Author Topic: Tempo beim Studieren  (Read 5856 times)

ottokar

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Tempo beim Studieren
« on: November 14, 2006, 11:49:03 am »
Hallo liebe Mitstreiter,

ich habe mal ein grundsätzliches Verständnisproblem beim Fernstudium. Es wird einem ja immer erzählt, man hat alle Freiheiten beim Studieren, man bestimmt das Tempo selber usw. Nur irgendwie kann ich das nicht so ganz glauben. Durch die Konsultationen wird einem recht streng vorgegeben was man wo und wann zu lernen hat. Damit hat man keine Möglichkeit innerhalb des Semesters das Tempo zu variieren. Vor allem auch weil in den Konsultationen Praktika absolviert werden, die Prüfungsvoraussetzung sind. Und einfach die Praktika in einem der nachfolgenden Semester zu machen geht eigentlich auch nicht weil die Konsultationstermine sich überschneiden. Welche Möglichkeiten hab ich denn das Tempo zu bestimmen?

Im Moment legen die Konsultationen ein Tempo vor, das ich nur sehr schwer einhalten kann. Das merkt man dann sehr deutlich, wenn man bei der nächsten Konsultation nur Bahnhof versteht. Indirekt wird man also zu einem bestimmten Tempo gezwungen.

Klärt mich mal bitte auf, kann ja sein, dass ich da nur was falsch verstanden habe?

freierfall

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Tempo beim Studieren
« Reply #1 on: November 14, 2006, 02:20:04 pm »
Hallo,

Folgenden Praktika musst du im Grundstudium absolvieren.

Physik
FT
WT
ET
Studium Gernerale (Anwesenheitspflicht)
Sprachen (Anwesenheitspflicht)

Viele Praktika kannst du unter der Woche auch machen. Damit kannst du gegebenenfalls mal eine Woche Urlaub nehmen und einfach alle Praktikas für Physik und vielleicht ET absolvieren(aber Vorsicht du musst es verstanden haben um zu bestehen). Bedarf ein bisschen Organisation aber müsste gehen.

Damit kannst du dir einfach mal ein bisschen Luft schaffen um nicht immer so zu rennen. Dann mach im Frühjahr einfach MA LN mit, damit weisst du schon wie die Prüfung aussehen wird. Diesen kannst du im Notfall sehr oft wiederholen.

Dann kannst du so schnell als möglich Beleg erstellen und abgeben. Das spart dir Zeit und du kannst mal eine Prüfung vorziehen.

Dann gibt es im meinen Augen die Stoffausweniglernfächer und der Verstehfächer.

Der Unterschied zwischen beiden ist beim Stoffausweniglernfächer wie FT o. WT o. GS kannst du mit dem Lernen des Stoffes jeweils 4bis 8 Wochen vorher anfangen. Das reicht im Normalfall aus. Günstig ist es auch FT und GS nahe beieinander zu schreiben, denn FT gibt die Vorgaben für GS. (Stichwort Gießtechnik)

Bei den Verstehfächern musst du so früh als möglich anfangen und einfach rechnen und genau das wird bis zum Diplom nicht mehr aufhören. Die einzelnen Zuständigen beantworten auch sehr gern Fragen per Mail. Da kannst du Zeit sparen in dem du einfach immer was machst. In deinem Fall Ma 1 lernen und Physik die Testaufgaben.

Informatik ist in meinen Augen üben und zum Zeitpunkt der Prüfung wissen wie man konstruiert oder programmiert.

Womit du auch noch Zeit sparen kannst, besorgt die für die kommenden Semester schon mal die Prüfungen zum Lernen.

Weiter kannst du sehr viel Zeit sparen wenn du noch jemand findest der mit dir parallel den selben Stoff lernen möchte.

Unbedingt deine vorherigen Facharbeiter oder was sonst noch da ist und anerkennen lassen.

Die Grundlage deines Tempo ist wieviel und schnell du zu Hause den Stoff verstanden hast. Wenn es genau das Tempo ist, wie der Plan der AG ist gut und wenn nicht, ist es auch gut. Denn du kannst Prüfungen vorziehen und später schreiben. Beide Fälle kenne ich.

Das wichtigste in meinen Augen sind bestandene Prüfungen. :) Klingt komisch aber ist so, zum Einen kommst du dem Diplom damit näher und zum Anderen baut es dein Selbstvertrauen auf.

Ein anderer Aspekt zum Zeitsparen ist einfach nach ein oder zwei Konsultation entscheiden die bringt mir was und die nichts. Denn Skripte kann ich selber lesen und brauch dies nicht vorgelesen zu bekommen. Damit kannst du einfach schauen welche Fächer bietet die AG parallel an und vielleicht dort hingehen. Wenn nichts passt hast du Freizeit und kannst eine Stunden intensiv in der Slub lernen. Ein sehr schöner Ort.

