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Wie hoch war euer Einstiegsgehalt als Ingenieur?

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Author Topic: Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung  (Read 10441 times)

dob

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Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung
« on: May 09, 2012, 11:19:24 am »
Falls es hier jemanden interessiert.

Quote

Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung

 Das Märchen vom Mangel: Noch gibt es genügend Fachkräfte. Die Firmen müssen ihre Angebote für Ingenieure verbessern und statt des Managements den Innovationsgeist stärker fördern.


Noch nie war die Ingenieurslücke in Deutschland so groß: 105.700 offene Stellen vermeldet der Verband der Deutschen Ingenieure (Vdi) in seinem aktuellen Ingenieurmonitor. Ein Rekordhoch, seit Beginn der Erhebung im Jahr 2000.

Allein im vergangenen Jahr habe Deutschlands Wirtschaft dadurch acht Milliarden Euro verloren. Die deutsche Innovationskultur sei in Gefahr, warnen Experten und Unternehmenschefs wie Siemens-Chef Peter Löscher: "Deutschland bleibt ein Land der Techniker und Bastler, aber uns geht der Nachwuchs aus." Dabei gehe es laut Löscher um die "Basis für unseren Wohlstand und für den Klang ‚Made in Germany‘".

Schon seit Jahren lässt die Politik deswegen nichts unversucht, junge Menschen für den Ingenieurberuf zu begeistern. MINT-Initiativen, Girl’s Days, Projekte wie Think Ing, sie alle sollen dazu beitragen, das Interesse junger Menschen für Fächer wie Maschinenbau, Elektrotechnik oder Informatik zu wecken. Die Unternehmen versprechen dem Nachwuchs dabei beste Berufsaussichten, ordentliches Gehalt und Karriereperspektiven.

Kein guter Job trotz guter Qualifikation


Davon ließ sich auch Martin Fell (Name von der Redaktion geändert) locken. Der junge Hamburger Ingenieur erforscht Materialien, die Autos leichter machen können. In seiner Diplomarbeit hat er ein innovatives Konzept für einen großen Autobauer entwickelt.

Sechs Jahre Studium liegen hinter ihm, Praktika bei großen Konzernen, Auslandssemester in Großbritannien. "Ich würde schon sagen, dass ich gut qualifiziert bin", sagt Fell. Denn eigentlich hat er alles, was sich die Industrie von einem Absolventen wünscht.

Einen guten Job findet er trotzdem nicht. "Hätte ich gewusst, was mich nach meinem Studium erwartet, hätte ich mich sicher für eine andere Ausbildung entschieden", sagt Fell. Seit einem halben Jahr ist er mit dem Studium fertig, er wollte bei einem der großen Autobauer anfangen.

Geklappt hat das nicht. Nach vielen Bewerbungen und ebenso vielen Absagen arbeitet Fell jetzt bei einem kleinen Zulieferer. "Dort bekomme ich natürlich ein deutlich niedrigeres Gehalt. Das macht man eigentlich nur, wenn man sonst keine Option hat", sagt Fell.

Oft schon in Personalabteilung abgewimmelt


Für ihn fängt das Problem schon damit an, dass die Chefs in den Firmen seine Bewerbung gar nicht erst vorgelegt bekommen. "Man wird schon in der Personalabteilung abgewimmelt. Doch die Mitarbeiter dort können oft gar nicht erkennen, dass ein Maschinenbauer fachlich auch andere Bereiche abdecken kann.

Das kann eigentlich nur ein Fachmann beurteilen", sagt Fell. "Wenn ich dann höre, dass derzeit besonders in meinem Spezialgebiet viele Experten gesucht werden, dann kann ich mich nur wundern." Geärgert haben ihn vor allem sogenannte Dummy-Ausschreibungen von Firmen, wie er sagt.

"Die Unternehmen schreiben Stellen aus, die es so noch gar nicht gibt. Damit wollen sie den Markt sondieren und sehen, wer sich potenziell bewerben würde", sagt Fell. Einen Job hat er damit allerdings nicht bekommen.

