Author Topic: Atomkraft - Vote for it!!!  (Read 92471 times)

STERN

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Atomkraft - Vote for it!!!
« Reply #105 on: September 12, 2009, 06:19:08 pm »
Nun ich will die Doku nicht überbewerten, da meine Ablehnung gegen die
Weiterführung der Technik vor allem andere Gründe hat aber:

http://www.youtube.com/watch?v=Slcl0o8WZpg&feature=related

Hier ist Teil 3 der Doku. Verschwörungstheorien sind zwar gerade etwas aus der Mode
und die Existenz eines vertuschenden Masterminds ist selbst mir etwas suspekt aber:
Video Stelle 5 Min 50 Sec. ! Man führe sich die Aussage dieses Mannes dort einmal
vor Augen und das  im Kontext einer Zeit von Blockstaaten, Ölknappheit und
fehlender Perspektiven im Bereich der alternativen Energien.

Was ist im Falle eines tatsächlich aufgetreten Zwischenfalls wahrscheinlicher?
Das man damit sofort an die Öffentlichkeit geht, die Technologie ächtet und sich
in eine energietechnisch ausweglose Situation bucksiert, oder das man den Vorfall
gewissermaßen zum Wohl der Allgemeinheit vertuscht...und schon stecken eine
Menge Leute mit drin die auch an ihre Zukunft und Kinder denken müssen...usw.
Sicher für die "Befürworter" ist das Äussern solcher Theorien immer gleichzeitig
eine Disqualifikation des Äussernden aus der Diskussion...aber mal ehrlich:

Dass eine Branche deren Umsatz selbst damals bis an die Billionen Dollar Grenze
reicht -den eigenen Niedergang vor Augen- keine kriminellen Energien freisetzen kann
ist etwa ebenso naiv wie anzunehmen, man könnte aus einer vielleicht 10-20 Jahre
dauernden Beobachtungen auf die Sicherheit einer Endlagerstelle für die nächsten
1 Million Jahre schließen obwohl in einer Anderen nach gerade mal 30 Jahren
ein Desaster aufgetreten ist.
(das Eindringen von Wasser in ein Atommüllendlager kann man
leider nicht durch provisorische Maßnahmen beheben..es ist eben ein echtes Desaster).

Zum besseren Verständniss: als wir angefangen haben mit unserer Zeitrechnung
(vor etwa 60 Generationen) hätte selbst der kühnste Visionär mit einer Voraussage
über das Jahr 2000 nicht im Entferntesten unsere heutigen Umstände vorhergesagt.
Aber wir maßen uns an den nächsten 30.000 (!!!!!) Generationen einen tödlichen Müll
aufzubrummen weil wir uns den Zeiten der Asse-Erschließung mitlerweile
technologisch erhaben fühlen.
Was werden Die über uns sagen wenn im Jahr 27.900  aufgrund eines -mit
heutigen geologischen Mitteln- nicht vorhersehbaren Ereignisses Gorleben absäuft?
Werden die (in einer Zeit in der die Mondlandung vielleicht das einzige noch bekannte Geschichtsereigniss ist) sagen:
"Schon Ok, die wirtschaftliche Lage vor 25.900 Jahren war eben etwas angespannt und
die regenerativen Energieformen waren der Wohlstandgesellschaft noch zu teuer"

Tja ich weis es nicht, aber ich weis, dass es angesichts solcher irrationalen Zeiträume
nicht unbedingt von Weitsicht zeugt ein "Atomkraft - Vote for it" - Forum zu starten :D

Mfg

xanthos

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Atomkraft - Vote for it!!!
« Reply #106 on: September 12, 2009, 11:01:21 pm »
Quote from: STERN
... Aber wir maßen uns an den nächsten 30.000 (!!!!!) Generationen einen tödlichen Müll aufzubrummen weil wir uns den Zeiten der Asse-Erschließung mitlerweile technologisch erhaben fühlen.

