Author Topic: TeX Rubrik?  (Read 23964 times)

molle

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TeX Rubrik?
« Reply #15 on: January 10, 2007, 08:31:27 am »
Quote from: nyphis
@molle ...
 
häng' doch einfach mal die fertige PDF-Datei hinten dran ... denn das zeigt am Besten was man mit dieser handvoll Befehle erreichen kann ...


Das würd ich ja gern, aber da müsst ich die ja erst erstellen, hochladen und verlinken *würg* - gibts da nicht ne einfachere möglichkeit ;)
 

Quote from: nyphis

bevor wir das Ganze beginnen sollten wir aber vielleicht noch mal gut nachdenken, wie wir das Ganze am Anfang aufteilen ...
  • [latex]\LaTeX[/latex]-Einleitung
    der Artikel oben
    .
  • [latex]\LaTeX[/latex]-Grundlagen und Befehle
    .
  • Aufbau von Dokumenten und Textformatierung
.
  • mathematische Formeln in [latex]\LaTeX_{2}\epsilon[/latex]
denn zu Beginn sollte schon ein bissl Material da sein, um die Leute nicht in ein tiefes Loch zu stürzen, wenn sie sich doch überwinden sich mal mit LaTeX zu beschäftigen ... vielleicht könnte man da auch schon eine Art Wissensdatenbank anlegen?


Ich dachte erst an eine Aufteilung nach dem Befehlssatzschema von Latex, also etwas wie

  • Einleitung
  • Drumherum (Programme, kleine Hilfen etc. )
  • Präambel
  • Fließtext
  • Verzeichnisse (Quellen, Abkürzungen, Tabellen, Bilder, Index)
  • Einsteiger
  • Fortgeschrittene


so etwas in der art. Aber je mehr ich drüber nachdenke gefällt mir Deine auch immer mehr. Da fehlt nur irgendwie eine Unterteilung in Richtung Anfänger/Fortgeschrittene, die sollte schon da sein - sonst kommt man bei der beschreibung der einfachsten Befehle vom hundertsten ins tausendste.

Und wegen dem Beispielcode - der war so gedacht als letzter Teil der Einleitung, also der sollte nicht für sich allein stehen. Sollte nur das etwas hilflose Beispiel vom Anfang ersetzen.

Aber ich finds schonmal echt klasse, dass ihr sowas jetzt wirklich machen wollt! Freut mich echt :)

molle

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TeX Rubrik?
« Reply #16 on: January 11, 2007, 04:24:15 pm »
[latex]Jedes \LaTeX-Dokument verfügt über einen Header, oder die sog. Präambel. Darin werden verschiedene Definitionen getroffen, die i.d.R. das globale Aussehen des Dokuments beeinflussen.
Präambeldefinitionen sehen immer folgendermaßen aus:
\begin{verbatim}
\usepackage[option]{paket}
\end{verbatim}
Damit weiß MiKteX beim "`compilieren"', dass das Paket "Paket" mit der optionalen Angabe von "option" geladen werden soll.
Möchte ich beispielsweise meine Gliederungspunkte im Inhaltsverzeichnis als Links auf die entsprechende Stelle im Text erhalten, so genügt folgender Aufruf:

\begin{verbatim}
\usepackage[colorlinks=true]{hyperref}
\end{verbatim}
Das Paket \emph{hyperref} verlinkt automatisch alle Gliederungspunkte im Inhaltsverzeichnis auf die entsprechende Seite. Außerdem werden auch Quellenangaben und Querverweise entsprechend gekennzeichnet.\\
Die Option \emph{colorlinks=true} schaltet die normalerweise erscheinenden Kästchen um diese Links aus und setzt stattdessen sämtliche links in eine eigene Farbe (sieht besser aus). Die Farben werden selbstverständlich nicht mit gedruckt (oder irre ich mich da?). \\

Anm.: Diese Angabe sollte bei Verwendung immer als letzte in der Präambel erscheinen, da sie sich mit anderen, das Inhaltsverzeichnis etc. betreffenden Paketen nicht so gut versteht\\
Sämtliche Pakete gibt es frei im Internet, die meisten und gebräuchlichsten installiert MikTeX allerdings schon automatisch mit. Für jedes Paket existiert außerdem eine ausführliche Beschreibung im Ordner Dein"|Miktex"|ver"|zeich"|nis/doc/la"|tex/paket"|name.\\
In jedem Dokument sollten allerdings folgende Standardpakete geladen werden:
\begin{verbatim}
\usepackage[ngerman]{babel}   \usepackage[latin9]{inputenc}   \usepackage[T1]{fontenc}
\end{verbatim}
Die Beschreibung dazu findest im Beispieldokument.\\
Ebenfalls in die Präambel gehören z.\,B. die Angaben für die Titelseite (Autor, Titel, Datum etc.). Dafür gibt es folgende Befehle:
\begin{verbatim}
\title{Ich bin ein Titel}   \author{molle}   \date{Dresden den \today}
\end{verbatim}
Definitionen für die (globale) Gestaltung der Kopf- und Fußzeilen sind hier ebenfalls unterzubringen. Dafür gibt es übrigens ein sehr schönes Paket:
\begin{verbatim}
\usepackage{scrpage2}
\end{verbatim}
Die optionen und Festlegungen dafür findest Du in der entsprechenden Paketbeschreibung. Damit hast Du auf jeden Fall ein schweres Werkzeug für Kopf- und Fußdefinitionen in der Hand!\footnote{werde noch ergänzen}
[/latex]

nyphis

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« Reply #17 on: January 12, 2007, 09:08:41 am »
Quote from: molle
Das würd ich ja gern, aber da müsst ich die ja erst erstellen, hochladen und verlinken *würg* - gibts da nicht ne einfachere möglichkeit ;)

nein ... aber so kann man dem Nutzer am einfachsten zeigen, wie effektiv LaTeX is ...
und Du machst Dir die Arbeit ja auch nur einmal ;)
 


Quote from: molle
Ich dachte erst an eine Aufteilung nach dem Befehlssatzschema von Latex, also etwas wie
  • Einleitung
  • Drumherum (Programme, kleine Hilfen etc. )
  • Präambel
  • Fließtext
  • Verzeichnisse (Quellen, Abkürzungen, Tabellen, Bilder, Index)
  • Einsteiger
  • Fortgeschrittene
so etwas in der art. Aber je mehr ich drüber nachdenke gefällt mir Deine auch immer mehr. Da fehlt nur irgendwie eine Unterteilung in Richtung Anfänger/Fortgeschrittene, die sollte schon da sein - sonst kommt man bei der beschreibung der einfachsten Befehle vom hundertsten ins tausendste.

naja ... meine Einteilung sollte so aussehen, dass das die ersten 4 gepinnten Themen im Forum sein würden ... also das was ganz oben als Wichtig: steht ...

wie man das dann in den einzelnen Themen unterteilt, dass soll damit noch nicht feststehen ... aber das ist für den Leser schon mal eine schnelle Orientierung ...



