Author Topic: Bildungsstreik  (Read 16631 times)

Piktogramm

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Bildungsstreik
« Reply #15 on: June 11, 2009, 11:09:44 pm »
Nunja, hab jetzt etwas mehr Zeit und deswegen ein etwas ausführlicher Text zu dem, vor allem an dich Allesfresser.

Das Problem welches ich habe ist, dass vor allem "Die Linke" als Partei an keiner Stelle genannt wird (zumindest an keiner offensichtlichen Stelle, dass sich Jemand die Mühe macht um eine Liste mit deutlich über 100 Einträgen zu durchsuchen kann man vergessen, zudem wird dies der tragenden Rolle der Linken in keiner Weise gerecht...), Obwohl Vertreter der „Linken“ ja eindeutig einen großen Teil der Organisatoren stellen. Meine Auffassung von Demokratie ist jene, dass Demonstrationen die von der Bevölkerung bzw. deren unterschiedlichen Schichten ausgehen NICHT von Parteien verdeckt gelenkt werden dürfen. Der Mensch ist beeinflussbar! Natürlich marschiert eine ganze Masse mit wenn zumindest ein Teil der Forderungen gut klingt. Das jedoch dahinter nicht nur die gut klingenden Parolen stecken sondern noch andere Forderungen die von einer Partei kommen denen die Meisten (zu recht Anm. des Autors) kritisch gegenüber stehen wird recht geschickt kaschiert. Das dies wunderbar funktioniert (auch mit ach so intellektuellen Studenten) hat die deutsch-deutsche Geschichte bereits mehrmals gezeigt. Ich will damit nicht sagen, dass solcherlei Aktionen zu 100% vergleichbar sind aber sie ähneln sich so stark, dass ein gebildeter Mensch an dieser Stelle aufhorchen MUSS.
Wäre klipp und klar kenntlich gemacht, dass eine gewisse Partei (naja Parteien) im Spiel ist, hätte ich damit kein Problem. Nur wie in diesem Falle die Resonanz der breiten Studentenschaft aussehen würde wissen wohl die Meisten und vor allem auch gewisse Parteiführungen.


Was zudem gegen die Beteiligung von "etablierten" Parteien spricht ist, dass jene zur Zeit und generell immer im Wahlkampf stecken. Keine Partei will Bilder mit der eigenen Flagge und (mehr oder weniger aus gutem Grund) randalierender Intelligenz in den Medien. Deswegen sind parteilich gebundene Organisatoren grundsätzlich und mit aller Entschiedenheit abzulehnen. Sieht man die alte Intelligenz die durch ihre Alterswohlstand sicher nicht für uns auf die Straße geht, so fordert diese seit Langem eine nicht so verdammt zahme Studentenschaft. Ich bin eben auch der Meinung, dass wir als ehemalige Schüler und Studenten schon viel zu lange viel zu ruhig sind eben weil wir durch parteigebundene Lenkung ruhig gehalten werden!  
 Wir bekommen nicht einmal eigenständige Demos hin und wenn wir eigene, parteilose Demos planen steckt eine Partei drinnen wenn die ganze Sache spruchreif wird und in die Medien kommt marschieren einige tausend Studenten als friedliche und dumme Esel vorm Karren der großen Partei... Mein Großonkel würde es prinzipiell freuen, ist für ihn nur genau die falschste Partei...:whistling:

Nicht zuletzt kostet uns als Studenten das zeigen von (Partei-)Flagge in dieser Färbung die Glaubwürdigkeit. Die Partei „Die Linke“ ebenso wie andere politische Vereinigungen die den Bildungsstreik instrumentalisieren sind Parteien die in der breiten Bevölkerung und auch von anderen etablierten Parteien nicht akzeptiert werden. Wenn wir also für solche Parteien auf die Straße gehen werden wir nicht als Studenten angesehen denen man noch halbwegs vertrauen kann sondern als Teil einer Partei die auf breiter Ebene KEINERLEI Zuspruch erfährt.
 Dafür auf die Straße zu gehen ist Anderen und mir wohl zu schade...
 

