Bombentrichter
OCCUPY! EINE SATURDAY NIGHT LOUNGE MIT MARK GREIF, NEW YORK Wann: 1. September, Samstag, 20 – 24 Uhr Wo: Deutsches Hygiene-Museum, Marta-Fraenkel-Saal Eintritt: 7 EUR oder ermäߟigt 3 EUR Sprache: Die Veranstaltung findet in Englisch statt. Die Lounge ist die Auftaktveranstaltung der Veranstaltungsreihe POLITIK ALS PASSION: EINE (OHN)MÄCHTIGE LEIDENSCHAFT?, die das Deutsche Hygiene-Museum gemeinsam mit Weiterdenken – Heinrich Böll-Stiftung Sachsen im Begleitprogramm der Sonderausstellung "Die Leidenschaften. Ein Drama in fünf Akten" veranstaltet. Die Lounge findet weiterhin in Kooperation und mit Unterstützung des Suhrkamp Verlags und des Internationalen Literaturfestivals Berlin (ilb) statt. Die Saturday Night Lounge ist eine Zwischenbilanz der Occupy-Bewegung, die vor fast genau einem Jahr von New York aus ihren Anfang nahm. Mit dem amerikanischen Kultursoziologen Mark Greif , einem der Mitherausgeber der New Yorker Zeitschrift n+1, ist einer der prominenten Chronisten dieser einflussreichen Bewegung zu Gast in Dresden. In Deutschland ist er vor allem durch seine Bücher Hipster und Bluescreen bekannt geworden. Mark Greif wird mit dem Politikwissenschaftler Mark Arenhövel vom Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte der Technischen Universität Dresden und mit dem Publikum diskutieren: über Pop und Hipstertum, Kapitalismuskritik und Occupy sowie über die neuen Formen des politischen Protests einer global denkenden jungen Intelligenz. Davor, dazu und danach gibt es im Rahmen dieser Saturday Night Lounge ein breites Programm aus Bildern, Filmen, Interventionsmöglichkeiten in unserer Speakers' Corner sowie eine Live-Schaltung in verschiedene Occupy-Camps, Musik und Gesprächen. „Wir begriffen, dass dies womöglich die wichtigste politische Bewegung unseres Lebens ist“, sagt Mark Greif, teilnehmender Beobachter jener Proteste, die sich seit dem 17. September 2011, dem ersten Tag der Besetzung des New Yorker Zuccotti Parks, als Occupy-Bewegung weltweit verbreitet hat. Wer sind die AktivistInnen, die unter dem Motto „We are the 99 percent“ kämpfen? Welche Leidenschaften bestimmen ihren politischen Protest? Haben sie Entwürfe für eine neue, humanere Gesellschaft im 21. Jahrhundert? MARK GREIF 1975 geboren und Gründungsherausgeber der viel beachteten New Yorker Zeitschrift n+1, zählt zu den wichtigsten Vertretern der jüngeren New Yorker Intellektuellenszene. In seinen Essays setzt er sich kritisch mit kulturellen Alltagsphänomenen auseinander wie Reality-TV, Youtube, Rap oder mit der Umverteilung von Kapital. Beiträge des Magazins n+1 wurden 2008 in der deutschsprachigen Anthologie Ein Schritt weiter veröffentlicht und stießen auf überwältigende Resonanz. Zu den weiteren deutschsprachigen Veröffentlichungen mit Texten von Mark Greif zählen: Bluescreen (2011) und Hipster. Eine transatlantische Diskussion (2012) sowie die Dokumentation Occupy! Die ersten Wochen in New York (2011) – alle Bücher im Suhrkamp Verlag. POLITIK ALS PASSION: EINE (OHN)MÄCHTIGE LEIDENSCHAFT? In Kooperation mit Weiterdenken – Heinrich Böll-Stiftung Sachsen Als im letzten Jahr Demonstrierende in Nordafrika in einer Welle der Empörung den „arabischen Frühling“ auslösten und wütende Occupy-Camper die Wall Street besetzten, wurde einmal mehr deutlich: Politik ist eine hochemotionale Angelegenheit. Dabei gelten Emotionen in der Politik eher als irrational, manipulativ und damit schlicht als Antithese zum Ideal einer sachorientierten, objektiven Politik. Schon Max Weber mahnte zur „Vernunft“, indem er in seiner bekannten Rede „Politik als Beruf“ 1919 behauptete: „Politik wird mit dem Kopfe gemacht, nicht mit anderen Teilen des Körpers oder der Seele“. Aber Obamas „Yes, we can!“, die von Hass geprägten Debatten um Integration und Migration, schäumende Bierzeltreden oder Tränen im Parlament zeigen, dass Politik von Menschen gemacht wird und sich an sie wendet – politische Prozesse sind daher immer von Gefühlen und Leidenschaften bestimmt. In drei Veranstaltungen wollen wir dem Verhältnis von Emotionen und Politik auf den Grund gehen und fragen: Bei welchen politischen Themen kochen unsere Emotionen hoch, wofür setzen wir uns selbst leidenschaftlich ein? Wie werden wir durch politische Rhetorik überzeugt oder manipuliert? Kann gute Politik ohne Gefühle gemacht werden? DIE WEITEREN TERMINE 4. Oktober, Donnerstag, 19 Uhr, Eintrit frei DIE MACHT DER REDE WIE WIR UNS POLITISCH POSITIONIEREN Moderation und Input: Dr. Mark Arenhövel, Lehrstuhl Politische Theorie und Ideengeschichte, Technische Universität Dresden, und Dr. Francesca Vidal, Universität Koblenz-Landau 15. November, Donnerstag, 19 Uhr, Eintritt frei MANIPULATIV ODER MENSCHLICH? EMOTIONEN IN DER POLITISCHEN PRAXIS UND THEORIE mit Dr. Gary S. Schaal, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg, Albert Eckert, PR- und Politikberater, Coach und Wahlkampf-Experte, Heide Oestreich, Redakteurin der taz Moderation: Dr. Mark Arenhövel, Lehrstuhl Politische Theorie und Ideengeschichte, Technische Universität Dresden