Quote from: molle
Und wegen dem Beispielcode - der war so gedacht als letzter Teil der Einleitung, also der sollte nicht für sich allein stehen. Sollte nur das etwas hilflose Beispiel vom Anfang ersetzen.

das können wir ruhig so machen ... möglichst einfach und dann noch die dazugehörige PDF anhängen ...




ich würde aber davon absehen, ganze Texte in LaTeX zu schreiben ... das sieht zwar toll aus, geht aber ganz schön auf die Datenleitung des FSR ... denn jeder Leser darf sich dann dieses Bild "runterladen" bevor es im Forum angezeigt wird ...
schöne Grüße,
Martin Heinze[INDENT][align=left]Eine Frau sagt mehr als tausend Worte ...
[/align]
 
[/INDENT]

molle

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« Reply #18 on: January 12, 2007, 09:40:09 am »
Quote from: nyphis
nein ... aber so kann man dem Nutzer am einfachsten zeigen, wie effektiv LaTeX is ...
und Du machst Dir die Arbeit ja auch nur einmal ;)


Hast ja Recht ;) Bleibt wohl nix anderes übrig - von nix kommt ja bekanntermaßen auch nichts :P

Quote from: nyphis

naja ... meine Einteilung sollte so aussehen, dass das die ersten 4 gepinnten Themen im Forum sein würden ... also das was ganz oben als Wichtig: steht ...


Muss ich dir auch Recht geben, als Übersicht ist Deine Einteilung wirklich besser geeignet. Meine Sachen könnte man ja dann als Unterforen anlegen. Allerdings vermisse ich bei Dir noch so etwas wie "kleine Hilfsprogramme", und "Mathematische Formeln" würde ich auch nicht als ein Hauptthema setzen, sondern dann eher in den Hauptteil mit einarbeiten.

Quote from: nyphis

ich würde aber davon absehen, ganze Texte in LaTeX zu schreiben ... das sieht zwar toll aus, geht aber ganz schön auf die Datenleitung des FSR ... denn jeder Leser darf sich dann dieses Bild "runterladen" bevor es im Forum angezeigt wird ...


3:0 für Dich :P Außerdem hab ich auch gemerkt, sobald etwas länger wird als eine normale Seite Text, versucht das plugin den Teil von Seite 2 über die erste Seite zu legen, sodass das Lesen unmöglich wird. Seitenumbruch kennt er nicht hier im Forum (ist ja auch verständlich).
Was ich auch noch gemerkt habe, in der verbatimumgebung kennt das Plugin keinen Zeilenumbruch über "Enter". Das könnte vielleicht mal Probleme machen. Schließt man die verbatim Umgebung und beginnt eine neue für die nächste Zeile, gibt es eine Zeile Zwischenraum... Aber das nur so am Rande.

So, ich mach nochmal den überarbeiteten Vorschlag für die Gliederung bis jetzt:

  • [latex]\LaTeX[/latex]-Einleitung
  • [latex]\LaTeX[/latex]-Grundlagen und Befehle
    a) Wie sieht ein Befehl aus?
    b) Grundlagen (Die wichtigsten Befehle im Überblick?)

  • Aufbau von Dokumenten und Textformatierung

a) Header
b) Fließtext (evtl. nochmal in diverse Umgebungen unterteilt (Tabellen, Mathematikumgebung, verschiedene Dokumentenklassen)
c) Verzeichnisse (Literatur, Abkürzungsverzeichnis, Tabellen/Abb.verzeichnis, index etc.)
  • Nützliche Werkzeuge (freeware, makros, konvertierungsdinge,endnote?)

Steht zur Diskussion :)

nyphis

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« Reply #19 on: January 13, 2007, 03:33:00 pm »
ich hab' die Frage von xxx mal in die TeX-Spielwiese verschoben ...


________________________________________________________________________



Quote from: molle
So, ich mach nochmal den überarbeiteten Vorschlag für die Gliederung bis jetzt:
  • [latex]\LaTeX[/latex]-Einleitung
  • [latex]\LaTeX[/latex]-Grundlagen und Befehle
    a) Wie sieht ein Befehl aus?
    b) Grundlagen (Die wichtigsten Befehle im Überblick?)
  • Aufbau von Dokumenten und Textformatierung

a) Header
b) Fließtext (evtl. nochmal in diverse Umgebungen unterteilt (Tabellen, Mathematikumgebung, verschiedene Dokumentenklassen)
c) Verzeichnisse (Literatur, Abkürzungsverzeichnis, Tabellen/Abb.verzeichnis, index etc.)
  • Nützliche Werkzeuge (freeware, makros, konvertierungsdinge,endnote?)
Steht zur Diskussion :)

ja ... gefällt erstmal soweit ...

vielleicht könnte man unter  [latex]\LaTeX[/latex]-Grundlagen und Befehle noch einen Teil c) mathematische Formeln in [latex]\LaTeX[/latex] aufnehmen
schöne Grüße,
Martin Heinze[INDENT][align=left]Eine Frau sagt mehr als tausend Worte ...
[/align]
 
[/INDENT]

molle

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« Reply #20 on: January 13, 2007, 03:35:04 pm »
Also nyphis hat wohl die beiden Einträge hier in die TeX-Spielwiese verschoben (Eintrag von xxx und meine Antwort).