Martin Fell ist keine Ausnahme. Auf Fachforen und Studienblogs im Internet, auf denen sich Berufseinsteiger und Absolventen austauschen, mischt sich Frust mit Angst und Ärger: "Da wird zur Lohndrückerei wieder das Märchen vom Fachkräftemangel aufgetischt", schreibt ein Betroffener.

Lohndrückerei und die Mär vom Fachkräftemangel


Es sei höchste Zeit, "dass der Verein Deutscher Ingenieure keine falschen Zahlen mehr veröffentlicht". Ein anderer Ingenieur beklagt, dass Absolventen meist nicht mehr von den Unternehmen direkt eingestellt werden: "Leiharbeitsfirmen sprießen seit vielen Jahren wie Unkraut aus dem Boden und vermitteln Ingenieure zur Umgehung des Kündigungsschutzes und der Tarifverträge an Firmen zu Dumpinglöhnen weiter." Zunehmende Arbeitslosigkeit sei für Ingenieure inzwischen Realität.

Der Berliner Wissenschaftler Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zweifelt an den Zahlen des VDI, nach denen es schon heute einen jährlichen Bedarf von 40.000 Ingenieuren geben soll, nur um die Ruheständler zu ersetzen. Brenke erwartet in seiner Studie maximal 20.000 Ingenieure, die jährlich in Rente gehen. Eine Anzahl, die laut Brenke von den derzeitigen Abgängern der Universitäten gut gedeckt werden könnte.

Brenke befürchtet sogar eher eine Absolventenschwemme. "Der gegenwärtige Run auf ingenieurwissenschaftliche Studienplätze lässt eher ein Überangebot an solchen Fachkräften erwarten." Allein im Jahr 2010 hätten 50.000 Studenten einen industrienahen Ingenieursstudiengang absolviert.

Kein Ingenieurmangel


Für Hamburg hält auch der Chef der Arbeitsagentur, Sönke Fock, fest: "In Hamburg können wir derzeit nicht von einem Ingenieurmangel sprechen." Von den 7300 freien Ingenieursstellen, die derzeit in der Hansestadt, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu besetzen sind, wie zumindest der VDI berichtet, ist auf den Karriereseiten und Stellenbörsen der großen Hamburger Firmen jedenfalls nichts zu spüren.

Am Standort Hamburg ist im Engineering bei Lufthansa Technik gar keine Stelle zu besetzen, bei der HHLA drei Stellen, nur für die hauseigene Beratungsfirma werden mehrere Manager mit Ingenieursstudium gesucht.

Beim Gabelstapelhersteller Still gibt es auch keine freien Stellen für Ingenieure, bei Jungheinrich eine. "Wir wachsen planvoll und organisch", sagt der Sprecher von Jungheinrich. "Da werden nicht plötzlich auf einen Schlag 30 Stellen für Ingenieure neu geschaffen." Aber er betont: "Bei Jungheinrich spüren wir jedenfalls noch nichts von einem generellen Ingenieurmangel."

Selbst bei den großen Energieunternehmen, die ihre Windsparte im Norden erheblich ausbauen wollen und als Motor auf dem Arbeitsmarkt im Norden gelten, sieht es düster aus: Bei RWE auf der Karriereseite ist es eine Stelle, bei Vattenfall für Berufseinsteiger keine, für Berufserfahrene zwei Stellen, bei Siemens immerhin neun aktuell ausgeschriebene Jobs im Ingenieurwesen in der Hansestadt.

Horch prognostiziert Fachkräftemangel


Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch sagt: "Welches Ausmaß der Fachkräftemangel insbesondere bei den Ingenieuren bereits heute hat, darüber gibt es unterschiedliche Studien, Prognosen und auch Meinungen." Nach Horchs Meinung dürfte es unstrittig sein, dass es die Unternehmen in wenigen Jahren mit einem deutlichen Ingenieurmangel zu tun haben werden.

