Author Topic: [CH 06] Prüfungs-Laber-Thread  (Read 16773 times)

Inspiron

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[CH 06] Prüfungs-Laber-Thread
« Reply #30 on: February 20, 2006, 12:11:26 am »
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sandmann

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[CH 06] Prüfungs-Laber-Thread
« Reply #31 on: February 20, 2006, 12:45:35 am »
Quote
Originally posted by tigerente+20.2.2006 - 0:09-->
QUOTE (tigerente @ 20.2.2006 - 0:09)
Kann mir einer von euch vielleicht erklären, was die Formulierung "das chemische Gleichgewicht verschiebt sich" bedeutet? Damit kann ich überhaupt gar nix anfangen, der Satz ist für mich in sich absurd. Ich stell mir das GGW immer vor wie bei einer Wippe auf dem Spielplatz :rolleyes: : Wenn auf jeder Seite gleich schwere Kinder sitzen, ist die Wippe im GGW, wenn nicht, dann halt nicht. Wie kann sich aber bitte das GGW verschieben???? :ph34r: [/b]

also das chemische gleichgewicht ist dann vorhanden, wenn die geschwindigkeit der hinreaktion gleich die geschwindigkeit der rückreaktion ist. es ist NICHT so, dass die reaktion aufhört, sondern es finden sowohl hin- als auch rückreaktion statt, nur, dass man es nicht sehen kann.
das ist fakt.

nach dem prinzip von "Le Chatelier und Braun" kann sich das gleichgewicht unter bestimmten bedingungen verschieben.

nehmen wir die reaktion zur ammoniaksynthese:

3*H2 + N2 --> 2NH3

das gleichgewicht wird von der gleichgewichtskonstante Kc beschrieben.
erhöht man bsw den zufluss von wasserstoff oder stickstoff, so vergrößert sich der nenner.
um aber Kc wieder einzustellen, muss der zähler erhöht werden, sodass das verhältnis wieder hergestellt wird. dies wird erreicht, indem die hinreaktion gefördert wird.

allgemein lässt sich sagen, dass eine erhöhung der konzentration eines stoffes dessen umsatz fördert.
verringert man bsw die konzentration durch abziehen des ammoniaks, so muss sich K erneut einstellen. dies geschieht dann in der form, dass neuer ammoniak gebildet werden muss.

da dies eine reaktion mit volumenänderung ist, kann man den umsatz noch über den druck erhöhen.
würde das volumen abnehmen, müsste man den druck erhöhen, damit immer mehr davon gebildet wird.
würde das volumen zunehmen, müsste man den druck verringern, um eine förderung des produktes zu erlangen.
mathematisch kann man das über die gleichgewichtskonstante Kp, also über die partialdrücke zeigen. ist das gleiche prinzip wie Kc.

zu guter letzt kann man den umsatz über die temperatur regeln.
bei endothermen reaktionen nimmt das system energie aus der umgebung auf.
dabei kann natürlich mehr energie bei hohen temperaturen aufgenommen werden.
bei exothermen reaktioen wird energie abgegeben, und die abgabe von "wärme" ist ja bei niedrigen temperaturen am besten möglich.


letztendlich beruht alles auf dem prinzip des kleinsten zwanges.
das chemische system versucht dem äußeren zwang zu umgehen, indem es entweder die hin- oder rückreaktion begünstigt.

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