Author Topic: Sammlung von Tipps für Beleg- und Diplomarbeiten  (Read 43647 times)

Lasse Bierström

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Sammlung von Tipps für Beleg- und Diplomarbeiten
« on: January 28, 2010, 08:32:30 pm »
Hallo,

ich habe mir gedacht, dass es vielleicht sehr hilfreich für den einen oder anderen sein könnte, wenn man hier mal von Studenten, die bereits Erfahrung auf diesem Gebiet haben, ein paar nützliche Tipps Rund um die Beleg- und Diplomarbeiten sammelt. Und vielleicht verirrt sich ja auch mal ein Betreuer hierher, der Studenten vor Fehlern bewahren will, die andere mal gemacht haben ;)

Ich würde das ganz so handhaben, dass ich die Tipps von euch hier immer in den ersten Post kopiere, damit sich nicht jeder durch den ganzen Thread arbeiten muss.

Hier also die Tipps, und ich mach gleich mal den Anfang:

Tipps zur Anfertigung der Arbeit:
  • Bevor man anfängt zu schreiben (bzw. so früh wie möglich), sollte man die Gliederung in einer Excel-Tabelle so detailliert wie möglich ausarbeiten, Stichpunkte über den Inhalt der Abschnitte dranschreiben und dahinter die etwaige Seitenzahl. - Dadurch bekommt man einen frühzeitigen Überblick über den voraussichtlich Umfang der Arbeit und vermeidet Sachen doppelt zu schreiben. Diese Excel-Tabelle korrigiere ich dann während des Schreibens immer nach Bedarf.
  • Sämtliche Formatvorlagen und Formatierungen im Word-Dokument vor dem Schreibbeginn anfertigen. Das spart hinten raus viel Zeit. Hierzu sehr hilfreich ist dieses Buch (allerdings nur bis Word 2003 glaube ich)
  • Nicht erst während des Beleges für ein Textbearbeitungsprogramm entscheiden. Besonders Word-Alternativen sind für Anfänger oft sehr zeitraubend, und davon habt ihr nicht unendlich viel.
  • Schreibt anfangs in der größten erlaubten Schriftgröße (meist 12) und mit größtem erlaubtem Zeilenabstand (meist 1,5). Damit kommen so schnell viele Seiten zustande, dass man sich selbst schon ein wenig zügelt. Und wenn man dann trotzdem noch zu viele Seiten hat, kann man immernoch in eine kleinere Schriftgröße wechseln. Ein Fall von zu wenig geschriebenem ist mir bisher noch nicht bekannt.
  • Wenn ihr eine relativ lange Aufgabe bekommen habt, dann sucht euch einen Schwerpunkt aus, auf den ihr genauer eingeht. Alles andere sollte dann dementsprechend kurz gehalten werden. (Bitte mit dem Betreuer absprechen)
Formulierungstipps:
  • Die Verwendung der "Ich"-Form ist nicht gestattet, und auch "man" wird oftmals nicht gern gesehen.
  • Allgemein Beschreibungen wie "es ist/wäre sinnvoll", "ungefähr", "etwas" etc. vermeiden.
  • Das Springen zwischen Zeitformen liest sich nicht schön und wird von einigen als schlechter Ausdruck bemängelt. Hier am besten eine Zeitform für die komplette Arbeit wählen oder nur einen "logischen" Spung verwenden - beispielsweise, wenn man von der Versuchsplanung zur Durchführung oder Auswertung kommt. Dann aber nach Möglichkeit nicht noch einmal wechseln.
  • Jeder Satz sollte irgendeine Information vermitteln. Auch Sätze, die zur Überleitung ins nächste Kapitel gedacht waren. (variiert von Betreuer zu Betreuer; grundsätzlich gilt möglichst wenig schwafeln, trotzdem Lesefluss erhalten)
  • Darauf achten, dass Sätze nicht falsch verstanden werden können. Jemand hat zum Beispiel geschrieben, dass in der Firma, wo er arbeitet versucht wird, etwas zu untersuchen. Da wurde ihm dann gesagt, dass "versuchen" klingt so, als würden in der Firma ein paar Deppen rumsitzen die nix gebacken bekommen
  • Sinnvolle Überschriften wählen. Keine Abkürzungen darin etc.
  • Nutzt keine Personalpronomen für Gegenstände. (Beispiel: "Die Maschine ist groß. Sie wird auch...").
  • Abkürzungen die im Duden stehen und gebräuchlich sind, also "z.B., bzw., usw.", können sparsam verwendet werden. Diese müssen nicht im Abkürzungsverzeichnis aufgeführt werden, da sie ja zur Allgemeinbildung gehören. Alle anderen eingeführten Abkürzungen, selbstgewählt oder wie das "PTA-Beispiel" sollten in einem Verzeichnis aufgeführt werden.
Formtipps:
  • In Formeln sollen die Zahlen nicht eingesetzt werden. Nur die symbolische Darstellung und das Ergebnis. Berechnungen nur dann ausführlich angeben, wenn es wirklich nötig ist. (können gegebenenfalls in den Anhang)
  • Sätze über mehr als 3 Zeilen sollten unbedingt vermieden werden.
Formatvorlagen:
  • LaTeX/LyX-Vorlage für TU Dresden
  • Nach den Vorgaben des ILK --> siehe Post von Ramon Miel weiter unten
Wichtige Anmerkung: Diese Tipps bitte nicht als Gesetze zur Erstellung einer Studien arbeit deuten. Es gibt durchaus Unterschiede in den Ansichten der Betreuer. Und die Betreuer kennen meistens auch die Wünsche und Vorlieben der Professoren am besten ;) Sprecht mit ihnen und beruft euch nicht hinterher auf diesen Thread ;)
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Quote from: Christian Morgenstern
Es gibt Menschen, die  sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.
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nyphis

