerke.
\"Lache wenn es nicht zum weinen reicht.\"
Grönemeyer
\"Ein Atom ist leichter zu zerstören als ein Vorurteil\"
Einstein

Herr Bommel

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« Reply #177 on: March 15, 2011, 04:12:13 pm »
Ich finde Kernenergie recht spannend, vll besuch ich noch ein paar Vorlesungen


Wo kriegen wir in 40 bis 50 Jahren unseren Strom her?

Desertec ist schon ne feine sache und finde ich sinnvoll -> aber  Gaddafis gibt es oft auf der Welt, und bevor die uns den Strom  abstellen, möchte ich noch ne andere Stromquelle haben. Ich will auch in  40 Jahren nicht auf ne Lasershow verzichten

Solarthermie sehe ich als sinnvoller an als Fotovoltaik

CO2 in den Boden pressen, tja wieso nicht. Aber da schreien alle nur  immer rum, wie gefährlich. Na ich möchte nicht in einm Haus sein, was  sich über nacht mit CO2 flutet, aber ist wohl eher unwahrscheinlich. Bei  dem Verpressen seh ich keine großen Probleme.

Wasserkraft aus Norwegen kann man aufkaufen, gute sache, wenn man nicht Zuviel Natur kaputt machen. Aber nur zu einem Teil, wer weiß ob sich die fröhliche EU auch in 40 Jahre noch mag.

Windkraft macht extrem Viel kaputt und ist häßlich - ich würde nur Offshore verwenden und noch ein wenig ausbauen

Gas in die Autos füllen und in wenigen Spitzenlastkraftwerken verwenden,  das bißchen Rohöl für die Chemieindustrie nutzen. und Nebenher noch  einheimische Braunkohle Verbrennen.

Wasserstofferzeugung nur als Nebenprodukt von Kernenergie - klappt ja  wunderbar in Japan - nee das war jetzt böse. Auf andere wege ist das  bisher zu teuer.

Und hierzulande würde ich die Kernenergie ausbauen ( und auf jedenfall erneuern!!), so auf 40 - 50 % des Strombedarfs.

Super fänd ich noch diese Osmosekraftwerke aus Schweden(?) oder so, das ist auch eine sehr schicke Sache.

Und bei dem ganzen Energiethema hilft nur forschen forschen forschen,  und zwar in ALLEN Bereichen. Eine nationale, halbwegs autarke  Energieversorgung ist auch weiterhin anzustreben. Zusätzlich noch  Fernwärme ausbauen, in Mitteldeutschland klappt das doch ganz gut.

Und in der Zukunft, wenn viele Länder zu den Industrieländern  aufsteigen, wird bestimmt irgendwann mal der Strom rationiert - was ich  auch sinnvoll finde. Denn alle Menschen auf der Welt können wir nicht  mit Atomstrom oder mit Desertec versorgen. Also müssen erstmal die  digitalen Bilderrahmen und elektrischen Heizöfen aus den Wohnungen  verschwinden.

Die bequeme europäische Vormachtstellung ist abgelaufen. Wir werden zwar  immer weniger, aber mehr Strom pro Einwohner bekommen wir deshalb noch lange nicht!

Wir sind die Forscher von morgen! Keine ideologischen Gedankenblenden, alles ist erlaubt!

quidde

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« Reply #178 on: March 15, 2011, 08:03:03 pm »
Quote from: Herr Bommel
Desertec ist schon ne feine sache und finde ich sinnvoll -> aber  Gaddafis gibt es oft auf der Welt, und bevor die uns den Strom  abstellen, möchte ich noch ne andere Stromquelle haben. Ich will auch in  40 Jahren nicht auf ne Lasershow verzichten

Windkraft macht extrem Viel kaputt und ist häßlich - ich würde nur Offshore verwenden und noch ein wenig ausbauen

Und hierzulande würde ich die Kernenergie ausbauen ( und auf jedenfall erneuern!!), so auf 40 - 50 % des Strombedarfs.

