Author Topic: Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch  (Read 93525 times)

Philips

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« on: April 21, 2005, 05:39:05 pm »
hi,
hatte schon jemand dieses Prakitkum und kann dazu was sagen?

besten dank schon mal
Philips

DIGIT

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #1 on: April 25, 2005, 10:54:03 am »
Hi Philips  :flower:
Hat Spass gemacht.
Als Temperature-Control-Technician durfte ich mit flüssigem Stickstoff hantieren.
Ja, was soll ich sagen: Wenn man sich nach der Anleitung vorbereitet, dann ist das schön im Kasten.

Im Prinzip keine besonderen Vorkommnisse zu melden.

Brucharten, Bruchkriterien, B-ursachen, mikro- und makroskopisch.
Kerbschlagarbeit-Temperatur-Schaubild
Hochlage - Tieflage - Steilabfall - Übergangstemperatur
Welcher Bruch passiert wo ? Mikro- und Makroskopisches Aussehen der Bruchfläche ?
Was passiert im  Gefüge wenn ein Werkstoff altert und warum ?

Bemerkung zum Protokoll:
X 10CrNi18-8 ist ein rostfreier austenitischer (West-)Stahl, deshalb auch die beobachteten Eigenschaften - wegen "austenitisch", nicht wegen "West". S235 ist nicht alterungsbeständig (deshalb hat sich das original grün angestrichene blaue Wunder auch blau verfärbt :) ).

Im Ausgangstest war in Aufgabe 1 zu beschreiben und herzuleiten: Wirkungsweise des KSB (->Kerbschlag-Arbeit ist Differenz der potientiellen Energie des Hammers und Formel dazu), weitere Theorie-Fragen weiss ich nicht mehr, nicht aufregend.
Grüße
DIGIT
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Tim

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #2 on: April 25, 2005, 04:00:27 pm »
Hallo DIGIT,

Quote
S235 ist nicht alterungsbeständig

ich dachte, er wäre es, da der künstlich gealterte S235 im Vergleich zum S235 im Ausgangszustand keine Unterschiede im Bruchverhalten aufweist!? War zumindest in unserem Versuch so.

Bitte um Aufklärung.


tschüs, Tim
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-FZ

DIGIT

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #3 on: April 25, 2005, 04:44:30 pm »
Hi Tim :flower:,
Richtig, bei mir waren die Ergebnisse ebenso.
Diese Ergebnisse (für den gealterten S235) sind aber falsch, das sind eben Messungenauigkeiten, die bei diesem Versuch immer wieder passieren.

Ich hab den Übungsleiter doppelt und dreifach gefragt - und er meinte, S235 ist nicht alterungsbeständig, also hab ich nochmals doppelt gefragt, dass das ja mit den Messungen nicht übereinstimmt, und der ÜL meinte, dass das Messfehler sind.
Bei S235 wandern im Laufe der Zeit die Einlagerungsatome (H, N, P) an die Korngrenzen, deshalb halten auch die alten Brücken theoretisch nicht ewig, sie sind aber so satt dimensioniert, das man diesen Effekt fast vernachlässigen kann.
(Siehe unten...)

Ich kann das nur besten Gewissens so weitergeben, ich hab dann keine Zeit gehabt, das noch weiter zu recherchieren.
Grüße
DIGIT
 :limes_0:


Am 1. August 1976 gab es zwei Ereignisse, die den Österreichern bis heute im Gedächtnis geblieben sind: Der Einsturz der Reichsbrücke knapp vor fünf Uhr früh und der Feuerunfall von Niki Lauda auf dem Nürburgring, den er schwer verletzt überlebte.
Um 4.43 Uhr stürzte in Wien die Reichsbrücke ein. An einem Durchschnittstag von etwa 18.000 Fahrzeugen pro Stunde frequentiert, befanden sich zu diesem Zeitpunkt gerade vier - im Brückenbereich. Ein Personenauto stürzte mit ab, dessen 22-jähriger Lenker verunglückte tödlich. Ein passagierloser Autobus der Wiener Verkehrsbetriebe stürzte mit der einbrechenden Brücke ab. Der Lenker konnte unverletzt vom Dach des Busses geborgen werden....


PS: Ganz hinten sieht man dieUNO-City in Bau.
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rölli

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #4 on: April 25, 2005, 05:25:49 pm »
Hallo!

Hab ein Problem mit dem Vergleich beider Stähle.Den X10CrNi18-8 kann ich noch ganz gut einordnen.Allerdings hab ich keinen Plan welchen S235 ich wie einordnen soll.Wäre für Hilfe sehr dankbar!

Rölli

Philips

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #5 on: April 25, 2005, 11:13:52 pm »
Na dank ich mal recht herzlich DIGIT !!