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Sammlung von Tipps für Beleg- und Diplomarbeiten
« Reply #1 on: January 31, 2010, 12:59:51 am »
viele Betreuer stört auch das Wörtchen "man" - das gehört auch nicht wirklich zum wissenschaftlichen Sprachschatz und sollte demnach dringends vermieden werden ...
schöne Grüße,
Martin Heinze[INDENT][align=left]Eine Frau sagt mehr als tausend Worte ...
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Litschi

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Sammlung von Tipps für Beleg- und Diplomarbeiten
« Reply #2 on: January 31, 2010, 01:51:36 pm »
am besten in englisch schreiben da kann nix schiefgehn ;)

juergen

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Sammlung von Tipps für Beleg- und Diplomarbeiten
« Reply #3 on: January 31, 2010, 01:59:21 pm »
Ich finde dass wichtigstes war eigentlich:
  • wenn man Word benutzt, ERST die formatierung machen, dann den rest
Ich werde nächstes Mal mit Lyx arbeiten, diese Formatierungen kosten einen immer noch eine Woche hinten rum wenn man eh keine Zeit mehr hat


Lasse Bierström

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Sammlung von Tipps für Beleg- und Diplomarbeiten
« Reply #4 on: January 31, 2010, 04:04:42 pm »
Quote from: Litschi
am besten in englisch schreiben da kann nix schiefgehn ;)

Ich habe einen meiner Belege auf englisch geschrieben und kannte dadurch auch andere Belege, die dort auf englscih geschrieben wurden. Glaub mir...da kann einiges schief gehen :-D

btw: "Ich"- und "Man"-Form gibts auch auf englisch ;)
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Quote from: Christian Morgenstern
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jleu

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Sammlung von Tipps für Beleg- und Diplomarbeiten
« Reply #5 on: January 31, 2010, 06:30:50 pm »
Wenn man nicht mit Word sondern mit LaTeX o..a. arbeiten will: Nicht erst während des Beleges damit anfreunden. LaTeX macht sich zwar ganz gut, ist am Anfang aber recht komplex und raubt einem Nerven, wenn man noch nicht ganz fit damit ist und die Zeit davonrennt.
Dieser Beitrag wurde maschinell erstellt und ist ohne Unterschrift gültig.