 Mit freundlichen Grüßen,
eure Symbolfigur (man verzeihe mir den Größenwahn)


PS: Ich würde sehr gern meine Stimme dazu an prägnanter Stelle auch öffentlich erheben. Ob meines Studienganges und des hier eher holprigen Textes ist jedoch sicher verständlich, dass meine Rhetorik live geübten politischen Rednern sehr weit unterlegen ist. Deshalb ist ein öffentliches Streitgespräch meiner Sache auch abträglich, da meine Position durch Rhetorik völlig ausgehebelt werden könnte, was diesem wohl überlegten Einwurf vollends entmachten würde.Es wäre ein Gewinn für jenen Missstand den ich anprangern wollte. Es wäre deshalb wünschenswert, wenn IHR diesen Gedankengang aufgreift und mit Kommilitonen und vor allem im Fachschafts und Stura aufgreift.

PPS: Bitte keine politischen Diskussionen über Parteiprogramme dafür ist anderweitig genügend Platz! Dafür gibt es anderweitig Platz. Mir ging es um eine Grundsatzdiskussion über die Art und Weise der Demoorganisation.

PPPS: Rechtschreib-, Grammatik- und sonstige Fehler die auf mangelndem Verständnis der deutschen Sprache beruhen dürft ihr behalten. Ich studiere Maschinenbau und musste mich gut eine Stunde für einen solchen Wisch quälen. Als Ausgleich werd ich jetzt ersteinmal mit ein paar Rillenkugellagern und Schmierfett spielen gehen...

Allesfresser

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Bildungsstreik
« Reply #16 on: June 12, 2009, 02:33:06 am »
Eh, super. Ich mag Idealisten!

Zur Richtigstellung: In dem Orgateam, das die letzten Demos organisiert hatte, waren eher kaum Leute, die sich aktiv in "Die Linke" einbringen. Kristin,... aber sonst fällt mir keiner ein. Ich war dabei (grün) und noch zwei von der SPD, aber ansonsten wüsste ich nicht weiter wie die Zugehörigkeit lag. Eher parteilos und wirklich nur an den inhaltlichen Zielen orientiert/interessiert.

Das es dir so vorkam wie eine Parteiveranstaltung (du bist ja nicht der einzige) tut uns leid (ich spreche jetzt einfach mal für alle). Das Problem ist aber, dass bei einer Großdemo viel Equipment (Lautis, Transporter) benötigt werden. Und die haben die großen Parteien, nicht die armen Studierenden. Deshalb funktioniert das dann immer so, dass der, der die besten Kontakte zu seiner Partei/Gewerkschaft hat, dort nachfragt. Die Grünen haben soweit ich weiß keine parteieigenen Autos;-)

Und mir ist es ehrlich gesagt gar nicht so krass vorgekommen. Von den Transpis, die ja alle selbstgestaltet waren, sammte soweit ich weiß keins von Parteien.
Klar bilden alle oppositionellen Demos ein Sammelbecken für jede Art von Regierungsgegnern. Die Linke als Fundamentalopposition ist sehr geübt dabei dort aufzutreten.

Hmm... ich glaube kaum, dass sich das Problem so einfach lösen lässt. Vielleicht wäre die Vollversammlund der richtige Zeitpunkt gewesen, deine Meinung mal anzusprechen. Es gibt viele die das ähnlich wie du sehen. Auch ich will mich nicht von anderen instrumentalisieren lassen.

Was aber am wichtigsten ist: Der Bildungsstreik hat ja unglaublich viele hochgesteckte Ziele. Teilweise utopisch, möchte man meinen, andere dafür eher nachvollziehbar. Jedem gefällt da was anderes. Ich glaube das war auch die Idee derer, die die Forderungen verfasst haben:

Wir sollten vergessen, was uns trennt, sondern suchen was uns verbindet. Und das ist - auf den Punkt gebracht - die Tatsache, dass wir uns in einem Bildungssystem befinden, was optimiert werden muss (es ist nicht alles schlecht). Die Verantwortlichen müssen unter Druck gesetzt werden.

Lasst uns dafür demonstrieren.

PS: Ich kann leider nicht, bin in Chile...

Piktogramm

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Bildungsstreik
« Reply #17 on: June 12, 2009, 07:55:19 am »
Danke dafür, ganz interessant zu erfahren wie das alles so zustande kommt. Nur denke ich, dass ich zur Vollversammlung zu spät gewesen wäre. Das dort hochgehaltene Plakat schien schon lange fertig und die Symbolik muss ich wohl Niemanden erklären:



In welcher Ecke steckt das bitte :blink:.