Dann wird morgen mal die Scheiße gerockt!!  :ph34r:

DIGIT

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #6 on: April 26, 2005, 09:31:43 am »
Hi Jungs, :flower:
Verifiziert bitte, wie das mit dem S235 wirklich läuft.
Hunderte Listen findet man im Netz, aber nichts so auf die schnelle.
Grüße
DIGIT
 :limes_0:

..Historischer Nachtrag zum 1. August 1976.
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The Eldar

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #7 on: April 26, 2005, 11:48:01 pm »
Also nun muss ich auch mal meinen senf zum S235 dazugeben.

hatten das praktikum bei der ehrenwerten Frau Vetter. die meinte zusammenfassend am ende auch, dass der S235 alterungsbeständig! ist. Keine ahnung wer jetzt recht hat, von messungenauigkeiten hat sie jedenfalls nix gesagt. Die Probe war bei uns im Praktikum nich mal durchgebrochen, nur so n bissl halt. hat sehr nach verformung ausgesehen, von daher.... . Is mir auch egal, hab das jedenfalls so in mein Protokoll übernommen, und wenn das dieselbe Übungsleiterin korrigiert, kanns mir nur recht sein.

nicht dass ihr euch hierdurch nun verwirren lasst  :rolleyes:

Also schönen abend noch...

Suppi

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #8 on: April 27, 2005, 05:12:08 pm »
Und da muss ich nun wiederrum meinen Senf dazugeben. Wir hatten auch bei Frau Vetter den KSB und bei uns kam auch raus, dass der S235 alterungsbeständig ist, Sie hat aber angemerkt, dass dies nur bei unseren Proben so ist und in der Realität soll der S235 nicht alterungsbeständig sein und wir sollten uns als Aufgabe mal überlegen, warum diese Unterschiede zustandekommen.

Naja, mal schaun was nu richtig ist.  :rolleyes:


Philips

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #9 on: May 01, 2005, 08:20:44 pm »
Ich hab mal den Zouhar interviewt, um alle Klarheiten endgültig zu beseitigen.  ;)

Er meinte, dass prinzipiell der S235 alterungsbeständig sei, jedoch mit Einschränkungen:  Verarbeitungsfehler (z.b. durch Schweißen können durch die induzierte Wärme Einlagerungsatome austreten), die Materialqualität (wieviel Fremdatome und welche sind enthalten), starke Umwelteinflüsse,....
In der Realität altert der Stahl je nach den genannten Faktoren.
Das Blaue Wunder steht ja beispielsweise auch noch. Und im Vergleich von damals zu heute haben wir einen Quantensprung in der Materialqualität der Stähle gemacht.
Insofern denke ich, dass der Alterungsvorgang unter Normalbedingungen vergleichsweise langsam verläuft...

Aber das beantwortet leider auch nicht die 1. Frage auf dem Praktikumsblatt....

Trääcks

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #10 on: May 03, 2005, 08:15:54 pm »
mir ist heut was aufgefallen und zwar kann man sagen, dass

- Sprödbruch = stabiler Bruch und
- Verformungsbruch = instabiler Bruch??

gibt aber einen satz im skript, der dem widersprechen würde.

achso und noch etwas, wie kann sich ein riss vergrößern, wenn gar keine kraft mehr wirkt? klingt für mich noch etwas unlogisch.


bitte möglichst schnell antworten, habe das praktikum schon morgen.
danke im voraus
s.
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Suppi

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #11 on: May 03, 2005, 09:58:38 pm »
also laut unserer Praktikumsleiterin ist es genau umgekehrt, Sprödbruch ist instabil und Zähbruch ist stabil. Ist auch ziemlich logisch, da dem Zäh-/ Verformungsbruch ja eine plastische Verformung vorausgeht und diese verläuft in der Form stabiler Ausbreitung.


Trääcks

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« Reply #12 on: May 03, 2005, 11:18:37 pm »
okay vielen, vielen dank.  :flower:
jetzt ergibts also doch sinn.
danke dir.

s.
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Captaingoetz

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #13 on: May 22, 2005, 12:53:30 pm »
Hallo.
Sitze gerade über meinem Protokoll.....und es kommen in mir einige Fragen auf.

Ich soll ja ausgehend von den umgerehneten Messwerten Diagramme zeichnen.
4 Linien , 1 Punkt.
Was ist allerdings mit den Werten, bei denen die Probe nicht kaputt gegangen ist?
Ich meine z.b. den gealterten s235, bei dem bei -30 die Messkraft der ANlage ( max 10 kpm - also ca 98 J) nicht ausgereicht hat, die Probe zu zerhämmern?
Wie kommen diese Werte ins Diagramm?

Luke

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Bruchverhalten / Kerbschlagbiegeversuch
« Reply #14 on: June 03, 2005, 09:55:35 am »
Mal noch eine softwaretechnische Frage... da unser ÜL keine Kopien zum Ausfüllen ausgeteilt hat (so wie anscheinend anderen Gruppen), sollen wir das Protokoll am Rechner selbst eintippen. Ist ja auch kein Problem, aber wie setzt man bei einem Excel/StarCalc-Diagramm die Übergangstemperaturen bei KV100=30J fest bzw. lässt sie sich anzeigen??? Stand siehe unten.

Sonst mach ichs halt auf Millimeterpapier...

Luke