Ansonsten jep - die mathematischen Formeln hab ich ganz vergessen wieder einzubaun. klingt gut soweit!

molle

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TeX Rubrik?
« Reply #21 on: January 13, 2007, 06:26:25 pm »
Da hier im Maschinenbauforum die Nachfrage nach mathematischen Formeln offensichtlich enorm ist ;) gibts jetzt mal eine kleine Übersicht.
Um eine Formel setzen zu können, kannst Du folgendermaßen vorgehen:
    [1.] Formel zwischen zwei $ Zeichen setzen
    [2.] Formel zwischen \( und \) oder \begin{math} und \end{math}
    [2.] Die equation - Umgebung verwenden

1. oder 2. Solltest Du verwendet, wenn Du mathematische Symbole oder kleinere Formeln im Fließtext einbaust, willst Du eine nummerierte Formel erstellen, benutzt Du 2. Die Nummerierung erfolgt automatisch und absolut stilkonform.

Jetzt einige Beispiele:

Einfach geht es los mit dem Pythagoras
Code: [Select]

\begin{equation}
c=\sqrt{a^2+b^2}\qquad oder \qquad a^{2}+b^{2}=c^{2}
\end{equation}

Führt zum Ausdruck:

[latex]\begin{equation}
c=\sqrt{a^2+b^2}\qquad oder \qquad a^{2}+b^{2}=c^{2}
\end{equation}[/latex]

Wie ihr seht, ist es bei Potenzen, die aus nur einem einzigen Buchstaben/Zahl bestehen egal, ob ihr sie in geschweifte Klammern setzt, oder nicht.

Dieser Ausdruck gilt im Übrigen [latex]$\forall a,b,c \in \mathbf{R^+}$[/latex]. Erzeugt mit dem Code:
Code: [Select]

$\forall a,b,c \in \mathbf{R^+}$

Ganz einfach eigentlich, oder? Die meisten befehle sind schon fast so intuitiv, dass man schon wieder nicht drauf kommt, wenn man sie nicht kennt.

Ihr könnt übrigens sämtliche Befehle verschachteln, also Wurzeln unter Wurzeln, Potenzen in Potenzen oder sonstwo.

Für alle Freunde der Ableitungen gibt es hier eine elementare Regel für [latex]$y=f(u)$[/latex]und [latex]$u=g(x)$[/latex] gilt:

[latex]
\begin{equation}
\frac{\mathrm{d}y}{\mathrm{d}x}=\frac{\mathrm{d}y}{\mathrm{d}u}\cdot\frac{\mathrm{d}u}{\mathrm{d}x}
\end{equation}[/latex]

Code: [Select]

\begin{equation}
\frac{\mathrm{d}y}{\mathrm{d}x}=\frac{\mathrm{d}y}{\mathrm{d}u}\cdot\frac{\mathrm{d}u}{\mathrm{d}x}
\end{equation}

Vektoren werden ebenso einfach erzeugt:

[latex]\begin{equation}\vec F_{Res}=\sum_{i=1}^{n}\vec{F_i}\end{equation}[/latex]
Code: [Select]

\begin{equation}
\vec F_{Res}=\sum_{i=1}^{n}\vec{F_i}
\end{equation}

Im Fließtext, also zwischen den Dollarzeichen würde hier i=1 und n neben dem Summenzeichen stehen (recht unten bzw. oben), um ein Auszeichnung der aktuellen Zeile durch erhöhten Zeilenabstand nach oben und unten zu verhindern (Kann das der Formeleditor? :P).

Für alle Liebhaber der technischen Mechanik gibt es hier auch mal den Satz von CASTIGLIANO. Demzufolge ist die Verschiebung an einer Stelle eines statisch bestimmten Systems gleich der partiellen Ableitung der linearelastischen Verzerrungsenergie nach der Kraft an dieser Stelle:

[latex]
\begin{eqnarray}
\lefteqn{ \nu_k=\frac{\partial U}{\partial F_k}=\sum_{i=1}^{n} \int\limits_{(l_i)}{} \biggl[  \frac{M_{bxi}}{(EI_{xx})_i}\frac{\partial M_{bxi}}{\partial F_k}+\frac{M_{byi}}{(EI_{yy})_i}\frac{\partial M_{byi}}{\partial F_k}+\frac{M_{ti}}{(GI_{t})_i}\frac{\partial M_{ti}}{\partial F_k}+{} }
\nonumber\\
& &{}+\frac{F_{Li}}{(EA)_i}\frac{\partial F_{Li}}{\partial F_k}+\kappa_{xi}\frac{F_{Qxi}}{(GA)_i}\frac{\partial F_{Qxi}}{\partial F_k}+\kappa_{yi}\frac{F_{Qyi}}{(GA)_i}\frac{\partial F_{Qyi}}{\partial F_k} \biggr] ds_i
\end{eqnarray}
[/latex]

Folgender Code ist dafür notwendig:
Code: [Select]

\begin{eqnarray}
\lefteqn{ \nu_k=\frac{\partial U}{\partial F_k}=\sum_{i=1}^{n} \int\limits_{(l_i)}{} \biggl[  \frac{M_{bxi}}{(EI_{xx})_i}\frac{\partial M_{bxi}}{\partial F_k}+\frac{M_{byi}}{(EI_{yy})_i}\frac{\partial M_{byi}}{\partial F_k}+\frac{M_{ti}}{(GI_{t})_i}\frac{\partial M_{ti}}{\partial F_k}+{} }
\nonumber\\
& &{}+\frac{F_{Li}}{(EA)_i}\frac{\partial F_{Li}}{\partial F_k}+\kappa_{xi}\frac{F_{Qxi}}{(GA)_i}\frac{\partial F_{Qxi}}{\partial F_k}+\kappa_{yi}\frac{F_{Qyi}}{(GA)_i}\frac{\partial F_{Qyi}}{\partial F_k} \biggr] ds_i
\end{eqnarray}

Hier wurde nun eine eqnarray Umgebung gewählt, da die Formel über mehrere Zeilen geht. Der Befehl \nonumber exekutiert die Gleichungsnummerierung für die erste Zeile (die eigentlich da wäre!). \\ setzt den Zeilenumbruch. Hierbei ist unbedingt zu beachten, dass LaTeX beim Setzen von automatisch angepassten Klammern wie \left( oder \right] beim umspringen über eine Zeile Probleme macht. Bitte nehmt deshalb wie in diesem Beispiel die manuell gesetzten großen Klammern wie \bigl, \Bigl, \biggl, \Biggl, in Verbindung mit dem Klammertyp und den entsprechenden rechten Klammern \bigr etc.