"Nicht zuletzt bedingt durch den demographischen Wandel", so Horch, und betont: "Doch einem drohenden Mangel entgegenzuwirken ist nicht allein Aufgabe der Politik. Auch die Unternehmen selbst müssen ihren Teil beitragen, indem sie die jungen Ingenieure angemessen bezahlen, sie fördern und ihnen eine Vision für ihre berufliche Zukunft aufzeigen.

Es kann nicht sein, dass der Ingenieursnachwuchs sich für eine andere berufliche Richtung entscheidet, weil er am Ende nicht den Lohn für seine Mühen bekommt und eine Familie nicht ernähren kann."

Der Berliner Arbeitsmarktexperte Brenke erklärt das Phänomen so: "Wir haben ja auch keinen Benzinmangel, weil wir den Liter nicht für einen Euro kriegen." Genauso bekommen Firmen keine Ingenieure, wenn sie ihnen nichts bieten.

40.000 Euro Durchschnittsgehalt


Der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) geht von einem Durchschnittsgehalt von 40.000 bis 45.000 Euro für einen Diplomingenieur aus, der in den Beruf einsteigt. Natürlich gebe es Unterschiede. Größere Firmen könnten mehr bezahlen als kleinere Betriebe. Laut Verband müsste man also annehmen, die Einstiegsgehälter für Ingenieure sind in Ordnung.

Die meisten Firmen schweigen zu diesem Thema. Weder Repower, Nordex oder Strabag wollen eine Angabe dazu machen, welches Gehalt sie einem Berufseinsteiger aus dem Ingenieurbereich zahlen. Das Unternehmen Ferchau, das nach eigenen Angaben in Norddeutschland derzeit 300 Stellen zu besetzen hat, sieht nach wie vor einen großen Bedarf an Ingenieuren und Technikern: "Gerade in den für Ferchau Engineering wichtigsten Branchen im Norden wie Windkraft/Offshoretechnik, IT sowie Luft- und Raumfahrt werden verstärkt Fachkräfte gesucht", so Frank Ferchau, geschäftsführender Gesellschafter der GmbH.

Soeben hat Ferchau, dessen Hauptsitz in Nordrhein-Westfalen liegt, einen Tarifvertrag mit der IG Metall geschlossen. Ab Juli 2013 sollen die Ingenieure, die dort arbeiten, gleiches Geld für gleiche Arbeit erhalten. "Damit ist das Gehalt des Mitarbeiters auf verbindlichem und transparentem Niveau geregelt. Das Einstiegsgehalt für einen jungen Ingenieur liegt um 3500 Euro brutto", so Ferchau. Hinzu kämen Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Gehälter im Norden fallen oft geringer aus


Es geht also offensichtlich auch anders. Dass die Gehälter aber bei den Firmen im Norden oft geringer ausfallen, weiß Philipp Paul (Name von der Redaktion geändert). Der promovierte Ingenieur ist 31 Jahre alt. Insgesamt elf Jahre hat er in seine Ausbildung investiert, allein die Promotion in einem der schwersten Fachgebiete im Ingenieurswesen verschlang fünf Jahre.

"Ich habe selbstständig Projekte akquiriert, durchgeführt, eine Arbeitsgruppe geleitet", so Paul. Von null würde er also nicht anfangen, wenn er jetzt in die Industrie wechselt. Als er sich vor Kurzem auf Jobsuche machte, war der Ingenieur aber ernüchtert.

"Es ist nicht so, dass ich gar keine Angebote bekam", so Paul. "Aber es gab Firmen, die mir nicht einmal 3000 Euro brutto im Monat gezahlt hätten", so Paul. Jetzt verdient der Universitätsabsolvent zwar etwas mehr, "doch der Vertrag ist befristet, die Urlaubstage nach unten gedrückt und die Bezahlung notwendiger Überstunden wird durch das Modell ‚Vertrauensarbeitszeit‘ umgangen", so Paul.

