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Übungsaufgaben 1./2. Semester / Lagrange-Multiplikation
« on: August 03, 2007, 07:25:19 pm »
Zu 2. Nein, gibt es nicht. Hier musst du kreativ sein. Aber bei uns sind die Aufgaben meistens so konstruiert, dass Lösungen auffindbar sind. Im Normalfall gehts sogar nur numerisch.
Zu 1.
Im Prinzip alles richtig, was du sagst. Lagrange ermittelt Extrema mit Nebenbedingungen. D.h. im Endeffekt die Extremwerte der Schnittkurve zweier (oder mehrerer) Flächen (so kann man sich das im R3 vorstellen). Mittels dem Gradienten der Lagrange-Funktion findest du Extremwert-verdächtige Punkte raus. Die tatsächlichen Extrema mit Nebenbedinungen sind jedoch nur die Sattelpunkte der Lagrange Funktion. Das prüfst du mit der Determinante der Hesse-Matrix, richtig. Damit weißt du aber noch nicht, was Minima, Maxima und Sattelpunkte der Schnitt-Raumkurve sind. Um das rauszukriegen brauchst du zuerst den Tangentialraum an die Nebenbedingung. Dabei nutzt man, dass der Gradient senkrecht auf der Funktion(sfläche) steht. Also bildet man alle Vektoren, deren Skalarprodukt mit dem Gradienten (der betrachteten Nebenbedingung) 0 ist. Die Vektoren die du da kriegst bilden im Prinzip eine (Hyper)Ebene. Nun prüfst du mit der Formel, die du schon genannt hast, was passiert, wenn man die Hesse-Matrix der Lagrangefunktion (im zu untersuchenden Punkt) mit diesen Vektoren multipliziert. Kriegt man auf jeden Fall was Positives, handelt es sich um ein Minimum. Ist das Ergebnis auf jeden Fall Negativ, ist es ein Maximum. Kriegt man 0, hat man wahrscheinlich einen Wendepunkt der Raumkurve vor sich. Was man hier macht, ist nichts anderes als eine Annäherung durch ein Taylor-Polynom 2. Grades.
Wenn du wirklich verstehen willst, warum und wieso das funktioniert empfehle ich dir Folgendes:
Mach dir ne Skizze, in der du genau in die Schnittkurve zweier beliebiger R3-Flächen "reinschaust" (also die Ebene, in der du die Skizze machst, muss senkrecht zur Schnittkurve liegen). Dabei kriegst du irgendwas was aussieht wie ein "X" (wie gesagt, die Flächen können beliebig sein; mal dir also irgend ein bissel geschwungenes X). Und dann überleg dir, was genau passiert, wenn du auf diese beiden Funktionen das Lagrange-Verfahren anwendest (das machst du jetzt natürlich nur für einen speziellen Punkt, aber es geht für alle anderen Punkte genauso). Leg dir dazu einfach mal ein beliebiges Lamda (am besten 1) fest und addiere dann die Kurven und zeichne das Resultat ein. Wenn du die beiden Kurven dann noch linear annäherst (in dem Punkt, in dem die Nebenbedingung die x-y-Ebene schneidet - von der siehst du natürlich bloß die Spur), siehst du sogar, wie die Lamdas zustande kommen (nämlich genauso, dass die Addition der beiden linearen Funktionen, von denen eine mit Lamda multipliziert wird, eine neue lineare Funktion mit Anstieg 0 ergibt). Mit der ganzen Überlegung wird auch ersichtlich, warum die gesuchten Extrema IMMER Sattelpunkte der Lagrange-Funktion sind.
Zu 1.
Im Prinzip alles richtig, was du sagst. Lagrange ermittelt Extrema mit Nebenbedingungen. D.h. im Endeffekt die Extremwerte der Schnittkurve zweier (oder mehrerer) Flächen (so kann man sich das im R3 vorstellen). Mittels dem Gradienten der Lagrange-Funktion findest du Extremwert-verdächtige Punkte raus. Die tatsächlichen Extrema mit Nebenbedinungen sind jedoch nur die Sattelpunkte der Lagrange Funktion. Das prüfst du mit der Determinante der Hesse-Matrix, richtig. Damit weißt du aber noch nicht, was Minima, Maxima und Sattelpunkte der Schnitt-Raumkurve sind. Um das rauszukriegen brauchst du zuerst den Tangentialraum an die Nebenbedingung. Dabei nutzt man, dass der Gradient senkrecht auf der Funktion(sfläche) steht. Also bildet man alle Vektoren, deren Skalarprodukt mit dem Gradienten (der betrachteten Nebenbedingung) 0 ist. Die Vektoren die du da kriegst bilden im Prinzip eine (Hyper)Ebene. Nun prüfst du mit der Formel, die du schon genannt hast, was passiert, wenn man die Hesse-Matrix der Lagrangefunktion (im zu untersuchenden Punkt) mit diesen Vektoren multipliziert. Kriegt man auf jeden Fall was Positives, handelt es sich um ein Minimum. Ist das Ergebnis auf jeden Fall Negativ, ist es ein Maximum. Kriegt man 0, hat man wahrscheinlich einen Wendepunkt der Raumkurve vor sich. Was man hier macht, ist nichts anderes als eine Annäherung durch ein Taylor-Polynom 2. Grades.
Wenn du wirklich verstehen willst, warum und wieso das funktioniert empfehle ich dir Folgendes:
Mach dir ne Skizze, in der du genau in die Schnittkurve zweier beliebiger R3-Flächen "reinschaust" (also die Ebene, in der du die Skizze machst, muss senkrecht zur Schnittkurve liegen). Dabei kriegst du irgendwas was aussieht wie ein "X" (wie gesagt, die Flächen können beliebig sein; mal dir also irgend ein bissel geschwungenes X). Und dann überleg dir, was genau passiert, wenn du auf diese beiden Funktionen das Lagrange-Verfahren anwendest (das machst du jetzt natürlich nur für einen speziellen Punkt, aber es geht für alle anderen Punkte genauso). Leg dir dazu einfach mal ein beliebiges Lamda (am besten 1) fest und addiere dann die Kurven und zeichne das Resultat ein. Wenn du die beiden Kurven dann noch linear annäherst (in dem Punkt, in dem die Nebenbedingung die x-y-Ebene schneidet - von der siehst du natürlich bloß die Spur), siehst du sogar, wie die Lamdas zustande kommen (nämlich genauso, dass die Addition der beiden linearen Funktionen, von denen eine mit Lamda multipliziert wird, eine neue lineare Funktion mit Anstieg 0 ergibt). Mit der ganzen Überlegung wird auch ersichtlich, warum die gesuchten Extrema IMMER Sattelpunkte der Lagrange-Funktion sind.