Lasse Bierström

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« Reply #6 on: January 31, 2010, 06:48:01 pm »
Ich würde meinen das gleiche gilt für Word :laugh:

Beispiel:
Wer von euch wusste, dass man, wenn man Bilder nur in die Datei verknüpft, um die Dateigröße im Word klein zu halten (da Word, bei mir jedenfalls ab einer bestimmten Dateigröße streikt), VOR dem Einfügen des ersten Bildes das Dokument zu speichern hat?! Wenn man einmal ein Bild eingefügt hat bevor man speichert, werden von Word nur noch mit dem "absoluten" Dateipfad Verknüpfungen erstellt. Speichert man es vorher, werden die Verknüpfungen mit dem "relativen" Dateipfad gespeichert. Das hat den Vorteil, dass man den kompletten Ordner irgendwo hin kopieren kann und Word dann mit dem relativen Dateipfad auch dort die Abbildngen in das Dokument laden kann.
Wenn man sowas, wie ich, erst kurz vorm Ende erfährt, hat man genau ein funktionierendes Word-Dokument :cry: und die Sicherheitskopien müssten erst umständlich wieder hergestellt werden.

Dafür ein herzliches DANKESCHÖN an die Lakaien des Wilhelm Flugsteig!! :happy:

PS: Würde solche Beispiele jetz mal nicht mit oben ergänzen, da es sonst eher eine Gebrauchsanleitung für Word würde^^
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Quote from: Christian Morgenstern
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Bommis

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« Reply #7 on: February 05, 2010, 06:56:01 pm »
Mein Betreuer hat meine Arbeit gestern korrigiert und hat so einiges gefunden. Ein paar Dinge zähle ich mal auf:

- Allgemein Beschreibungen wie "man", "es ist/wäre sinnvoll", "ungefähr", "etwas" etc. vermeiden. Bei dem "es ist sinnvoll" habe ich einen Totenkopf rübergemalt bekommen :)

- Wenn ihr eine relativ lange Aufgabe bekommen habt, dann sucht euch einen Schwerpunkt aus, auf den ihr genauer eingeht. Alles andere sollte dann dementsprechend kurz gehalten werden.

- In Formeln sollen die Zahlen nicht eingesetzt werden. Nur die symbolische Darstellung und das Ergebnis.

- Berechnungen nur dann ausführlich angeben, wenn es wirklich nötig ist.

- Jeder Satz sollte irgendeine Information vermitteln. Auch Sätze, die zur Überleitung ins nächste Kapitel gedacht waren, wurden bei mir gnadenlos weggestrichen.

- Darauf achten, dass Sätze nicht falsch verstanden werden können. Ich habe zum Beispiel geschrieben, dass in der Firma, wo ich arbeite versucht wird, etwas zu untersuchen. Da wurde mir dann gesagt, dass "versuchen" klingt so, als würden in der Firma ein paar Deppen rumsitzen die nix gebacken bekommen :)

- Sinnvolle Überschriften wählen. Keine Abkürzungen darin etc.

Ich glaube das wars erstmal...:pinch:
Einst fragte Gott die Steine: \"Wollt ihr U-Boot Kapitäne werden?\" Doch die Steine antworteten: \"Nein, wir sind nicht hart genug!\"

jleu

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Sammlung von Tipps für Beleg- und Diplomarbeiten
« Reply #8 on: February 06, 2010, 09:40:32 am »
Naja gut, wenn dein Betreuer das so sieht, kann man nix machen. Aber egal wie technisch und wissenschaftlich die Arbeit ist: gerade Dinge die den Lesefluss erleichtern, wie Übergänge und Ähnliches sollten schon vorhanden sein. Sonst kannste ja gleich Stichpunkte schreiben. Klar soll keine Bellestristik verfasst werden, aber das Auge und das Sprachgefühl lesen ja auch mit. Da hat aber jeder einen anderen Anspruch und man sollte vorher mit dem Betreuer abklären, wie seine/ihre aussehen.
Mir hat es geholfen, das erste fertige Kapitel schon vorher zur Probe vorzuzeigen. Dann bekommt man meistens Hinweise auf die gewünschte sprachliche Form.
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Bommis

