Author Topic: Lösungen zu den Prüfungskatalogen  (Read 5335 times)

Mischbeck

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Lösungen zu den Prüfungskatalogen
« on: July 16, 2009, 07:17:59 pm »
Hallo Leute,

da wir ja in diesem Semester einiges an Klausuren und Vorbereitungsfragen haben, dachte ich, wir sammeln mal das ganze in einem Thread.
Vielleicht finden sich einige, die etwas ergänzen, bzw. korrigieren (kann ja sein :-) wollen.

Ich fang mal mit LFF an. Ist noch nicht vollständig, aber besser als nix.
Bei Fragen, Ergänzungen, Korrekturen jederzeit gern an mich.

(Und wer runterlädt, kann sich ja auch dafür bedanken!) :-)

Viele Grüße

Mischbeck

edit: Hier jetzt die v2. Mit besten Dank an LordByron!
Niveau ist keine Creme!

LordByron

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« Reply #1 on: July 22, 2009, 03:26:55 pm »
Servus,

auch wenn es spät kommt Versuche ich mich mal noch mit einer Ergänzung. Natürlich kann diese hier auch offen als falsch kritisiert werden, wenn dem so ist, sonst "weiß" ich ja was falsches.

zu 1.) Ein Aspekt könnte sein, dass Anlagenbeschaffungskosten sind bei den FVW höher sind u.a. weil diese Verfahren einfach noch nicht so lange bekannt sind --> wenige Anlagen bisher hergestellt.

zu 3.) Ein Teil der Faser verläuft out-of-plane und trägt somit nicht zur Steifigkeit/Festigkeit in (Haupt)Belastungsrichtung bei. Außerdem werden die Hauptfasern durch die Nähfäden lokal belastet woraus sich ein gewellter Verlauf der Fasern ergibt und sie nicht mehr durchgehend parallel zur Belastungsrichtung sind.

zu 7.) Ist da nach Art der Bindung (Leinwand, Köper, Atlas) gefragt? Falls ja, würde ich für Köper plädieren, da es besser drapierbar ist als Leinwand, aber eine höhere Verschiebefestigkeit als Atlas besitzt. Und bei einem Rumpf sollte die Drapierbarkeit von Köper ausreichen denk ich.

zu 8.) RTM: Harzeinfluss nur durch Druck / zweiteilige Formen --> Lufteinschlüsse möglich aber zwei gute Oberseiten
VARTM: Harz wird eingedrückt und vom Vakuum angesaugt / einteilige Formen + Vakuumsack --> keine Lufteinschlüsse möglich aber nur eine gute Oberseite

scopy

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« Reply #2 on: July 22, 2009, 06:04:52 pm »
Quote from: LordByron
zu 8.) RTM: Harzeinfluss nur durch Druck / zweiteilige Formen --> Lufteinschlüsse möglich aber zwei gute Oberseiten
VARTM: Harz wird eingedrückt und vom Vakuum angesaugt / einteilige Formen + Vakuumsack --> keine Lufteinschlüsse möglich aber nur eine gute Oberseite

Nur weil ich's grad im Skript aufgeschlagen hab, eine kleine Korrektur:

RMT ist sehrwohl mit Druck UND Vakuum und eben mit einer zweiteiligen Form, die dann evakuiert und anschlließend aufgeheizt wird.

Das VARTM is prinzipiell das gleiche, nur dass eben mit einer einseitigen Form und einer Vakuumfolie gearbeitet wird und die Aushärtung "out-of-autoclave" (Skript) stattfindet.

Vor- und Nachteile.......stehen im Skript ;)
Wollen ist Können!

AcroDirki

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Lösungen zu den Prüfungskatalogen
« Reply #3 on: July 22, 2009, 07:53:43 pm »
RTM wird entgegen der Darstellung im Skript als Verfahren bezeichnet, anerkannt, gerüchtelt, wo das Harz nur mittels Überdruck rein kommt. VARTM heißt gerade deswegen ja Vakuum Assisted - RTM, weil eben der Einsatz vom Vakuum den grundlegenden Unterschied zum RTM aus macht.

Dies ist insofern logisch mit der Fragestellung unter 8. zu verknüpfen, dass die VARTM-Bauteile erstens höhere Faservolumenanteile, und zweitens bessere Oberflächengüten aufweisen als ein RTM-Bauteil, begründet dadurch, dass aufgrund des Vakkuumeinsatzes die Formhälften gegeineinander gedrückt werden. Beim RTM passiert das nicht, dort ist die letztliche Dicke des Laminats gerade deshalb nicht besser einstellbar, weil der Innendruck die Hälften geringfügig auseinander zwingt. Es kommt darum zu kleineren erzielbaren Faservolumengehalten bei RTM-Bauteilen.

Scopi hat in sofern Recht, dass beim VARTM je nach Bedarf auch eine Häfte mit ner kostengünstigeren Vakuumfolie abedeckt werden kann, sofern nur an einer Seite des Bauteils eine sehr gute Oberflächengüte gefordert wird.

Der 2. Unterschied ist, dass VARTM auch ohne Autoklaven auskommt.

Diese beiden Tatsachen, und die, dass durch das VARTM keine Luftblasen entstehen können, veranlassen führende Segelflugzeughersteller ihre Tragflächenschalen mit Vakuuminjektionsverfahren zu bauen. ...um mal über den Tellerand zu kommen...

Jetzt noch was anderes:

In Frage 4 ist meiner Meinung nach schon die Fragestellung falsch.