Es gibt an der Uni auch sehr interessante Vorlesungen leider fielen die bei mir nie auf den Freitag. Dies kannst du im online Vorlesungsverzeichniss rausfinden.

Dann kannst du auf Arbeit vielleicht deine Techniker o. Ings ausfragen bis zum Umfallen. Ich habe mir auch sehr vieles in der Konstruktion und in der Fertigung erklären lassen. Oft habe ich auch einige Stahlkonstruktionen nachgerechnet. Waren völlig überdimensioniert. :) Also damit meine ich nutze das Wissen auf Arbeit und du sparst Zeit.

Ein anderer Punkt ist das Freischauffeln der persönlichen Freizeit zum Lernen. Dies kann man du umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel geschehen. Man braucht länger und kann lernen.

herzlich

Sascha

ottokar

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Tempo beim Studieren
« Reply #2 on: November 14, 2006, 07:02:05 pm »
Vielen Dank für die SEHR ausführliche Antwort! Ist zwar nicht ganz das was ich wissen wollte, aber trotzdem sehr hilfreich!

Mir ging es eher darum, zu wissen wie die Konsultationen den Fortgang bestimmen. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass diese das Tempo vorgeben. Will ich das nicht, dann bleibt mir doch eigentlich nur auf diese zu verzichten? Aber irgendwie auch wieder nicht, weil diese irgendwie wichtig erscheinen!? Ein Teufelskreis! ;)


Quote from: freierfall

Viele Praktika kannst du unter der Woche auch machen. Damit kannst du gegebenenfalls mal eine Woche Urlaub nehmen und einfach alle Praktikas für Physik und vielleicht ET absolvieren(aber Vorsicht du musst es verstanden haben um zu bestehen). Bedarf ein bisschen Organisation aber müsste gehen.


Das ist doch schonmal was. Gehe ich da einfach zum Lehrstuhl und sag denen ich würde gern die Praktika außer der Reihe machen?


Quote from: freierfall

Die Grundlage deines Tempo ist wieviel und schnell du zu Hause den Stoff verstanden hast. Wenn es genau das Tempo ist, wie der Plan der AG ist gut und wenn nicht, ist es auch gut. Denn du kannst Prüfungen vorziehen und später schreiben. Beide Fälle kenne ich.


Später schreiben ok. Aber früher geht doch bei vielen nicht, wenn da die Voraussetzung in der Konsultation nicht erfüllt ist? Weiß nicht kanns drehen wie ich will ich bleib immer bei den Konsultationen hängen. :)

Quote from: freierfall

Ein anderer Aspekt zum Zeitsparen ist einfach nach ein oder zwei Konsultation entscheiden die bringt mir was und die nichts. Denn Skripte kann ich selber lesen und brauch dies nicht vorgelesen zu bekommen. Damit kannst du einfach schauen welche Fächer bietet die AG parallel an und vielleicht dort hingehen. Wenn nichts passt hast du Freizeit und kannst eine Stunden intensiv in der Slub lernen. Ein sehr schöner Ort.


Das ist wie russisch Roulette. :) Letztens hab ich eine Stunde "geschwänzt" und prompt wurde da eine riesige Aufgabe durchgerechnet, wobei mir noch nicht so ganz klar ist, ob ich mir die noch selber erarbeiten kann.

Btw. mir gefällt die SLUB überhaupt nicht. :) Da geh ich lieber die 5 min nach Hause und lerne in Ruhe. *g*

freierfall

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Tempo beim Studieren
« Reply #3 on: November 14, 2006, 10:13:41 pm »
Hallo nochmal,

Wenn ich deinen Beitrag so durchlese scheinst du irgendwie an den Konsultationen kleben zu wollen und ich habe dir versucht zu erklären das es viele Aspekte gibt. Wenn du in DD wohnst kannst du locker jedes 2. WE oder noch mehr studieren gehen. Nach deiner Denkmethode hättest du mehr Konsulationen und du müsstest schneller sein.

Wenn du dich nicht hinsetzt nützen dir die Konsultation wenig. Sicherlich kannst du viel erklärt bekommen aber das eigentlich rechnen, rechnen ... ist dann immer noch nicht gemacht.

Du hast die gute Möglichkeit das Fernstudium mit den Direktstudium zu vermischen. Vielleicht nicht alles aber doch schon einiges.

In Physik z.B. gibt es eine Internet-Seite irgendwo und da sind die Zeiten aufgelistet, aber wenn du in DD wohnst geh doch einfach mal hin, und arbeite dich durch die Liste. Anschliessend erkundigst du dich ob noch ein Platz frei ist und fertig.