Daher gibt es kein wirklich sicheres Endlager. Der Atommüll muss jederzeit rückholbar sein, so dass man ihn in ein anderes Lager bringen kann. Das setzt natürlich auch voraus, dass die Lagerstätten ständig kontrolliert werden müssen, um drohende Gefahren abwenden zu können. Den Atommüll einfach im Bergwerk abkippen und in Beton einschließen, ist nicht zu verantworten. Das Atommüll-Endlager-Sorglospaket gibt es nicht!!!

P.S. Dazu gibt's natürlich auch einen Film vom NDR auf yTube:
http://www.youtube.com/watch?v=aMrnQUTK7pY&NR=1

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« Reply #107 on: September 14, 2009, 11:47:43 am »
Ich frage mich generell, wie man auf die Idee kommt Atommüll in ein Salzstock schieben zu wollen. Bilde mir ein in der Schule, TV und auch bei einem Bergwerkbesuch gehört zu haben, dass Salz mit etwas Druck* auf Dauer einer starken plastischen Verformung unterliegt. Das ist unter anderem der Grund wieso sich Erdölblasen an Rändern von solchen Salzstöcken befinden, da sie mit der Zeit vom sich bewegendem Salz verdrängt werden und irgendwann zwischen undurchlässigem Salz und Deckgebirge gehalten werden. Jedoch wird genau in diese recht plastischen Bodenschichten wird Zeug verbuddelt welches potentiell tödlich ist. Abgesehen davon finde ich es fragwürdig in salzig feuchter Umgebung irgendetwas zu lagern. Selbst recht beständige edle Stähle bekommt dieses Klima auf Dauer nicht all zu gut. Insofern wird es selbst mit einem Umlagern recht mau wenn die Gestelle und Container vergammelt sind.

Ich bin mit solchen Ansichten kein Befürworter von Atomstrom und halte Ansichten wie "die Technologie dies zu bewältigen wird kommen" für töricht. Empfehlenswert ist an dieser Stelle Dürrenmatts "Die Physiker". Der gesamten Problematik der Energiebeschaffung wäre bereits geholfen, wenn der Ököwahnsinn aufhören würde. Zz blasen wir Unmengen CO2 in die Luft, produzieren unfassbare Mengen recht brisanten Müll nur um E-Automobile, Windrädern, per Gesetz verordnete Energiesparlampen und ähnliches zu bauen. Deren Spareffekt auf lange Sicht nicht vorhanden ist wenn man denn einfach das alte Zeug etwas länger verwenden würde (dies notfalls auch in Anbetracht von AKWs). Wobei es irgendwie peinlich ist, dass kein neuer Weg der früher üblichen Aufbereitung gefunden wird.

xanthos

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« Reply #108 on: September 14, 2009, 09:21:15 pm »
Das sehe ich auch so. Gorleben könnte eines Tages auch absaufen. Und da macht es natürlich einen Unterschied, wie viel Atommüll umgelagert werden muss. Theoretisch lassen sich die defekten Fässer umpacken, denn der hochaktive, insbesondere flüssige Atommüll wird nicht lose in die Behälter gegeben, sondern in Glaskokillen eingeschmolzen.

Langfristig betrachtet ist der Atomstrom wegen des ungelösten Endlager-Problems nicht so billig, wie man glaubt. Daher sollte man möglichst darauf verzichten.

Noch so ein Beispiel, was zeigen soll, auf welche Irrwege der Mensch geraten kann:
Quote
Anfänglich wurden schwach- und mittelaktive Abfälle unter der Führung der OECD im Nordatlantik versenkt. Schnell zeigte sich jedoch, dass diese Methode nicht nachhaltig ist. Aufgrund des steigenden politischen internationalen Drucks gegen solche Meeresversenkungen wurde diese Methode 1982 aufgegeben.[6]

http://de.wikipedia.org/wiki/Atomm%C3%BCll

xanthos

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« Reply #109 on: September 14, 2009, 10:53:56 pm »
Gerade gefunden: Greenpeace hat schon 2006 eine Studie über den Salzstock Gorleben in Auftrag gegeben. Demnach wird auch Gorleben absaufen...

Quote
Die Bewertung des Deckgebirges des Salzstock Gorlebens ist eindeutig und nicht umstritten: Sein Deckgebirge weist keine Eigenschaften auf, die den geforderten besonderen Merkmalen zur Endlagerung von hochradioaktivem Müll gerecht werden. Er weist unter anderem keine durchgängige Tonschicht und keine vollständige Trennung der Grundwasserstockwerke auf.