Industrie fördert das Management


Seiner Meinung nach fördert die Industrie nicht den Innovationsgeist, sondern das Management. "Ingenieure, die wirklich fachlich arbeiten und technische Probleme lösen, werden als austauschbare Ressource behandelt. Diejenigen, die koordinieren und managen werden deutlich besser bezahlt", so Paul.

An der Technischen Universität Hamburg-Harburg ist die Begeisterung für das Ingenieursstudium ungebrochen. Die Universität verzeichnet ein Rekordhoch: 1480 junge Menschen beginnen dort ein Studium in den Ingenieurswissenschaften.

"Die meisten unserer Studierenden kommen gut unter, manche sofort, andere suchen einige Wochen, bis sie das Gewünschte finden", so Pressechefin Jutta Katharina Werner. Arbeit bekämen aber alle. Es bleibt die Frage, zu welchen Bedingungen.

Quelle

Paaly

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Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung
« Reply #1 on: May 09, 2012, 02:26:39 pm »
Ach Mensch, sowas demotiviert doch nur!

Lasse Bierström

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Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung
« Reply #2 on: May 11, 2012, 07:22:28 pm »
Lasst euch von dem Schwachsinn nicht demotivieren! Im Moment gibt es zu diesem Thema nur schwarze und weiße Beiträge.

Steht das DIW dahinter kommen solche Beiträge, wie oben zu lesen heraus, in denen es für Ingenieur ganz schlecht aussieht, weil ja keine Arbeitsplätze da sind.
Stecken VDI oder Industrie dahinter ist es genau anders herum.

Ich kenne aus meinem Jahrgang nicht einen, der größere Probleme hatte eine Anstellung zu finden. Und von denen, die ich etwas besser kenne, kann sich auch keiner über sein Gehalt beschweren.
Ein Arbeitgeber, der einem promovierten Ing. nicht einmal 3000€ brutto bietet, meint es nicht wirklich ernst oder möchte eine Stelle besetzen für die eine Promotion nicht notwendig wäre, sondern wo evtl ein Techniker o.ä. reichen würde.

Und, dass BMW, Daimler und VW mehr Bewerber als Bedarf hat, liegt wohl in der Natur der Sache. Überlegt einfach mal, wie viele Standorte ihr allein von VW kennt ... und dann, wie viele Firmen ihr bspw in der Nachbarstadt Radeberg kennt, die Ingenieure beschäftigen.

In den letzten Monaten haben auch die Gewerkschaften endlich gelernt, dass man das Geheule über Ing.-Mangel in seine Tarifverhandlung einbeziehen kann. Merkwürdigerweise häufen sich seitdem die Zu-Wort-Meldungen des DIW ;)
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Quote from: Christian Morgenstern
Es gibt Menschen, die  sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.
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quidde

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Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung
« Reply #3 on: May 11, 2012, 09:43:26 pm »
ABER DIE FREUNDIN IN DER PERSONALABTEILUNG HAT DOCH GESAGT! hihihi ;)
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Lasse Bierström

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Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung
« Reply #4 on: May 12, 2012, 06:49:32 am »
Allem Anschein nach hast du doch dein Studium auch beendet. Statt solcher Beiträge, hättest du auch deine Erfahrungen mit den Studenten hier teilen können.
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Quote from: Christian Morgenstern
Es gibt Menschen, die  sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.
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quidde

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Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung
« Reply #5 on: May 12, 2012, 10:12:51 pm »
nö noch nicht ganz...einen Job gibts sicherlich für jeden, ob aber ein Einstieg in die Teppichabteilugn von VW und Co unter Jobs zählt die man unbedingt antreten will, ist fraglich. Wen es zufrieden macht, meinetwegen, aber ich denke viele der offenen Jobs sind weder anfangs noch auf Dauer zufriedenstellend und für die spannenden Jobs brauchts Leute mit Berufserfahrungen oder eben Spezialisten - und viele Uniabgänger sind das eben nicht und wundern sich dann dass sie bei niedriger Bezahlung in 9to5 Bürojobs verwickelt werden. Is halt Energietechnik und dergleichen, was grad viele Leute braucht, aber soviele haben das nicht belegt und vom Fleck weg in einem anderen Gebiet tätig werden, geht sicher, stell ich mir schwierig vor...Ich hab auch schon Angebote, schreib Diplom aber auch nicht an der Uni - die Bezahlung ist gleichbleibend und vor allem im Osten niedrig für einen Beruf bei dem angeblich 10.000e gesucht werden.