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Sammlung von Tipps für Beleg- und Diplomarbeiten
« Reply #9 on: February 06, 2010, 05:19:06 pm »
Ich stimme dir zu und muss auch ehrlich zugeben, dass nach den Änderungen die Arbeit irgendwie komisch zu lesen ist :)
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IrrerIwan

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« Reply #10 on: February 11, 2010, 02:47:57 pm »
Hallo,

Ich bin mir grad nicht sicher ob gebräuchliche Abkürzungen wie z.B., bzw. und d.h. im Abkürzungsverzeichnis erläutert werden müssen oder einfach so verwendet werden können. Dasselbe bei bei SI- Einheiten wie Nm.

Wäre dankbar wenn da jmd ne Antwort weiß.

Gruß

Lasse Bierström

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« Reply #11 on: February 11, 2010, 03:42:45 pm »
Also solche Abkürzungen würde ich gar nicht verwenden. Gerade "bzw." und "d.h." würde ich immer ausschreiben.
Sowas wie z.B. habe ich nur in Klammern oder höchstens noch in Beschriftungen stehen...wo eben wenig Platz ist. Sollte man aber wenn möglich auch ausschreiben. Habt ja genug Platz in der Arbeit ;) "z.B." steht dann aber bei mir zumindest nicht mit im Akürzungsverzeichnis.


Abkürzungen am besten nur verwenden, wenn es ausgeschrieben einfach ein zu goßes Wort wäre und auch häufiger vorkommt. Wenn man in einem Kapitel hundert mal "Pharmazeutisch-Technische(r) Assistent(in)" liest wird man beim schreiben und lesen ja blöde...da kann man dann schon PTA schreiben^^ so mal als Beispiel. Das muss dann aber im Abkürzungsverzeichnis auch drin stehen (könnte ja auch Plasma-Auftragschweißen sein :D).
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Quote from: Christian Morgenstern
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jleu

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« Reply #12 on: February 11, 2010, 10:57:06 pm »
Mein Betreuer hat mir erklärt:

Abkürzungen die im Duden stehen und gebräuchlich sind, also z.B., bzw., usw., können sparsam verwendet werden. Diese müssen nicht im Abkürzungsverzeichnis aufgeführt werden, da sie ja zur Allgemeinbildung gehören. Alle anderen eingeführten Abkürzungen, selbstgewählt oder wie das "PTA-Beispiel" sollten in einem Verzeichnis aufgeführt werden.

Wie vorher aber schon gesagt wurde: Im Zweifelsfall den eigenen Betreuer fragen, da jeder so seine eigene Vorstellung hat und es keine allgemeingültigen Richtlinien dafür gibt.
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KleinerHugo

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« Reply #13 on: February 12, 2010, 06:14:59 am »
Hier hat Professor Stelzer mal für seinen Lehrstuhl alles zusammen gefasst. Vielleicht hilft das euch weiter.

Hinweise für Gestaltung für Diplomarbeiten und Belege
Ehemaliges FSR-Mitglied, Moderator

Fachschaftsrat Maschinenwesen
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Fahre nie schneller als dein Schutzengel fliegen kann.


Don´t Drink and Drive
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Lasse Bierström

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« Reply #14 on: February 24, 2011, 10:05:53 am »
LyX/TeX-Template gefunden und im ersten Beitrag ergänzt ;)
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Quote from: Christian Morgenstern
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