Begründung:

Ich gehe davon aus, dass sich die Frage auf Abformungen bezieht, die laminert werden.
Wenn ich ein Bauteil (welches ich "reproduzieren" will) habe, mit einem gegebenen kleinen Mittel-Raidus von, sagen wir 5 mm und ich davon eine Positivabfomung mache, wird doch der Radius in der Positivform, weil sie innen liegt, noch kleiner (z.B. 3mm) - folglich auch schwieriger zu laminieren. Mache ich aber eine Negativabformung, wird der Radius in der Form größer (z.B. 7mm), es wird leichter zu fertigen.
Hier gab das wohl beim Fragesteller ne kleine Verwechselung.

Mein Tipp für die Prüfung:
"Es ist die Abformungsrichtung zu wählen, bei der die Radien erhöht werden. Negativabformungen erhöhen die Entformbarlkeit, welche durch das Schrumpfverhalten beim Aushärten begünstigt wird."

@ Mischbeck:

In Frage 7 liegst du schon dicht dran, aber bedenke weiterhin, dass du einen Flugzeugrumpf, an den untern anderem ein möglichst geringes Gewicht als auch die Kraftleitung zum Leitwerk gefordert wird, beachten sollst. Kein Kleinflugzeugbauer nimmt da NUR Köpergewebe ;)
Fly hard


bluefox

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« Reply #4 on: July 22, 2009, 08:03:47 pm »
5. is auch net so toll beantwortet...
Es Wird ja nach dem Werkstoff gefragt...
Aber des steht ja zum Glück im Skript bzw im Vortrag...
Also dann viel Erfolg für morgen!

scopy

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« Reply #5 on: July 22, 2009, 08:17:52 pm »
Quote from: AcroDirki
"Manche nehmen das Skript so ernst wie ne Bibel, anderen ist der Jahresvorrat an Klo-Papier gesichert."

RTM wird entgegen der Darstellung im Skript als Verfahren bezeichnet, anerkannt, gerüchtelt, wo das Harz nur mittels Überdruck rein kommt. VARTM heißt gerade deswegen ja Vakuum Assisted - RTM, weil eben der Einsatz vom Vakuum den grundlegenden Unterschied zum RTM aus macht.

So pauschal kann man das auch nicht sagen. Ich denke die Verfahrensgrenzen verfließen grade in der Hinsicht schon sehr stark:
http://en.wikipedia.org/wiki/Transfer_molding
(viel Spaß beim lesen!!!)

Jetzt stellt sich wieder die Frage, hat Wikipedia recht? Wer schreibt den Artikel in Wikipedia und sind wir allein im Universum?

Ich denke für die morgige Prüfung braucht man ein Skript ein bisschen Ahnung und sollte lesen können.

Von meiner Seite auch viel Erfolg morgen!
Wollen ist Können!

AcroDirki

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« Reply #6 on: July 22, 2009, 08:47:18 pm »
Unter deinem Link habe ich das hier gefunden:

"In RTM the resin is injected or drawn into a mold, which contains the fibres, from a homogeniser under low pressure. The mold can be made from composites for low production cycles or with aluminium or steel for larger production. The differences between the two types being that metal has better heat transfer, hence quicker cycle times; metal lasts longer and deforms less, but at a higher cost. The main problem with this production route is that air can be trapped in mold and hence a method must be incorporated for allowing this air to escape. A number of solutions to the problem exist including extending one level of reinforcement beyond the cavity (with a 25% resin loss), appropriate vents and creating a vacuum in the mold (which also improves quality). Larger structures, better properties (less movement of fibres), increased flexibility of design and lower cost are some of the advantage this process has over compression molding due mainly to the low pressure injection. Other benefits include rapid manufacture, not labour intensive, ability to vary reinforcements easily or include cores such as foam and produce low and high quality products."

Diese Lösung würde ich als VARTM bezeichnen :) Andernfalls wär die Namensgebung für das VARTM nicht nur didaktisch unklug, sondern auch überhaupt nicht abgrenzend vom RTM.
Fly hard


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« Reply #7 on: July 17, 2013, 09:20:54 pm »
Hallo miteinander,

momentan stehe ich bei Luftfahrzeugfertigung vor einem kleinen Dilemma. Die 8 Fragen auf Prof. Wolf seiner HP sind ja schön und gut, aber eben nur Beispiele, wie die Fragen gestellt werden. Es gibt ca. eine Millionen weitere Fragen, die nicht durch erarbeiten dieser Aufgaben beantwortet werden können und das Skript ist nicht gerade spitzenmäßig. Genau diese Aufgaben werden so nicht vorkommen. Meine Frage:
Wie soll ich mich (als Fernstudent) auf diese Klausur vorbereiten?
Gibt es eine Möglichkeit an die Seminarvorträge der Präsenzstudenten zu kommen oder kann mir jemand die Vorträge zukommen lassen?
Wäre für jeden Tipp dankbar! :(

yay

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« Reply #8 on: July 18, 2013, 09:49:45 am »
Die Vorträge sind alle im Netz auf der CAS-Seite hochgeladen worden und können heruntergeladen werden. Ansonsten hat sich Prof. Wolf in allen Prüfungen ans Skript gehalten- wenn man das lernt, ist man gut vorbereitet. Die einzelnen Verfahren kann man sich zur Not auch im Internet nochmal zu Gemüte ziehen- wichtig ist zu wissen, wo was steht im Skript, da die Prüfung (zumindest bei den Präsenzstudenten) mit Unterlagen ist! Und auch deshalb- sind einige Fragen sicher mehr zum denken gedacht- und weniger um auswendig gelerntes wiederzugeben...
Viel Erfolg!