PS: Ich bin zwar nicht im Ausland war aber vor Pfingsten und danach krank. Gestern war mein erster Tag ohne Schmerzmittel&Co musste ma doch paar Sachen in eigener Sache klären. Außerdem hab ich ja gesagt das meine Rhetorik unter aller Sau ist, das klingt meist eher wie gepöpel:huh:

Pen

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Bildungsstreik
« Reply #18 on: June 12, 2009, 09:11:25 am »
Quote from: Dose
dann schau dir mal an wie die Grünen vor 20 Jahren angefangen haben, die hatten 80% ihres Programmes zusammengeschrieben von anderen Parteien.
Danke das du mir erlaubt hast wen ich wählen darf :)
Die Abschaffung des Patentrechts gefährdet auch deinen zukünftigen Arbeitsplatz. Es sei denn du willst mit deinem Ingenieurwissen Hausmeister werden ...:sleep:
 
 
Ich find den Hype um die Piraten (überall les ich: "Juchee, ich wähle Piraten") einfach lächerlich. Eine Partei einseitig nach einem einzigen Kriterium zu bewerten und alle anderen außen vor zu lassen ist unsinnig. Ich wähl ja auch nicht die Linke nur weil ich eine winzige Fußnote im "Programm" der Partei gut finde.
 
 
Ansonsten kann ich Piktogramm nur zu 110% zustimmen. Das ist exakt das, was ich (und vermutlich auch viele andere) denken - zumindest, wenn sie sich mal die Liste der Unterstützer durchgelesen haben - was wohl die wenigsten tun werden, was das eigentliche Kernproblem ist.

Frauenpower

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Bildungsstreik
« Reply #19 on: June 12, 2009, 07:50:59 pm »
Bericht über die Vollversammlung zum Bildungsstreik in Dresden

Der Bildungsstreik findet wie in 70 anderen deutschen Städten in der nächsten Woche vom 15. - 19.06.2009 statt. In dieser Zeit liegt die Zentrale des Streikes auf der Wiese vorm Potthoff-Bau. Im Open:CAMPUS könnt ihr euch näher zu den geplanten Veranstaltungen informieren, mit diskutieren und eigene Aktionsvorschläge einbringen. Zu den wichtigsten Programmpunkten zählen die Demonstration am Hauptbahnhof am 17.06. um 12:00 Uhr und die Weberplatzparty am 18.06.2009.

Auf der Vollversammlung sprachen 5 Redner zu den wichtigsten Problemen in unserem jetzigen Bildungssystem und informierten über die Hintergründe des Bildungsstreiks.
Nach der Begrüßung durch Michael Moschke, Referat Hochschulpolitik der TU Dresden, sprach Sven Seifert über die bisherigen bundesweiten und internationalen Streiks. Am 12.11.2008 wurde bundesweit für ein bessere Schulsystem demonstriert. Seit über 40 Tagen wird an der Uni in Leipzig der Trakt des "Neuen Seminargebäudes" besetzt. Zu den internationalen Protesten zählt das Aktionsbündnis „Reclaim your Education“.
Unter der Fragestellung, warum überhaupt gestreikt wird, nannte Steve als oberstes Ziel, dass das Bildungssystem wieder mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt werden soll, um so mehr Gehör für Verhandlungen zu erlangen. Die Umstrukturierung der Studiengänge durch den Bologna-Prozess nach wirtschaftlichen Maßstäben soll verhindert werden, da sich besonders die Geisteswissenschaften benachteiligt fühlen. Eine Unterfinanzierung der Lehramtsstudenten fördert nicht die Schulausbildung unserer Kinder. Der Bildungsstreik soll ein breites Bündnis von der KiTa bis zur Hochschule aufbauen. Dabei sind nicht nur Studenten, sondern auch Lehrer, Schüler und Eltern angesprochen. Kritikpunkte werden gesammelt, da diese nicht nur individuell für eine Hochschule gelten, sondern deutschlandweit auftauchen.

Der erste Schritt der Beteiligung am Bildungsstreikes ist das Weitertragen der Idee.

Gunda Jägeler klärte über die Verschlechterung der Studienbedingungen durch die Einführung des Bachelor-Master-Systems auf. Besonders das Führen von Anwesenheitslisten in Seminaren soll abgeschafft werden, da es zum großen Teil nicht gesetzlich verankert ist und die Studenten nur unnötig einschränkt. Besonders betroffen wären davon Studenten, die auf die Flexibilität des Studiums angewiesen sind, wie z.B. Familien, chronisch Kranke oder Studenten, die nebenbei Arbeiten müssen. Nach Gundas Einschätzung führt die Umsetzung des Bologna-Prozesses zu einem straffer organisierten Studium und einem erhöhten Prüfungsstress.