Quelle: http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atommuell_zwischen_endlager/artikel/das_mehrbarrierensystem_bei_der_endlagerung_radioaktiver_abfaelle_kurzfassung/

Was ich nicht begreife: Warum die Politiker (fast immer) das Gegenteil erzählen... :nudelholz:

Lasse Bierström

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« Reply #110 on: September 15, 2009, 06:16:59 am »
Quote from: xanthos
Was ich nicht begreife: Warum die Politiker (fast immer) das Gegenteil erzählen... :nudelholz:


Weil jeder genau das erzählt, was ihm zugute kommt. Und dementsprechend fallen auch solche "Studien" aus. So gut ich die Arbeit von Greenpeace auch finde, deren Studien vertraue ich genauso wenig, wie denen der Gegenseite...
[align=left]
Quote from: Christian Morgenstern
Es gibt Menschen, die  sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.
[/align]

xanthos

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« Reply #111 on: September 15, 2009, 08:55:15 pm »
Quote from: Seelenfresser
Weil jeder genau das erzählt, was ihm zugute kommt.

Eigentlich sollten die Politiker Schaden vom (deutschen) Volk fernhalten... Dieser Amtseid hat leider keine juristische Relevanz.
Quote
Der Amtseid hat jedoch laut Aussage des ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse keinerlei rechtliche Bedeutung, gegen Verletzungen des Amtseides kann nicht juristisch vorgegangen werden.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Amtseid

Wer soll eigentlich eine unabhängige Studie über Atommüll-Endlager anfertigen?

Die Universitäten haben immer weniger Geld für eigene Forschungen; also macht jeder wahrscheinlich nur das, was der Geldgeber will... :nudelholz:

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« Reply #112 on: September 16, 2009, 05:21:19 pm »
Eine öffentliche Auftragsstellung (sprich die zu beantwortende Fragestellung) an zwei verschiedene Institutionen samt vollständiger Veröffentlichung der Studie. Sprich das Prinzip des gläsernen Staates. Die beiden Institute würden dann hoffentlich auch nur neutrale Ergebnisse verfassen, da ein Imageverlust recht herb wäre wenn sich die Ergebnisse zu stark widersprechen.

n-w

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« Reply #113 on: September 18, 2009, 08:00:08 am »
Um auch einen kleinen Beitrag zur Diskussion zu leisten, hier noch drei weitere Möglichkeiten zur Entsorgung von Atommüll (aus einem französischen Lehrbuch):

- Einschmelzen der HA-Abfälle im Poleis (ohne längere Zwischenlagerung entwickeln die genug Wärme)
- Versenken der Abfälle in geologischen Störzonen (Plattenspalten im Ozean)
- Verschicken der Abfälle in Richtung Sonne

STERN

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« Reply #114 on: September 18, 2009, 03:02:35 pm »
na dann will ich den Anstoß mal aufgreifen und ausbauen...

1. Weltraum
========

In den Weltraum ist prinzipiell eine gute Idee (das meine ich ernst -_-) aber
man muss bedenken, dass jedes Kilo Gewicht ca 20.000 Euro kostet um
es allein in den Erdnahen Orbit zu befördern + ne halbe Milliarde Startvorbereitung.
Sicher in "Massenabfertigung" würden die Kosten sinken aber es sind allein
400 Tonnen (!) / Jahr allein in Deutschland und wir sind schon nicht die größten
Atomenergienutzer > 400.000 Kilo * 20.000 Euro = 8 Mrd / Jahr