Arrrrr jetzt muss ich doch nochmal, wenn sowas einfach ungestraft stehen bleibt

Ich hab nicht unbedingt besonders viel gegen deine restlichen "energiepolit." Forderungen die alle irgendwo ne runde hinken oder von der Realität bereits überholt wurden.

Nochmal nur für dich:
Desertec, Project zur Stromerzeugung, massive Einbindung der ansässigen Bevölkerung, DEZENTRAL, wenn 1 km² ausfällt interessiert den Rest das nicht die Bohne....da kann ein Truck Amok fahren und kriegt vermutlich nichtmal ein Prozent der Leistung kaputt bevor der Truck im Popo ist. Das Anschlusskabel geht übrigens nicht durch Lybien ;)...

und jetzt nochmal die große Bitte, erst denken, dann schreiben, zwischendurch recherchieren. du hast schiss desertec dreht dir den saft an weil ein gadaffi am keramik-drehschalter sitzt? So und jetzt schauen wir nochmal gemeinsam, wo denn so das Uran herkommt....ach richtig, aus dem politisch bombenfesten Niger, aus Russland, aus Kasachstan, aus Australien, aus Brasilien..Länder die es nicht zufällig selber brauchen..

Und nicht nur das, nein der gelbe Mann knallt Afrika auch noch mit Retortenstädten voll und investiert massiv in die Rohstoffgebiete, hält seine eigenen Rohstoffe zurück und baut selber 50-100 neue AKWs, wenn ers schafft (und er wird).

Und sich über Umweltzerstörung durch Pumpspeicherkraftwerke oder visuelle Verschmutzung durch WKA zu sorgen ist derart sorry hinterf***ig. Aber dem N**** diesem Trottel, dem darf ich das Land zerstören damit mein Horizont bei Riesa nicht verspargelt wird. Dieser Idiot liefert doch schon seit 500 Jahren, erst seinen Körper, dann seine Rohstoffe und zum Schluss herrschen dann endlich 50°C ganzjährig und die Bodenerrosion trägt jährlich ein saarland von dannen. Weiter so, vorwärts immer, rückwärts nimmer.

Wir haben momentan ein Verbrauchs-Fördergap von 10.000 Tonnen pro Jahr...diese werden durch milit. Restbestände gedeckt, die sich demnächst erschöpfen. Danach haut es den Uranpreis kräftig nach oben, wenn dann in 20 Jahren die chin. Meiler am Netz sind...was dann...dann hat Schland auf 40-50% AKW gesetzt und muss sich mit China und der unverbesserlichen USA und später mit den lustigen Indern um die Ressourcen battlen die aus dem Niger, Namibia und Kasachstan kommen...

wies mit der Stromversorgungssicherheit bei zentralen Großkraftwerken aussieht kann man grad am rolling-blackout in ganz japan und nicht mehr betriebsfähigen ÖPNV und Firmen sehen...wieviele Kraftwerk stehen 6 oder 7 von 55...und das Land steht vor einem Versorgungsengpass? 100 Punkte.

Man da wundert sich noch jemand wenn ich hier regelmäßig einen solchen Hals kriege und ein haufen schreiben muss um mal ne runde wachzurütteln, so ein unreflektiertes, faktenarmes "§$%()/§(...wenn einer die Wut versteht die man da bekommt, dann is mir schon geholfen....

PS: an die admins, die wortwahl ist natürlich nicht als beleidigung aufzufassen, das böse N Wort benutze ich um zu zeigen wie rücksichtslos gedacht wird, wie wenig uns das interessiert was dort stattfindet...
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Black Dragon

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« Reply #179 on: March 15, 2011, 04:12:40 pm »
Mag jetzt Off-Topic sein, aber ein neuer Thread dafür war mir das Zerfleischen der Propaganda auch nicht wert.