Matrizen sind ebenfalls einfach zu handeln! Schauen wir uns doch mal den räumlichen Spannungszustand an:

[latex]
\begin{equation}
\mathrm{\Psi} =
\left[\begin{array}{ccc}
\sigma_xx   & \tau_{xy}    & \tau_{xz} \\
\tau_{yx}   & \sigma_{yy} & \tau_{yz}    \\
\tau_{zx} & \tau_{zy}    & \sigma_{zz} \\
\end{array}\right]
\end{equation}
[/latex]
Code: [Select]

\begin{equation}
\mathrm{\Psi} =
\left[\begin{array}{ccc}
\sigma_{xx}  & \tau_{xy}    & \tau_{xz}  \\
\tau_{yx}    & \sigma_{yy}  & \tau_{yz}  \\
\tau_{zx}    & \tau_{zy}    & \sigma_{zz}  \\
\end{array}\right]
\end{equation}

Die Arrayumgebung funktioniert dabei ganz ähnlich der Tabularumgebung.

Wer vielleicht doch lieber Wahrscheinlichkeiten bestimmt, sollte mit der entsprechenden Notation unbedingt vertraut sein ;) So findet sich hier z.B. die Wahrscheinlichkeitsfunktion fx der hypergeometrischen Verteilung:

[latex]
\begin{equation}
f_X=\frac{{ M \choose k} { N-M \choose n-k}}{{N \choose n}}
\end{equation}[/latex]

mit dem Code:
Code: [Select]

\begin{equation}
f_X=\frac{ { M \choose k} { N-M \choose n-k} } { {N \choose n} }
\end{equation}

Zum Absschluss noch eine Formel, die ich in meiner Mathe II Prüfung wohl hätte besser verinnerlicht haben sollen :P Es ging um Konfidenzintervalle:

[latex]
\begin{equation}
\underbrace{T_{1,2}=\frac{n}{n+z_{\gamma}^{2}} \left( \overline{X}+\frac{1}{2n}z_{\gamma}^{2} \mp z_{\gamma}\sqrt{\frac{\overline{X}(1-\overline{X})}{n}+\left( \frac{1}{2n}z_{\gamma} \right)^2 }\right)}_{was\quad war\quad das\quad doch\quad gleich?\quad :P}
\end{equation}
[/latex]


Noch Fragen? :)

in eigener Sache: Ich übernehme keine Verantwortung für die Richtigkeit der oben beschriebenen Formeln - bitte schaut lieber in eure Formelsammlungen!!

molle

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« Reply #22 on: January 14, 2007, 04:27:43 pm »
Verzeichnisse

Beim Erstellen von größeren Dokumenten kommt man um die Erstellung von Verzeichnissen nicht herum. Hier sollen jetzt ein paar (und in Zukunft möglichst alle) Verzeichnisarten abgehandelt werden. Ihr werdet schnell sehen, dass mit ein paar einfach Befehlen in [latex]\LaTeX[/latex] die Arbeit von 4-5h W.oR.d getan ist. Und das ohne Nerven zu lassen und das Risiko auf sich zu nehmen, das gesamte Dokument in seinen Grundfesten zu demontieren ;)

Verzeichnisse können sein:

    [1.] Literaturverzeichnis*
    [2.] Abbildungs- und Tabellenverzeichnis*
    [3.] Abkürzungsverzeichnis
    [4.] Index*
    [5.] Inhaltsverzeichnis


Die mit *- gekennzeichneten Verzeichnisse werden hier genauer behandelt. (Erweiterung jederzeit möglich!)

Wie ein Inhaltsverzeichnis erstellt wird, habt ihr sicher schon in einem der Beispieldokumente hier gesehen - deswegen werde ich jetzt hier nicht nochmal genau darauf eingehen.

1. Literaturverzeichnis

Für die Erstellung eines Literaturverzeichnisses gibt es in [latex]\LaTeX[/latex] verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste und schnellste ist folgende:

[latex]
\begin{thebibliography}{99}
\bibitem{Schatt}
Werner~Schatt, Hartmut~Worch (Hrsg.): \textit{Werkstoffwissenschaft }
Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Stuttgart, 8.Auf"|lage (1996)
\end{thebibliography}
[/latex]

Code: [Select]

\begin{thebibliography}{99}
\bibitem{Schatt}
Werner~Schatt, Hartmut~Worch (Hrsg.): \textit{Werkstoffwissenschaft}
Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Stuttgart, 8.Auf"|lage (1996)
\end{thebibliography}

Ihr setzt also die sog. thebibliography - Umgebung. Das Argument dahinter gibt an, wieviele Einträge ihr euch maximal zur Verfügung stellt, in diesem Fall 99. mit dem Befehl \bibitem definiert ihr einen Eintrag, der Zeichensatz dahinter ist euer Kürzel für Zitate im Fließtext. So kann ich die genannte Quelle im Text so zitieren: Nach \cite{Schatt} gibt es 14 verschiedene Bravaisgitter. Danach folgt der eigentliche Eintrag mit eurer Formatierung der einzelnen Bestandteile. Hier ist der Titel des Buches kursiv gesetzt. Das Wort "Auflage" habe ich mit dem Befehl "| versehen, damit in diesem speziellen Fall keine Ligatur entsteht. Mikrotypographisch korrekt sollte bei solchen zusammengesetzten Substantiven keine Ligatur auftreten. Vergleicht mal: [latex]Auflage oder Auf"|lage?[/latex].
Die Literaturstellen werden automatisch alphabetisch geordnet, und die entsprechenden Nummern im Text an die Stelle mit den Zitataufrufen gesetzt - sehr komfortabel!

