Author Topic: "Wenn Maschinen für Menschen entscheiden", Loccum, 18./19. März 2016  (Read 1893 times)

Philipp M.

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Wenn Maschinen für Menschen entscheiden
Zur Zukunft menschlicher Autonomie angesichts autonominierter Technik
Jahrestagung 2016 des Arbeitskreises für Theologische Wirtschafts- und Technikethik
Evangelische Akademie Loccum, 18./19. März 2016
http://www.loccum.de/p16111.pdf

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit dem rasanten technischen Fortschritt der letzten Jahre haben algorythmenbasierte Assistenzsysteme in verschiedensten Handlungsfeldern Anwendungsreife erreicht. Für die evangelische Ethik kommen damit zunehmend wieder technikethische Fragestellungen auf den Plan, nachdem diese lange Zeit in den Hintergrund gerückt waren. Im Fokus standen dabei bisher vor allem neuartige technische Assistenzsysteme in Medizin und Pflege.

Auch in ganz anderen Bereichen wirft der technische Fortschritt drängende ethische Fragen auf, unter anderem in der Militärtechnik. Hier offenbart sich die Brisanz der Verbindung intelligenter Datenfusion mit automatisiertem Management, zum Beispiel im Fall bewaffneter Drohnen. Bisher in der evangelischen Ethik wie auch den kirchlichen Diskursen weniger beachtet werden Fragen des technischen Fortschritts in Alltagsbereichen menschlichen Lebens, beispielsweise in der Automobilindustrie. Dabei sind mit der Möglichkeit autonomen Fahrens zahlreiche ethische Fragestellungen verbunden, unter anderem im Hinblick auf die Interaktion von Mensch und Maschine in komplexen Entscheidungssituationen.

Ziel der Tagung ist es, verschiedene Anwendungsdiskurse miteinander ins Gespräch zu bringen und Parallelen wie Unterschiede zwischen den spezifischen ethischen Anfragen an technische Autonomisierung, die sich aus der Praxis ergeben, herauszuarbeiten. Zugleich soll die Tagung den Blick für übergeordnete Fragestellungen schärfen, die einer Beantwortung aus der Perspektive evangelischer Ethik bedürfen. Wie ist es um die menschlichen Entscheidungs-, Kontroll- und Interventionsmöglichkeiten gegenüber technisch hochentwickelten, teilautonomen Systemen bestellt? Wie wirkt sich die Interaktion mit derart hochentwickelter Technik im Gegenzug auf den Menschen, seine Handlungs- und Entscheidungsspielräume wie auch sein Selbstverständnis aus? Wann sind robotische Systeme als autonome Akteure zu betrachten?

Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion dieser Fragen zu beteiligen!

Das Tagungsprogramm finden Sie im Anhang oder online: http://www.loccum.de/p16111.pdf


Mit besten Grüßen,
Marcus Schaper
Philipp Mahr

Maschinenbau - LRT - Flugantriebe
ehmaliges FSR-Mitglied