Der allseits bestimmende Faktor, das Geld, und deren Auswirkungen auf das Studium wurde von Matthias dargelegt. Durch die Unterfinanzierung der Bildung leidet besonders die Qualität der geisteswissenschaftlichen Studiengänge, da diese seitens der Politik als weniger wirtschaftlich verwertbar gelten. Die nachteiligen Auswirkungen des Hochschulpaktes 2020, der Stellenabbau, und die Drittmittel-Akquise, welche zu einer Einschränkung der freien Forschung führt, wurden besonders hervorgehoben.
 
Bildung ist leider nur auf lange Sicht wirtschaftlich.

Der Referatsleiter für Hochschulpolitik der HTW Dresden, Paul Riegel, sprach zum Demokratieabbau, welcher unter anderem durch das neue sächsische Hochschulgesetz weiter voran getrieben wurde. Besonders die Entscheidungsgewalt des Rektors über Beschlüsse der Studienkommissionen hinweg ist ihm ein Dorn im Auge. Den neu eingesetzten Hochschulrat, der mit externen Sachverständigen besetzt ist, sieht er nicht in der Lage fachkompetent über die Entwicklung der Uni zu entscheiden. Um seine Kritikpunkte weiter zu untermauern erzählte er über seine Erfahrungen beim Akkreditierungsverfahren an der FH Rüsselsheim für den Studiengang KIWI (kooperatives internationales Wirtschaftsingenieurswesen), welchen er als nicht studierbar einstuft.

Die Rednerrunde wurde abgeschlossen durch Borkhard (?). Anschließend an die Argumente von Steve erklärte er noch genauer die Aktionen des Bildungsstreikes. Ziel der kommenden Woche ist es die Probleme des Bildungssystems laut zu formulieren und dem eigenen Standpunkt bei Diskussionen mehr Gehör zu verschaffen.
Das bunte Programm erhält unter anderem zwei täglich geplante Flashmobs. Um 11:00 Uhr soll es zu einem „Freeze“ auf dem Fritz-Förster-Platz kommen und 12:00 Uhr sollen alle verfügbaren Wecker klingen, um mit einem „Wacht auf! [den] Start in eine neue Bildung“ einzuleiten.
Die Protestbewegung in Dresden nimmt sich als Vorbild die Erfolge aus Frankreich, wo durch Streiks geplante Gesetze gestoppt werden konnten.

In der anschließenden Diskussionsrunde wurden weitere Vorschläge eingebracht. Unter anderem fand im Anschluss an die Vollversammlung eine spontan Demo statt. Durch begeisterte Studenten kamen die Vorschläge, dass alle sich exmatrikulieren lassen könnten oder dass man Gebäude besetzt. In anderen Städten ist am 18.06. ein Banküberfall geplant (Aktion Banküberfall). Dabei sollen Banken besetzt werden. Da das Organisationsteam von Dresden nicht wusste, in wie weit diese Aktion in Dresden auf Begeisterung stoßen würde, wurde sie nicht in der Planung aufgenommen. Ob es doch zu einer Umsetzung kommt, bleibt offen.

Allerdings sollte sich jeder überlegen, wie weit er für die Verbesserung der Bildung geht und vor allem mit welchen Mitteln.

Wer sich an den der Aktion Bildungsstreik beteiligen möchte, kann sich gerne per Mail anmelden. Das Organisationsteam umfasst zurzeit 20 Studenten. Für die geplanten Aktionen werden aber weitaus mehr Helfer benötigt.

Frauenpower

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Bildungsstreik
« Reply #20 on: June 12, 2009, 08:01:45 pm »
Der Newsletter enthält noch mal alle wichtigen Informationen für nächste Woche.

jleu

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Bildungsstreik
« Reply #21 on: June 15, 2009, 08:19:03 pm »
Danke für die ausführliche Zusammenstellung.

Aber wenn eine Party einer der 2 wichtigsten Programmpunkte ist, dann zweifle ich doch ernsthaft an der Glaubwürdigkeit und der Motivation der teilnehmenden Studenten.
Dieser Beitrag wurde maschinell erstellt und ist ohne Unterschrift gültig.

Pen

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Bildungsstreik
« Reply #22 on: June 16, 2009, 06:50:44 pm »
Die Aktion heute gegen 2 Uhr im HSZ3 war auch mal wieder unbeschreiblich ...
 
Ich verstehe ja, dass Werbung gemacht werden muss und es sicherlich praktisch ist, wenn sich viele Leute an der Demo (Die eigentlich für morgen angesetzt ist und nicht für heute ... kpl, was das wieder sollte heute) beteiligen, aber muss es sein, dass Vorlesungen so dreist belagert werden?
 