Allerdings funktioniert das Erstellen solcher Verzeichnisse auch noch wesentlich eleganter. Was ist z.B. wenn ihr aus Büchern, Artikeln, Konferenzvorträgen etc. zitiert? Jedesmal die entsprechende Formatierung einzutippen ist doch auch etwas mühsam. Außerdem verliert man so schnell den Überblick. Was ist außerdem, wenn euer Prof. mit dem Stil der Literaturangaben nicht zufrieden ist, und euch auffordert die Literaturstellen z.B. so zu gestalten: [Sch96]. Alles neu formatieren? Arme Sau :P
Abhilfe schafft da die Erstellung einer kleinen "Literatur-Datenbank".
Ihr legt euch eine Datei mit dem Namen "bibliography.bib" an, die ihr in euer TeX-Projekt Verzeichnis kopiert. diese Datei könnt ihr jetzt ebenfalls mit TeXnicCenter öffnen. Jetzt könnt ihr Literatureinträge nach diesem Schema anlegen:
Code: [Select]

%Ein Buch:
@book{Thele1,
author={Torsten Thelemann},
title={Die LTCC Technologie als Basis von sensorischen, aktorischen und fluidischen Komponenten für Mikrosysteme},
publisher={ISLE},
isbn={3-938843-14-4},
year={2006}
}
%Ein Artikel aus einer Fachkonferenz:
@article{Schlo1,
author={Schlottig},
title={Modeling LTCC-based Microchennels Using a Network Approach},
year={2006},
journal={ESCT}
}
%Der Horror in jedem Literaturverzeichnis: Eine URL
@misc{goodfellow,
author={Goodfellow},
key={Goodfellow GmbH},
adress={Postfach 13 43 BAD NAUHEIM D-61213 Deutschland},
url={http://www.goodfellow.com},
HOWPUBLISHED = {Website},
NOTE         = {Verfügbar online unter \url{http://www.goodfellow.com};
                zuletzt besucht am 20. Dezember 2006}

}

@book gibt hier an, dass es sich um ein Buch handelt ;) Danach folgt die öffnende geschweifte klammer, die den ganzen Eintrag umschließt. Direkt danach steht Dein Kürzel zum Zitieren der entsprechenden Stelle im Text (wieder zu erreichen mit \cite{Thele1} für den ersten hier genannten Eintrag.
Je nach Typ der Stelle sind verschiedene Angaben zwingend erforderlich, für ein Buch z.B. Autor, Titel, Verlag und Jahr! (Wenn ich mich grad richtig erinnere? Jedenfalls spuckt latex einen Fehler aus, wenn ihr etwas Essenzielles vergesst!).
Wenn ihr eure Literatur so erstellt eingegeben habt, fügt ihr an der Stelle des Textes an der das Literaturverzeichnis entstehen soll das hier ein:
Code: [Select]

\nocite{*}
\bibliographystyle{gerabbrv}
\bibliography{bibliography}

Der Befehl \nocite{*} sorgt dafür, dass alle Literaturstellen im Verzeichnis erscheinen, die ihr eingetragen habt. Ohne diesen Befehl erscheinen nur die im Text zitierten!
Die zweite Zeile legt den Stil des Verzeichnisses an (ob nummeriert, oder [Sch96], oder /Sch96/ oder oder oder...). Hier ist eine einfache Nummerierung gewählt.
Zeile drei erstellt das Verzeichnis. Die Art des Stils legt außerdem Dinge fest wie: unterschiedliche Auszeichnungen für die versch. Literaturtypen (Buch, Artikel etc.), Autor in Kapitälchen o.ä., Kürzung des Vornamens des Autors auf den/die Anfangsbuchstaben des/der Vornamen uvm.
Zu beachten ist aber unbedingt, dass ihr hier keine einzige Literaturstelle finden werdet, ohne vorher BibTex aufzurufen (im TeXnicCenter unter "Ausgabe" --> "BibTex"). Dieser Aufruf erzeugt die Datei "bibliography.bbl", in der unter Berücksichtigung des eingestellten Stils alle Literaturstellen ordnet und erstellt. Aus dieser Datei wird dann das Verzeichnis geladen. Die Einträge sehen genauso aus, wie weiter oben beschrieben (mit \bibitem etc.).

Noch Professionellere Literaturverzeichnisse kann man mit mächtigen tools wie Endnote erzeugen. Dort kann man sich seine Literaturdatenbank Programmintern anlegen, und sich dann ausgeben lassen. Ich will hier aber nicht weiter darauf eingehen.

2. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Häufig in Diplom- oder Doktorarbeiten werden solche Verzeichnisse gefordert. Die Erstellung mit LaTeX ist enorm einfach:
Code: [Select]

% Tabellenverzeichnis:
\listoftables

% Abbildungsverzeichnis:
\listoffigures

An die entsprechende Stelle gesetzt, und alles ist in Butter. Es werden alle Tabellen/Verzeichnisse mit ihren Nummern, und den entsprechenden Captions - also den Beschriftungen. Dahinter folgen Punkte bis zur Seitennummer, auf der man die Tabelle/Abb. findet. Es werden auch die Bilder aus dem Anhang gelistet.
Mit dem Befehl:
Code: [Select]

\addcontentsline{Verzeichnis}{Abschnitt}{Eintrag}

Lassen sich in jedes Verzeichnis zusätzlich Einträge schreiben. Für "Verzeichnis" wählt ihr toc, lot oder lof (table of contents, list of tables bzw. list of figures), bei Abschnitt gehört z.B. section hin, und für "Eintrag" der entsprechende Text. Dieser Befehl muss unbedingt an die entsprechende Stelle im Dokument gesetzt werden!

4. Index
Einen Index oder auch Sachregister hat jedes ernst zunehmende Fachbuch. Ohne Index lässt es sich schlecht Nachschlagen. Ein wesentlicher Vorteil von [latex]\LaTeX[/latex] ist die einfache Erstellung eines solchen Registers.

Zunächste sind zwei Befehle in die Präambel des Dokuments einzufügen:
Code: [Select]

\usepackage{makeidx}
\makeindex

Jetzt kann im Fließtext hinter jedes Wort, welches im Sachregister erscheinen soll, der Befehl zur Aufnahme in den Index gesetzt werden:
Code: [Select]

\chapter{Studentenklischees}
Alle Maschinenbauer\index{Maschinenbauer} tragen Karohemden\index{Karohemden}

\makeindex erzeugt nun bei einem [latex]\LaTeX[/latex] Durchlauf die Datei projektname.idx, in der alle Indexeinträge mit Seitennummer gespeichert werden. Diese Datei muss nun noch mit der "makeindex.exe" bearbeitet werden. TeXnicCenter tut das unter "Ausgabe" --> "MakeIndex". Die Datei kann aber selbstverständlich auch über die Kommandozeile aufgerufen werden (mit der gewünschten Datei als Argument!).
Dieser Durchlauf von makeindex erzeugt die Datei Projektname.ind, in der alle Einträge sortiert und aufgearbeitet vorliegen.
Der Befehl
Code: [Select]

\printindex

am Ende deines Dokumentes erstellt an dieser Stelle nach einem erneuten [latex]\LaTeX[/latex]Durchlauf das Sachregister.