Und naja, ab und zu muss ich doch ein bisschen Sarkasmus anbringen, wurde man doch hier immer und immer wieder als Weltverbesserist und Kommunist hingestellt wenn man Cpt. Obvious gespielt hat, aber das nicht in das schöne Weltbild was Wirtschaft und Professoren zeichnen, gepasst hat...
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Lasse Bierström

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Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung
« Reply #6 on: May 13, 2012, 08:34:55 am »
Quote from: quidde
[...] für die spannenden Jobs brauchts Leute mit Berufserfahrungen oder eben Spezialisten - und viele Uniabgänger sind das eben nicht und wundern sich dann dass sie bei niedriger Bezahlung in 9to5 Bürojobs verwickelt werden.[...]

Deswegen ist die Allgemeine Empfehlung von Karriereberatern auch nach ca. 5 Jahren Berufserfahrung das erste mal zu wechseln. Insofern man sich nicht völlig "fachfremd" bewirbt wird man von den Firmen bei Bewerbungen auch schon ganz anders wahrgenommen und hat für Gehaltsfragen auch eine deutlich bessere Ausgangssituation.

Quote from: quidde
[...]Is halt Energietechnik und dergleichen, was grad viele Leute braucht, aber soviele haben das nicht belegt und vom Fleck weg in einem anderen Gebiet tätig werden, geht sicher, stell ich mir schwierig vor[...]

Das ist glaube ich auch so ein Trugschluss. Auch in der Energietechnik wird geferitgt, werden Festigkeitsberchnungen und Werkstoffentwicklungen gemacht. Natürlich ist es vielleicht einfacher an einen Job zu kommen, wenn sich das Studium bereits auf diese Thematik konzentriert hat, aber wie du schon schreibst ist die Zahl dieser Leute begrenzt.
Ich selbst komme aus der Produktionstechnik und bin jetzt in der Werkstoffentwicklung. Und in den ersten Tagen meines Berufslebens musste ich mir bei Wiki erstmal die prinzipielle Funktion des Produktes anlesen, da ich mich bis dahin noch nie damit beschäftigt hatte^^
Ich denke wichtiger als die Wahl der Studienrichtung ist der erste Eindruck, den man mit Bewerbung/Bewerbungsgespräch macht.

Quote from: quidde
[...]Ich hab auch schon Angebote, schreib Diplom aber auch nicht an der Uni - die Bezahlung ist gleichbleibend [...]

Die wollen dir als Dipl.-Ing. so viel zahlen, wie als Diplomand???

Quote from: quidde
[...]und vor allem im Osten niedrig für einen Beruf bei dem angeblich 10.000e gesucht werden. [...]

Das ist eben auch so eine Sache, die aus den Statistiken nicht hervorgeht. Die Stellen sind in Deutschland frei. Der größte Teil dieser angeblich 10.000en Stellen dürfte wohl in den alten Ländern zu finden sein. Aber was solls - geht man halt für die erste Berufserfahrung in den Westen, und lernt vielleicht seinen nächsten Arbeitgeber, der evtl auch etwas Heimatnäher ist, als Kunden oder Lieferanten kennen...

Quote from: quidde
[...]Und naja, ab und zu muss ich doch ein bisschen Sarkasmus anbringen, wurde man doch hier immer und immer wieder als Weltverbesserist und Kommunist hingestellt wenn man Cpt. Obvious gespielt hat, aber das nicht in das schöne Weltbild was Wirtschaft und Professoren zeichnen, gepasst hat...