Zum Thema vorziehen. Schon wieder meinst du, du brauchst die Konsultationen. Du kannst locker Umwelttechnik dieses Semester schaffen. Ist halt viel auswendig lernen. Weiter kannst du sicherlich den MA LN schaffen. Irgendwie steht da noch was von FT-LN den hatten wir nicht. Damit hättest du schon einiges vorgezogen und das ausserhalb der Reihe. Ich weiss nicht wie fitt du in CH bist aber das kann man auch binnen 4 Wochen reinklopfen.

Herzlich

Sascha

FREI

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Tempo beim Studieren
« Reply #4 on: November 14, 2006, 11:29:15 pm »
Also, wie ich schon oben gelesen, und auch selber gemerkt habe, gibt es fächer, in denen man kontinuierlich was machen sollte (mathe oder physik), um nicht am ende nen riesigen berg vor sich zu haben... - Und andererseits gibt es fächer, die man dann eher in prüfungsnähe anfängt zu lernen und in denen es nicht so wichtig ist, kontinuierlich dran zu bleiben (z. B. Fertigungstechnik denke ich). Kann mir da noch jemand seine erfahrungen kundtun, welche fächer das sind, bzw. einige tipps in bezug dessen geben? (Sascha?)

Zum letzten beitrag:
Im grunde sollte man (wenn ich das richtig verstanden habe) das alte "schul-denken" ablegen, wo einem vorgegeben wurde, was gemacht wird. Es kommt wirklich auf die eigene organisation an und man sollte sich nicht zu sehr an die präsenztermine klammern, die dienen nur als kleine hilfe. mfG Frank
Die Kausalität des Fernstudiums liegt in sich selbst.

DIGIT

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Tempo beim Studieren
« Reply #5 on: November 15, 2006, 01:34:39 pm »
(1) Ruhe bewahren
Ja, der erste Herbst erscheint schon recht hart und mühsam; ist bei den Direkt-Ersties auch nicht anders;
Die gehen oft und oft ebenso klug aus der Vorlesung raus, wie sie reingegangen sind.
Die eigentliche Erkenntnis kommt in der Regel erst nach der Vorlesung, das ist für unsereins also ganz normal.
Weil Leute, die die Schoosse sofort verstehen studieren nicht MB sondern machen 'was g'scheites.:w00t:

Hört um Himmels willen nicht vor Weihnachten auf, ohne “grundlegende persönliche Erfahrungen“ gemacht zu haben. Dazu ist es noch zu früh.
So oder so.:nudelholz:
 
(2) Konsolidierung…
Es gibt aber immer lange (Konsolidierungs-)Phasen ohne Konstermine, wo man mit dem Rudern wieder "halbwegs" auf gleich kommt, z.B. 27.01.07 - 13.04.07; dann 23.06.06 - Mitte Okt 2007.
Wider der Langeweile.
 
(3) Stärken und Schwächen…
Haltet durch und versucht insbesondere am Anfang nicht nur "Zahlen und Fakten" zu lernen, sondern Eure Stärken und Schwächen zu erkennen.
Ja, natürlich, leichter gesagt als getan.
 
(4A) Haltet Euch an Sascha:sorcerer: , der macht sein Ding:
Helfen und sich helfen lassen, an den „Verstehfächern“ dranbleiben (wohl dem, der einen kongenialen Lernpartner hat), auf die Praktika achten, und bei den „Lernfächern“ Dosierung nach Bedarf.
 
Grüße
DIGIT
:limes_0:
Lange Nacht
der Wissenschaft!
Reimt sich nacht.
--
In Bierstube nachgedacht
Heureka! Drehmomentkraft!
Reimt sich immer noch naft.

freierfall

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Tempo beim Studieren
« Reply #6 on: November 15, 2006, 07:07:17 pm »
Quote from: FREI
Und andererseits gibt es fächer, die man dann eher in prüfungsnähe anfängt zu lernen und in denen es nicht so wichtig ist, kontinuierlich dran zu bleiben (z. B. Fertigungstechnik denke ich). Kann mir da noch jemand seine erfahrungen kundtun, welche fächer das sind, bzw. einige tipps in bezug dessen geben?


Guten Abend Frank,

Also für mich persönlich sind Informatik(Pascal), Chemie, Elektrotechnik, Gestaltungslehre, Fertigungstechnik, Werkstofftechnik, Umwelttechnik und Sprachen Lernfächer.

Ich habe in der Schule nie gelernt aber nun geht das Ausweniglernen sehr viel einfacher als das verstehen und durchrechnen.

@ottokar
 Damit kannst du dir vielleicht mal deinen persönlichen Plan zurecht schieben. Dies hat mir persönlich sehr gut geholfen einen realen Überblick zubekommen.

herzlich

Sascha