Fertig ist ein einfaches Register, für die Details und weitere Beschreibungen schaut in die entsprechende Dokumentation von makeidx!

Viel Spaß beim rumprobieren!

ChrisW

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« Reply #23 on: January 18, 2007, 07:20:28 pm »
Sodele,

wir sind jetzt im Besitz einer Latex-Ecke (http://bombentrichter.de/forumdisplay.php?f=157).

Ich habe die Beiträge einfach aus diesem Thread genommen und dort als Themen hineinkopiert.

Ich habe es vorläufig so eingerichtet wie ich denke das es gut ist, ich hoffe euch gefällt es auch. Änderungsvorschläge sind natürlich willkommen.

Außerdem haben wir mit "Know-How" eine schönen neuen Platz in dem sich jeder betätigen kann der übers Forum das Wissen seiner Komilitonen mehren will.

[SIZE="1"]PS: (Ich habe schon geschaut wie es aussieht wenn die Latex-Beiträge direkt unter Know-How stehen und fand es hässlich)[/SIZE]
Twitter:@UniversalistDD
Jabber: universalist@jabber.ccc.de
Mail: codestudent@gmail.com
Weitere Kontaktdaten: Siehe Wiki
Heutige Ausrede:

molle

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« Reply #24 on: January 19, 2007, 02:32:58 pm »
Nyphis und ich hatten weiter oben mal eine Art Struktur für eine solche Rubrik erstellt. Ist es nicht möglich, die irgendwie beizubehalten? Die Themen wirken etwas willkürlich platziert, aber zur Not geht es auch so.

Ich will außerdem versuchen jetzt am Wochenende wieder ein bisschen was zu schreiben, dabei werde ich mich an die oben abgesprochene Gliederung halten und sie zur Diskussion erstmal weiter hierher posten.

Nochmals danke, dass ihr so etwas mit aufgenommen habt - ich hoffe die Akzeptanz, sich mit LaTeX auseinanderzusetzen, wird dadurch gefördert ;)

bis dahin!

ChrisW

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« Reply #25 on: January 19, 2007, 08:33:10 pm »
Ich denke auch, dass folgende Gliederung ganz gut ist:
  • [latex]\LaTeX[/latex]-Einleitung
  • [latex]\LaTeX[/latex]-Grundlagen und Befehle
    a) Wie sieht ein Befehl aus?
    b) Grundlagen (Die wichtigsten Befehle im Überblick?)
    ( c)... )
  • Aufbau von Dokumenten und Textformatierung

a) Header
b) Fließtext (evtl. nochmal in diverse Umgebungen unterteilt (Tabellen, Mathematikumgebung, verschiedene Dokumentenklassen)
c) Verzeichnisse (Literatur, Abkürzungsverzeichnis, Tabellen/Abb.verzeichnis, index etc.)
  • Nützliche Werkzeuge (freeware, makros, konvertierungsdinge,endnote?)

Allerdings passen die Texte (noch) nicht zu dieser Gliederung.
Ich ändere gern alles entsprechend deinen Vorschlägen :)
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molle

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« Reply #26 on: January 20, 2007, 02:29:45 pm »
Quote from: ChrisW

  •  LaTeX-Formel - Einleitung
  • LaTeX-Formel - Grundlagen und Befehle

      a) Wie sieht ein Befehl aus?
      b) Grundlagen (Die wichtigsten Befehle im Überblick?)
     ( c)... )
   
  • Aufbau von Dokumenten und Textformatierung

      a) Header
      b) Fließtext (evtl. nochmal in diverse Umgebungen unterteilt (Tabellen, Mathematikumgebung, verschiedene Dokumentenklassen)
      c) Verzeichnisse (Literatur, Abkürzungsverzeichnis, Tabellen/Abb.verzeichnis, index etc.)
   
  • Nützliche Werkzeuge (freeware, makros, konvertierungsdinge,endnote?)



Also mein erster Text sollte eigentlich die "Einleitung" sein in dieser Gliederung, dann die Formeln wären 2.c) gewesen und die Verzeichnisse bei 3.c). dachte das passt schon zur Gliederung?

molle

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« Reply #27 on: January 20, 2007, 09:45:46 pm »
Also ich hab grad nachgeschaut, das Beispieldokument in dem verschobenen Eintrag sollte noch durch das neue und längere ersetzt werden, dass ich auf der ersten seite gepostet habe. (Das Beispiel mit der Mensa)

Dann kann der Beitrag, der bis jetzt nur in LaTeX geschrieben ist noch unter 3.a) Header. Grundlagen hast Du ja schon in Einleitung umbenannt.

Ansonsten werde ich jetzt hier etwas zum normalen Fließtext schreiben:


Fließtext

Der Fließtext eines Dokuments ist alles, was keine Überschrift, Titel oder Verzeichnis ist. Der reine Fließtext in [latex]\LaTeX[/latex] wird einfach nach der Definition einer Überschrift (\section{Überschrift}) gesetzt. Man braucht sich um keinerlei Formatierungen wie z.B. die Art des Blocksatzes, Einrückungen, Ränder, Abstände zwischen Fließtext und Abbildungen u.ä. kümmern. Es wird einfach drauf los geschrieben:

[latex]
\section{Bald gigantischer Börsencrash?}
Hamburg - Die Zwerge haben zu tief und zu gierig geschürft. So lautet in J.R.R. Tolkiens Fantasy-Epos "`Herr der Ringe"' die düstere Erklärung, warum das einstmals goldene Minenreich Moria von Tod und Verderben überzogen wurde und nun schreckliche Fabelwesen, die Balrogs, beherbergt. Ähnlich mystisch und abwegig mögen Beobachtern der Börsenhausse im Januar 2007 moderne Kassandrarufe erscheinen, die Party sei bald vorbei. Doch diese Rufe werden lauter - und die Begründungen werden besser.\\

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,460937,00.html
[/latex]

