Fernstudium und Semesterticket

[tiefenbass]

Wegen ermäßigter Monatskarte: schau mal, ob du dich in diesem Dokument (Tarifbestimmungen) unter 5.2 wiederfindest. Wenn du dir erfolgreich eine gültige Kundenkarte besorgen kannst, dürfte in der Theorie dir nix mehr im Wege sein.

Zu Nebenhörern: da sie irgendwo als Direktstudenten eingeschrieben sind (=hauptberuflich in Ausbildung) und der Vertrag mit den Verkehrsunternehmen keine Unterscheidung zwischen Nebenhörern und Direktstudenten vorschreibt, können sie das Semesterticket nachkaufen. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob Fernstudenten anderer Hochschulen sich als Nebenhörer einschreiben können...

LG, Matthias

[Zygmunt]

Hallo in die Runde,

ich würde gerne ab dem kommenden Wintersemester Produktionstechnik als weiterführenden Studiengang im Fernstudium studieren. Arbeite und wohne derzeit und voraussichtlich auch noch in nächster Zeit in Dresden und würde deswegen auch gern das Semesterticket nutzen. Nun ist das wohl erstmal laut http://www.stura.tu-dresden.de/semesterticket nicht möglich. Wortlaut: "Für Gasthörer und Fernstudenten ist kein Nachkauf des Studentenjahrestickets möglich."

Hat jemand Erfahrung ob es trotz dieser eindeutigen Aussage eine Möglichkeit gibt? Ich kann mich natürlich auch als Direktstudent einschreiben und trotzdem studieren wie ein Fernstudent. Wäre das eine sinnvolle Variante?

Viele Dank schon einmal für eure Erfahrungen und Meinungen.
Stefan

[tiefenbass]

Hallo zurück und Guten Morgen!

Kurzum: Fernstudenten können leider nicht das Semesterticket nutzen, weil sie dem Arbeitsmarkt vollständig zu Verfügung stehen und somit nicht in die mit Landes bzw Bundesmitteln geförderten Ausbildungs-Fahrausweise (Fahrkarten für Schüler und Azubis, Semestertickets) der Verkehrsunternehmen fallen.

Grundsätzlich kannst du dich auch als Direkt-Student immatrikulieren, allerdings musst du deine Diplomprüfung bis spätestens zum Ablauf des 14. Fachsemesters erstmals ablegen. Auch ist der im Vergleich zum Fernstudium sehr hohe Anteil an Präsenzterminen (Praktika) im Vergleich zum Fernstudium zu beachten.
Eine Möglichkeit wäre offiziell auf Teilzeit zu studieren. allerdings bin ich auf diesem Gebiet nicht auf einem aktuellen Stand, daher frage am Besten mal die AG Teilzeitstudium des Studentenrates an (teilzeitstudium@stura.tu-dresden.de).

Weiterhin ist auch vorstellbar, neben dem Direktstudium weiterhin zu arbeiten. bis 19 Stunden pro Woche ist rechtlich kein Problem, so dass du hauptberuflich als Student und nebenberuflich als Arbeiter zählst.

[USER]

du hast 16 Semester bis zum diplom, wenn du die 2 urlaubssemster hinzurechnest (die kannst du ohne weiteres nehmen)

[m1ra]

Aber das Studentenwerk mit seinen Leistungen steht zur Verfügung, obwohl man dem Arbeitsmarkt verpflichtet ist? Das ist irgendwie unlogisch. Diese Dinge werden vermutlich ja auch vom Land gefördert.

[tiefenbass]

Leider ist dies ein Vergleich eines Apfels mit einer Himbeere:
Sowohl Motivation als auch die Fördertöpfe sind bei beiden grundlegend verschieden:

Basis bei Studentenwerk: ohne Studenten fehlt ihnen die Existenzberechtigung in ihrer derzeitigen Rechtsform (Anstalt des öffentlichen Rechtes). Sie sind daher auch verpflichtet ihre Dienstleistungen allen Studenten zu gleichen Konditionen darzubieten. Es genügt daher auch, in einem deutschen Studentenwerk einzuzahlen, um in ganz Deutschland preiswert mensen gehen zu können. Aktuell gibt es für das Essen noch ein bisschen Zuschuss (ich glaub 500k € pro Jahr derzeit für StuWe Dresden) vom Land, jedoch versucht hier Schwarz-Gelb diese auf 0 € zu drücken.

Basis bei Verkehrsbetrieben: sie müssen ermäßigte Tickets für den Ausbildungsbetrieb anbieten (max 75% Normaltarif) und bekommen einen Ausgleich durch Bundesmittel dafür. Dieser Verpflichtung kommen sie bereits durch ermäßigte Zeitkarten für Personen mit Ausbildungsstatus (also Schüler, Azubis und Direktstudenten, für Tarifzone Dresden beispielsweise 39,50 € pro Monat)) nach. Sie sind jedoch nicht verpflichtet, neben diesen Tarif studentenspezifische Tarife (hier eben das Semesterticket) anzubieten. Und wenn sie es machen, dann auch nur für den studentischen Personenkreis mit Ausbildungsstatus. Wer hauptberuflich berufstätig ist, zählt nicht zu diesem Personenkreis.

Kurzum: ohne dem Studium als hauptberufliche Tätigkeit bekommt man an den wenigsten Hochschulen ein Semesterticket (Situation ist in ganz D ähnlich wie hier, da die Zuschüsse für Ausbildungsverkehr aus dem Bundeshaushalt kommen und damit die Länder nur geringfügig an den daran hängenden Bedingungen was verändern können [hier in Sachsen wurde letztens am Verteilungsschlüssel zwischen Landkreisen und Großstädten zum Nachteil der Großstädte herumgepfuscht]). Und da in diesem Verteilerschlüssel die Fernstudenten nicht berücksichtigt werden, sind sie auch nicht berechtigt, ermäßigte Tarife oder eben studentenspezifische Fahrausweise zu nutzen.

LG, Matthias

[m1ra]

Danke erstmal für die Erläuterung. Gibt es dann evtl die Möglichkeit, die reduzierten Monatstickets der DVB zu kaufen, wenn man Fernstudi ist? Vermutlich auch nicht?

Und was ist mit Nebenhörern, die an einer anderen deutschen Hochschule hauptberuflich eingeschrieben sind? Semesterticket in Dresden möglich, oder ermäßigte DVB Monatskarten?

[m1ra]

Also einige der Fernstudenten sind als Nebenhörer an der TU eingeschrieben, u.a. ich. Daher wäre es auch gut zu wissen, ob in diesem Fall die Nebenhörerschaft erlaubt, das Semesterticket nachzukaufen oder wegen des Fernstudiums eben nicht.

[m1ra]

Ich gebe hier mal selbst die Antwort: Für Fernstudenten gibt es keine Möglichkeit, das Semesterticket nachzukaufen, egal, ob Haupt- oder Nebenhörer.

[TopGun]

Fernstudenten gehen in erster Linie einer bezahlten Arbeit nach und in zweiter Linie sind sie Studenten. Zumal sich ein Semesterticket eh nicht lohnt, da man ja nur bei den Präsenzveranstaltungen und bei den Prüfungen anwesend ist.

[m1ra]

Bitte mal nicht so verallgemeinern. Viele Fernstudenten sind als Doktoranden oder Studenten an anderen Unis eingeschrieben. Außerdem wohnen etliche im Raum DD, sodass sich ein Semesterticket für diesen Personenkreis durchaus lohnen könnte.