2. Subduktionszone
=============

Die nächste (sehr langsame) Subduktionszone ist südlich von Italien dh. auch ohne
die "Hippie-Proteste" :happy:
(offizielle Bezeichnung der Atomkraftgegner durch die Atomkraftbefürworter)
immense Transportkosten + Umladung auf Schiffe etc.
Dann sprechen wir von Tiefen ab ca 5000 Meter ...dh mit Meereströmungen etc gut
1 Km Streuradius...bei 1cm Plattentektonik ... schwupdiwups kaum sind 100.000 Jahre
um ist das Zeug weg ...oder -was wahrscheinlicher ist- die Fässer korrodiert oder
physisch zerstört (Subduktionszone ist kein Wohnzimmer) und die ganze Brühe im Meer verteilt. Die Asse lässt sich vielleicht mit gewaltigem Aufwand in den Griff kriegen...aber im Meer wäre alles zu spät

3. Polkappen
========

Naja da die Nördlichen ja schmelzen werden (ureigenster Anlass der Debatte) nehmen
wir halt die südlichen, die haben wenigstens Festland drunter.
Nach einer erholsamen 20.000 Km Schifffahrt laden wir die tausenden von Tonnen Atommüll der westlichen Welt bei lauschigen minus 20 bis minus 90 (!) aufn Kipper
und laden das Zeug nach 5000 Kilometer Fahrt auf der nicht vorhandenen Infrastruktur
mit Hilfe der nach 137 Tagen Polarnacht hochmotivierten Arbeiter einfach ab.
(zugegeben man könnte Zivis nehmen die halten das aus :happy: ...).
Spaß beiseite. Sicher KÖNNTE man es realisieren aber unter dem Gesichspunkt wirkt
das "Befürworter"-Hauptargument "..Übergangstechnologie bis Erneuerbare wirtschaftl."
eher stumpf.

Resüme
=====

Lange Transportwege sind überall dabei. Und den möchte ich sehn der noch lacht wenn
die Trägerrakete mit 2 Tonnen hochradioaktivem Atommüll über ihm explodiert,
oder das Schiff mit 500 Tonnen davon kurz vor der Küste absäuft.
Lasst die Dinger lieber auslaufen und steckt das Geld in die Technik die wir unseren
Enkeln mit Stolz zeigen können.

Mfg

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« Reply #115 on: September 20, 2009, 06:20:07 pm »
Also Atom und Giftmüll können die Italiener gut versenken, da gabs erst letztens wieder Geschichten in den örtlichen Saftblättern...

Aber von wegen in den Polen einschmelzen. Gletscher bewegen sich und sind wenn man mal Monate als Maßstab anlegt um die Bewegungen zu beobachten so was wie sehr feste Knetmasse die wie wir wissen Gebirge ein ebnen kann. Sprich wir würden unseren tausend Jahre gefährlichen Müll irgendwohin werfen wo wir nicht wieder herankommen und wo wir seine Bewegungen nicht vorhersagen können?

Das Gleiche bei Subduktionszonen. Wir werfen unseren Müll einfach dorthin wo am meisten los geht und wo Tiefenströmungen dafür sorgen könnten, dass sich der ganze Mist in allen Ozeanen verteilen kann.

Und mit potentiell explodierenden Raketen würde ich den Atommüll auch nicht all zu gern transportiert sehen. Wenn die Dinger (was selten vorkommt aber immer noch zu häufig) in 30km explodieren hätte man die Radioaktivität effektiver Verteilt als in Tschernobyl oder Hiroschima...

teh-ir

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« Reply #116 on: September 23, 2009, 04:04:53 pm »
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,650172,00.html

Man fragt sich wirklich manchmal ob Demokratie nur das weiche Vollstreckungsmittel der Wirtschaft ist... :mad:

tiefenbass

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« Reply #117 on: September 23, 2009, 08:57:20 pm »
[align=center]Füllhöhe des Textes technisch bedingt!

----------------------------------------
Matthias Zagermann
Jünger der polyphonen PVC/PVAc-Scheiben

[/align]
 
Quote
Jede Entscheidung ist der Tod von Milliarden von Möglichkeiten

Dose

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« Reply #118 on: September 24, 2009, 10:21:25 am »
denkt an die Grundlast, die Grundlast!!!  :whistling:

Kappi

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« Reply #119 on: September 24, 2009, 01:32:20 pm »
Opel-Mitarbeiter demonstrieren gegen die Schließung von Opelwerken, RWE - Mitarbeiter tun hier nahezu das Gleiche. Ist doch ihr gutes Recht.