Alles klar. Denke deine Kritiker hast du damit dann auch zufrieden gestellt ;)
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Quote from: Christian Morgenstern
Es gibt Menschen, die  sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.
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Terraner

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Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung
« Reply #7 on: May 13, 2012, 12:09:43 pm »
Naja ich kenn tatsächlich jemanden der nach dem Studium ohne Job war...hat auch nen guten Abschluss gehabt, nur eben die falsche Vertiefungsrichtung oder er hat sich einfach zu schlecht verkauft, aber dann hätte es halt nen andern erwischt...

Irgendwas findet man sicherlich immer, aber wer will schon irgendwas machen...
Wo das Chaos auf die Ordnung trifft, gewinnt meist das Chaos, weil es besser organisiert ist. - Terry Pratchett

Sw00p

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« Reply #8 on: May 25, 2012, 01:08:17 pm »
Allein an der Bezahlung kann es dennoch nicht liegen. Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem Berufseinstieg im Bereich Energie. Und hier sind viele Stellen unbesetzt, obwohl die Bezahlung weit über den 40-45k€ liegt.

TopGun

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« Reply #9 on: May 26, 2012, 10:01:02 am »
Außerdem stehen die Tarfiverträge fest. Als Ingenieur wird man in einer bestimmten Stufe eingestellt. Es kommt immer darauf an, wie die Stelle in der Hinsicht ausgelegt ist. Zu manchen Sachen hat auch noch der Betriebsrat ein entscheidendes Wörtchen mitzureden.
 
Der Einstieg mit einem gewissen Gehalt ist natürlich nicht schlecht. Man darf sich aber auch nicht unter Wert verkaufen, sondern muß schon wissen was man will und was man auch kann. Das Anforderungsprofil verrät schon einiges.
 
Es gibt ja genügend Jung-Ingenieure die man auch fragen kann, wie es sich so verhält mit dem Einstiegsgehalt, was man mindestens nehmen sollte und welche Forderungen übertrieben sind.
 
Je mehr man kann und je mehr man Erfahrung hat, desto mehr kann man auch verlangen. Das giblt für beide Seiten.

Lasse Bierström

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Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung
« Reply #10 on: May 26, 2012, 10:22:54 am »
Bei weitem nicht jede Firma hat einen Betriebsrat! Und auch bei weitem nicht jede Firma zahlt den branchenüblichen Tarif.
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Quote from: Christian Morgenstern
Es gibt Menschen, die  sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.
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dob

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« Reply #11 on: May 26, 2012, 11:05:47 am »
Wie schon mein VorgängerIn schrieb muss dazu ersteinmal ein Betriebsrat vorhanden sein bzw. gegründet werden und nicht in jedem Popelunternehmen gibt es so etwas. Dann müssen die Angestellten auch in den jeweiligen Gewerkschaften sein um sich an den Tarif binden zu können und dein Arbeitgeber muss die Tarife auch zahlen wollen. Dies ist meist nur bei größeren Unternehmen gegeben und die setzen zunehmend auf Ausleiharbeiter von so Abzocker wie Ferchau und Brunel usw die für weit weniger Geld die Leute ausleihen für eine gewisse Zeit. Somit haben die Firmen sehr viel weniger zu bezahlen, sind an keine Tarife gebunden und können ihre "Angestellten" schnell wieder los werden.

sandmann

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Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung
« Reply #12 on: May 27, 2012, 05:49:41 pm »
Hab mal ne anonyme Umfrage gestartet, unabhängig von Branche, Firmengröße und Ort....  :whistling:
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TopGun

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Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung
« Reply #13 on: May 27, 2012, 08:39:37 pm »
Es kommt immer darauf an, was für Verträge bei Leiharbeit vorliegen. Es gibt da nämlich Unterschiede. Zum einen gibt es Werkleistungsverträge und zum anderen die Arbeitnehmerüberlassung.
 
Bei Werkleistungsverträgen bezieht man die Gehaltshöhe vom eigentlichen Arbeitgeber. Bei Arbeitnehmerüberlassung bekommt man das Gehalt, was beim ausgeliehenden Arbeitgeber gezahlt wird.