Um Text hervorzuheben eignet sich der Befehl \emph{hervorgehobener Text}. In der Standardeinstellung hebt er den Text in den Klammern kursiv hervor. Er lässt sich aber auch umdefinieren. Allerdings ist eine kursive Hervorhebung im Text typographisch gesehen schon das Beste was man machen kann. Fettgedrucktes eignet sich eher für Wörterbücher, da es das Auge förmlich auf sich zieht. Kapitälchen oder Sperrungen von Wörtern sollten tunlichst vermieden werden, da sie das Lesen eher erschweren als hervorzuheben! Hier ein paar Beispiele:

[latex]
Vier Jahre in Folge sind die Aktienmärkte inzwischen \emph{gewachsen}, allein der Dax Chart legte im vergangenen Jahr um 22 Prozent zu. Die meisten Analysten sagen für 2007 ein weiteres Plus voraus - auch wenn es wahrscheinlich nicht so deutlich ausfällt wie im Vorjahr. Aber 7000 Punkte, ein neues rundes Ziel, sollten drin sein. Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft beginnt gerade erst - und da soll es schon wieder vorbei sein?\\

Na, zuerst \textbf{hier her} geschaut?
[/latex]

Der Vollständigkeit halber trotzdem hier mal die Möglichkeiten zum Hervorheben von Text:
Code: [Select]

\textbf{ich bin fetter Text}\\
\textsf{serifenlos}\\
\texttt{computerschrift}\\
\textit{kursiv geschrieben}\\
\textsc{Kapitälchen}\\
\textrm{Antiqua}\\
\textmd{normal}\\
\textsl{geneigter Text}\\
\textup{aufrecht}\\
\textnormal{Dokumentengrundschrift}\\
\emph{hervorgehoben}\\
\underline{niemals verwenden!!}

Ergebnis:

[latex]
\textbf{ich bin fetter Text}\\
\textsf{serifenlos}\\
\texttt{computerschrift}\\
\textit{kursiv geschrieben}\\
\textsc{Kapitälchen}\\
\textrm{Antiqua}\\
\textmd{normal}\\
\textsl{geneigter Text}\\
\textup{aufrecht}\\
\textnormal{Dokumentengrundschrift}\\
\emph{hervorgehoben}\\
\underline{niemals verwenden!!}
[/latex]

Unterstreichungen stammen aus der Zeit der Schreibmaschine, da es dort nicht möglich war, andersartig Text hervorzuheben. Sie sollten UNBEDINGT vermieden werden! Sie stören den Lesefluss und behindern das Auge. Ich habe die hässlichste Art der Hervorhebung nur der Vollständigkeit mit eingebaut.
Für das Sperren von Wörtern (vergrößern der Zeichenabstände für einzelne Wörter) gilt das Gleiche. Diese Art Hervorhebung ist zu mächtig für das Auge und behindert das Lesen enorm (stolperndes Auge...), deswegen hab ich es auch gar nicht mit aufgeführt.
Unterstreichungen sind nur was fürs Korrigieren, Sperrungen sieht man für gewöhnlich auch nur in Schlagworten auf Plakaten.

Abbildungen

Jede Studien- oder Diplomarbeit kommt nicht um die Verwendung von Tabellen und Bildern herum. Das Einbinden von Abbildungen ermöglicht das Paket graphicx. Es muss im Header mit \include{graphicx} eingebunden werden. Anschließend kann man ein Bild wie folgt im Text einfügen:
Code: [Select]

\begin{figure}[t]
\centering
\includegraphics[width=0.70\textwidth]{Dateipfad}
\label{fig:Dateipfad}
\end{figure}

Die figure-Umgebung steuert dabei die Stelle, an der das Bild auf der Seite eingefügt werden soll. Das optionale Argument [t] bedeutet "top", h für "here" und b für "bottom". Diese Angabe sagt [latex]\LaTeX[/latex], ob das Bild vorzugsweise oben, unten oder "genau hier" auf der aktuellen Seite eingefügt werden soll. Das nervige Verschieben von zu großen Bildern, oder ständiges Nachbehandeln aufgrund von neuem Text vor dem Bild entfällt. [latex]\LaTeX[/latex] sucht sich selbst die Stelle, an der das Bild aufgrund seiner Größe am besten hinpasst. So vermeidet man ohne eine Sekunde Arbeit große, leerstehende Seitenteile.
\centering zentriert das Bild auf der Seite. Danach folgt der eigentliche Befehl zum Einfügen des Bildes. [width=0.70\textwidth] Bedeutet dabei, dass das Bild exakt 70% der Textbreite des normalen Dokuments einnehmen soll, skaliert wird automatisch. Es sind auch absolute Werte in pt oder in cm möglich.
Danach folgt das zwingende Argument {Dateipfad}. Er kann relativ oder absolut angegeben werden.

WICHTIGER HINWEIS: Bitte UNBEDINGT Ordnernamen mit Leerzeichen vermeiden!! Leerzeichen in Ordnernamen der Pfadangaben führen immer zu Problemen. Besser sind sowieso relative Pfadangaben wie "../Bilder/beispielpfad.jpg". Achtung: Bitte beachtet die exakte Schreibweise eures Bildes, also nicht beispielbild.jpg, wenn die Datei beispielbild.JPG heißt! Ihr solltet auch unbedingt andere Bildformate in jpg umwandeln, da mir noch kein Weg bekannt ist z.B. gif's o.ä. einzufügen (Vielleicht mal in der paketbeschreibung nachlesen...). jpg's sparen außerdem Platz im Vgl. zu bmp, tif oder png.

\label{fig:Bildlabel} gibt dem Bild intern einen Namen, mit dem ich mich an jeder Stelle des Dokuments mit z.B. "Siehe Abbildung \vref{fig:Bildlabel}" beziehen kann. Dabei erzeugt [latex]\LaTeX[/latex] an dieser Stelle eine Ausgabe wie diese: "Siehe Abbildung 4.1 auf Seite 29" oder "Siehe Abbildung 4.1" (wenn sich das Bild auf der selben Seite befindet) oder "siehe Abbildung 4.1 auf der vorigen/nächsten Seite", wenn das Bild auf der nächsten oder vorrangegangen Seite erscheint. Für diesen etwas besseren Querverweis ist das Paket \usepackage[ngerman]{varioref} notwendig. Ohne dieses sollte man die beiden Befehle \ref{} und \pageref{} verwenden, die standardmäßig vorhanden sind. Als Argument zählt hier das Label. Achtung: Labels sind case-sensitiv! Verwendet werden können selbstverständlich alle labels, also auch die von Tabellen, Kapiteln und Absätzen, Formeln u.a.