Quote from: quidde
Oder so einen Schwachsinn wie Anne Will gestern verzapfen -  da ist mir das MEsser in der Hosentasche aufgeklappt.
Am schrecklichsten fand ich, wie das Thema von der Problematik in Japan  dann immer mehr zu ner innenpolitischen Debatte übergegangen ist. Und  dann stellt sich diese Journalistentusse noch hin „Ich hab grünen  Strom.“ und ja, das ablsolute Totschlagargument gegen Atomstrom. Damit  kann man natürlich die Abschaltung aller Akws fordern. Ich brauch auch  keine Kraftwerke, bei mir kommt der Strom nämlich aus der Steckdose!

Mal ehrlich, in den Medien wird die ganze Zeit nur noch von der  Kernschmelze gesprochen, dann war es zwischenzeitlich mal, dass es  schlimmer als Tschernobyl sei und zig tausende Japaner verstrahlt seien.  Und natürlich kommen solche Berichte über panische Japaner wieder mal  in den deutschen/ausländischen Medien und die Japaner werden sicherlich  nicht nur ihr Staatsfernsehen haben…
Ich weiß nicht, wie oft der Super-GAU (tolles Wort übrigens) in den  letzten Tagen schon laut Presse eingetreten ist und dann doch wieder  nicht stattgefunden hat. Jedoch muss nun nicht auch noch berichtet  werden, wie viele Leute in der Bundesrepublik sich für „300–500 Euro“  Geigerzähler gekauft haben, und dass einige hier auch anfangen,  Jodtabletten zu horten.

Wenn eines „unserer“ Kraftwerke dort gestanden hätte, wäre es mit an  Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon beim Erdbeben vorbei  gewesen. Aber jetzt kamen in Japan ein Erdbeben (Stärke 9,0) und ein  Tsunami auf die Werke zu und schon heißt es, die Japaner könnten doch  nicht erdbebensicher bauen. Das Werk soll immerhin bis zu einer Stärke von 8,0 „sicher“ gewesen sein.
Was im Anschluss aber statt einer Debatte, wie man die Katastrophe dort  noch verhindern kann, hierzulande passiert, ist, dass wir uns mit  jahrealten Argumenten gegenseitig über die Sicherheit von Atomkraft  bekriegen. (zum Glück geschieht das hier im Forum nicht so sehr) Da heißt es  dann, was passiert, wenn uns so ein Monsterbeben oder eine Todeswelle  treffen und wie wir damit umgehen würden. Ich glaube, wenn Isar I von  nem Tsunami verwüstet wird, wäre das Problem mit dem Atomkraftwerk (das  dem eh nicht standhalten würde) auch nicht mehr relevant.
Dazu kommen nocht diverse Experten – seien sie jetzt von Greenpeace oder echte Wissenschaftler – die uns darüber informiert haben, wie es im Inneren des Reaktors ausgesehen hat. Und jeden Tag sah es anders und weniger katastrophal aus. Ich frage mich, ob die wirklich da drin waren, oder woher die ihre Informationen zum Zustand der Brennstäbe hatten. Mittlerweile wissen die ja auch nicht mehr darüber Bescheid.

Seit fünf Tagen bekommt man jetzt Bilder der Flut vorgesetzt oder  wahlweise Fukushima I mit Rauchwolke und ansonsten steht die Welt still.  Abgesehen von den Reaktionen der Börse und dem geforderten  Sofort-Aussteig aus der Atomkraft.
So ernst die Lage ist, aber wenn wir jetzt bis zum Ende, welcher Art  auch immer, der Ereignisse dort, täglich Vergleiche zu Tschernobyl und  alte Interviews mit schrulligen AktivistInnen von 1986 anhören müssen,  die über verstrahlte Milch und Spielplätze klagen, ist das für mich nicht mehr als Panikmache.
It’s not that I’m not a “morning person”. I love mornings.
I’m just not a “waking up person”.