Als sich kein Schwein heute Mittag davon abbringen ließ, TM zu machen (was verdammt nochmal ein wichtiges Fach ist, wir sind keine Geisteswissenschaftler, die ihr Studium durch bloßes Blabla schaffen und vielleicht 10 SWS haben), als lärmende Organisatoren hineinspazierten, blieben die kurzerhand einfach so lange vorn stehen, bis Professor Marburg die Vorlesung vorzeitig beenden musste ...
 
Ist irgendeiner bei dieser spontanen Mini-Demo anschließend mitmarschiert? Nein. Warum auch; wir hatten schließlich wichtige Übungen.
 
Es ist eigentlich schon ein Unding, dass dieser "Bildungsstreik" ausgerechnet in den Dampf-Wochen vor den Prüfungen organisiert wird, aber ich find es lächerlich, wenn Vorlesungen sabotiert werden und die Studenten so fast schon genötigt werden, mitzumachen. Es sollte jedem freistehen, ob er bei Aktionen auf freiwilliger Basis teilnimmt, oder nicht. Deshalb ist es ja auch freiwillig ...
 
 
Lange Rede kurzer Sinn: Ja, der Bildungsstreik ist sicherlich (auch wenn ich bezweifle, dass es irgendwen interessiert, wenn lärmende Studenten über die Straßen ziehen ... das schadet keinem Wirtschaftsboss, wie ein Streik der Lokführer beispielsweise ... siehe aktuelle Erzieherinnen-Problematik) eine gute Sache, aber bitte: NERVT NICHT UNUNTERBROCHEN MIT DEM MIST! Wir wissen es doch. Es ist einfach ätzend, wenn keine Vorlesung mehr ohne solche Aktionen abgehalten werden kann.
 
 
PS: Ja, mir ist bewusst, dass ich mich hier wohl eh an die falschen Zuhörer wittme und besagte Störglieder wohl eher von anderen Fakultäten kommen (die scheinbar zu viel Zeit haben und das Klischee des 24/7 rumgammelnden Studenten besser erfüllen können), aber trotzdem wollte ich es mal loswerden.

Der_Zensor

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Bildungsstreik
« Reply #23 on: June 16, 2009, 09:34:56 pm »
Quote from: Pen
Die Abschaffung des Patentrechts gefährdet auch deinen zukünftigen Arbeitsplatz. Es sei denn du willst mit deinem Ingenieurwissen Hausmeister werden ...:sleep:
 

Kleinere Unternehmen können sich keine Patente leisten und werden dadurch sogar eher belastet. Übrigens wollen die Piraten das Patentrecht reformieren, nicht gleich ganz abschaffen.
 
Hast du ihr Programm auch mal gelesen oder kennst du nur einzelne Punkte vom Hörensagen? Die Reduzierung auf "Wollen alles kostenlos" ist jedenfalls totaler Humbug.


Quote from: Pen
Ich find den Hype um die Piraten (überall les ich: "Juchee, ich wähle Piraten") einfach lächerlich. Eine Partei einseitig nach einem einzigen Kriterium zu bewerten und alle anderen außen vor zu lassen ist unsinnig. Ich wähl ja auch nicht die Linke nur weil ich eine winzige Fußnote im "Programm" der Partei gut finde.
 

Der Hype ist tatsächlich etwas übertrieben. Ich persönlich gehe aber mit allen Programmpunkten mit. Natürlich ist es eine Themenpartei und das mit Absicht. Da in nächster Zeit aber wohl eher nicht mit einer Regierungsbeteiligung zu rechnen ist, ist die Konzentration auf einzelne Themen IMHO völlig OK. Der Verweis auf die Grünen kam schon.


Back to topic: Ich fand die Beteiligung diverser Parteien an den vergangenen Demos auch nicht übertrieben schlimm. Wer sich von ihnen distanzieren will, geht halt woanders ;-) Jedenfalls halte ich das Thema der Demo für wichtiger als die Tatsache, daß Parteien die Organisatoren unterstützen oder mit Partys mehr Leute angezogen werden sollen.

Alphex

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Bildungsstreik
« Reply #24 on: June 16, 2009, 09:38:59 pm »
Von mir auch noch mal kurz eine Bemerkung :

Als ich heute morgen aus dem Bus stieg und die Kreuzung am F-Förster-Platz Richtung HSZ überqueren wollte, ging das schlichtweg nicht, weil Bildungsstreik-Aktivisten da wohl so eine Art Spontan-Freeze-Flashmob gestartet haben.