Tabellen

Tabellen sind eines der wenigen Schwachpunkte von [latex]\LaTeX[/latex], da sie manuell eingegeben werden müssen. Dafür steht die table- und tabular- Umgebung zur Verfügung.
Die table- Umgebung ist dabei analog zur figure- Umgebung. Sie sorgt für die nummerierung und die Beschriftung als Tabelle.
Dabei solltet ihr für gute Ergebnisse unbedingt folgende Pakete im Header laden: \usepackage{array}, \usepackage{multirow} und \usepackage{booktabs}.
Es folgt ein Beispiel:

[latex]
\begin{table}
   \centering
      \begin{tabular}{c c}
         Jahr    & Preis [US\$] \\ \hline
         2002    &   280 \\
         2003   &       350 \\
         2004   &       400 \\
         2005   &   450 \\
         2006   &   550 \\
         2007   &   600 \\ \hline
      \end{tabular}
        \caption{Goldpreisübersicht}
   \label{tab:Goldpreisübersicht}
\end{table}
[/latex]

Wenn ihr den Teil über die Abbildungen gelesen habt, sollte euch die Analogie sofort auffallen. die tabular- Umgebung besitzt dabei ein zwingendes Argument in geschweiften Klammern, hier {c c}. Das bedeutet, dass die Tabelle aus 2 Spalten bestehen soll (2 mal das "c"). Das c bedeutet außerdem, dass der Inhalt dieser Spalten zentriert werden soll. Ein senkrechter Strich vor oder nach einer solchen Spaltenformatdefinition sorgt für einen senkrechten Strich vor bzw. nach dieser Spalte (Beispiel: {c|c}).
Ich will aber trotzdem darauf hinweisen, dass senkrechte Striche nach Möglichkeit immer vermieden werden sollten (dass man darauf hinweisen muss, verdanken wir einem gewissen Programm...). Senkrechte Striche verschlechtern immer die Optik einer Tabelle und sind in aller Regel völlig überflüssig, da sie das Auge beim Lesen eher behindern, da man auch in Tabellen meist horizontal liest.
Zur Tabelle an sich: Spaltentrennzeichen ist das "&", eine neue Zeile beginnt nach dem "\\". Der Befehl "\hline" fügt eine horizontale Linie nach der aktuellen Zeile ein. Mit dem Paket "booktabs" von oben stehen zusätzlich Befehle wie \firsthline oder \bottomrule zur Verfügung, die in ihrer Stärke variieren und so die Optik der Gesamttabelle Aufwerten.
Mit dem Befehl "\multicolumn{Spaltenzahl}{Ausrichtung}{Textfeld}" könnt ihr mehrere Spalten zu einer Vereinigen. Hier steht "Spaltenzahl" für die Anzahl der zu vereinigenden Spalten, "Ausrichtung" für c, l, r oder p, und der Text im letzten Feld. Zu beachten ist hier, dass das "&" Zeichen für die zusammengezogenen Spalten entfällt.
Der Befehl \multirow{Zeilenzahl}{Breite}{Textfeld} arbeitet analog für das Zusammenfassen von mehreren Zeilen in einer Spalte. Wobei hier allerdings die Ausrichtung aus dem Tabellenkopf übernommen wird (logischerweise).

So, in der Kürze liegt die Würze ;) Weiter gehts im nächsten Post.

molle

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« Reply #28 on: January 21, 2007, 04:28:32 pm »
Eine weitere wichtige Erscheinung im Fließtext sind:

Aufzählungen

Aufzählungen können mit der itemize- und enumerate-Umgebung erzeugt werden:

[latex]
\begin{itemize}
   \item erster Punkt
\begin{itemize}
   \item zwei eins
   \item zwei zwei
\end{itemize}
   \item zweiter Punkt
\end{itemize}
\begin{enumerate}
   \item Nummer 1
\begin{enumerate}
   \item Nummer 1.1
   \item Nummer 1.2
\end{enumerate}
   \item Nummer 2
\end{enumerate}
[/latex]

Wie ihr seht ist es ganz einfach, umgebung starten - nach jedem "\item" steht nach einem Leerzeichen der entsprechende Text. Verschachteln könnt ihr, wie ihr wollt.

Absätze

Absätze sind die nächst kleinere Einheit eines Unterpunktes. Sie sollen immer einen Gedanken abhandeln und zu Ende bringen. Der nächste Gedanke startet mit einem neuen Absatz.
Um einen Absatz deutlich hervorzuheben, benutzt [latex]\LaTeX[/latex] nicht nur das Freilassen der angefangenen Zeile, sondern rückt auch das erste Wort des neuen Absatzes etwas ein. Das stärkt den Eindruck, dass jetzt ein neuer Gedanke behandelt wird und trägt somit zur Struktur und zum Verfolgen des größten Mysteriums eines jeden Autors bei: dem roten Faden.
Absätze werden im [latex]\LaTeX[/latex] Quelltext durch zweimaliges Drücken der "Enter" Taste erzeugt ;) Auch ein "\\" ebenso wie \linebreak oder \newline erzeugt einen Zeilenumbruch, sorgt aber dafür, dass das Einrücken am nächsten Zeilenanfang unterbunden wird. (Da diese Befehle eigentlich für Zeilenumbrüche innerhalb eines Absatzes stehen.
Der Einzug am Anfang der Zeile kann mit dem Befehl: \setlength{\parindent}{0in} in der Präambel unterdrückt werden.


Damit dürftet ihr erstmal das gröbste in der Hand haben, um sehr schicke Dokumente zu zaubern. Viel Spaß beim Schreiben! Bei Probleme gibt es ja nach wie vor dieses Forum oder das Internet ;)

ChrisW

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« Reply #29 on: January 21, 2007, 08:51:03 pm »
Du kannst übrigens deine Beiträge in der Latex-Ecke selbst hinzufügen und auch editieren.
Das ist vieleicht einfacher als wenn du mir immer erklärst was ich gerade ändern soll :)
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