Und das in alle Richtungen, dass heißt, der gesamte Fritz-Förster-Platz war dicht - die Zufahrt zur einer Bundesstraße !

Ich glaube nicht, dass wir in der Allgemeinbevölkerung (nach der sich ja unsere Politiker richten sollten) für uns mehr Verständnis aufbringt und unsere Forderung nach einer besseren Finanzierung der Lehre unterstützt, wenn wir sie einfach bei Ausübung ihrer Berufstätigkeit etc. behindern ... manch einer hat wichtige Termine und kommt zu spät - womit begründet er es ? "Blöde Studenten, statt zu lernen veranstalten die irgendeinen Sch*** auf der Straßenkreuzung ... anscheinend geht es denen ja doch gut, wenn die solche Aktionen abhalten."

So gut gemeint die Idee des Bildungsstreiks doch ist, so sehr sollte man dann auch mal überlegen, dass nicht alle Stör-Rebell-etc-Aktionen uns voranbringen ...

(Niemand schenkt einem Kind Schokolade, wenn es gerade die Wand bemalt hat.)

punk24887

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Bildungsstreik
« Reply #25 on: June 16, 2009, 09:49:26 pm »
Quote from: Der_Zensor
Übrigens wollen die Piraten das Patentrecht reformieren, nicht gleich ganz abschaffen.

Hui!

Die Piraten. na die schaffen im Herbst bestimmt die 5% Hürde. dann wird alles anders.

Jetzt mal ehrlich sabotiert lieber ne Debatte im Landtag als andauernd unsere Vorlesungen.

quidde

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Bildungsstreik
« Reply #26 on: June 17, 2009, 09:36:33 am »
ist heut trotz des streikmüll, wo sich einige mal wieder ein paar ehrenhaftes-engagement punkte für ihre Bewerbung oder die Berechtigung für ein 20 Semester - Studium  abholen wollen, sprachunterricht bzw. diese und jene übung?
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Bildungsstreik
« Reply #27 on: June 17, 2009, 02:17:13 pm »
soweit ich weiß finden alle lehrveranstaltungen regulär statt. streiken ist also fakultativ ;-)
Wirklich unabhängige Berichterstattung:

http://www.heise.de/tp/

http://www.nachdenkseiten.de/

Öli

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Bildungsstreik
« Reply #28 on: June 17, 2009, 04:46:46 pm »
Jaja, heult mal alle schön rum, das diese "Badelatschen-Hippies" mit ihrem sinnlosen Streik eure schöne Vorlesung um zehn Minuten verkürzen.
Wenn auch bei uns der Bachelor eingeführt wird, bin ich mal gespannt, wie denn die Reaktionen aussehen :happy:

Pen

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Bildungsstreik
« Reply #29 on: June 17, 2009, 05:12:02 pm »
Quote from: Öli
Jaja, heult mal alle schön rum, das diese "Badelatschen-Hippies" mit ihrem sinnlosen Streik eure schöne Vorlesung um zehn Minuten verkürzen.
Wenn auch bei uns der Bachelor eingeführt wird, bin ich mal gespannt, wie denn die Reaktionen aussehen :happy:
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ihr werdet garantiert keine Bildungsreform vorantreiben, indem ihr Studenten, die in Vorlesungen sitzen, den Nerv raubt.
 
Mir geht's eher um diese penetrante Art und Weise, wie der Bildungsstreik propagiert wird. Ja, mir ist bewusst, dass es um eine gute Sache geht und ich stehe auch voll dahinter, aber wenn ich nunmal zu besagter Vorlesung gegangen bin und mich entschieden hab, zu lernen, statt irgendwo Terror zu machen, wird mich kein "Badelatschenhippie", wenn ich das Wort mal wiederverwenden darf, davon abbringen. Es ist einfach eine völlig sinnlose Aktion gewesen, da schlussendlich doch keiner mitgegangen ist. Die Veranstalter versauen sich damit nur das Image des "Streiks".
 
Ihr könnt von mir aus streiken so viel ihr wollt, aber lasst bitte den Leuten selbst die Wahl, welches Fach sie für wichtig erachten und welches Fach sie zugunsten der Demo canceln würden.:glare:
 
Im übrigen: Die Reaktionen unseres Immatrikulationsjahres auf Bachelor sind sicherlich ziemlich ernüchternd, denn wir sind zum Glück fein raus.:rolleyes: